Der BUND hat Tipps für ein ökologischeres Fest – Teil 1 mit Tipps zu Weihnachtsbaum, Weihnachtsgeschenke und Plätzchen backen

Die Advents- und Weihnachtszeit ist da. Bis Heiligabend ist noch viel zu tun: Kekse backen, Weihnachtsbaum kaufen und schmücken, Weihnachtsessen zubereiten und vieles mehr. Oft kommt es zu hohem Stromverbrauch durch Lichterketten, Bergen an Verpackungsmüll und unökologischen Weihnachtsbäumen: Doch das alles geht auch umweltfreundlich. Der BUND hat Tipps für eine ökologischere Weihnacht. Das ist gut für die Umwelt und für das gute Gefühl. Im ersten Teil mit Tipps zu Weihnachtsbaum, Weihnachtsgeschenke und Plätzchen backen.

 

Tipp 1 – Weihnachtsbaum: Weniger Gift im Wohnzimmer

Mit dem Christbaum holen sich viele Menschen ein Stück Natur in ihr Wohnzimmer. Allerdings stammten etwa 90 Prozent der 25 Millionen Weihnachtsbäume, die 2017 in Deutschland verkauft wurden, aus Intensiv-Plantagen. „Auf diesen Plantagen wird stark gespritzt und gedüngt – zum Schaden von Tieren, Pflanzen, Gewässern und Böden“, sagt Lilith Stelzner, Naturschutzreferentin beim BUND Baden-Württemberg. Zehntausende Hektar belegen die Weihnachtsbäume aus den Intensiv-Plantagen. „Diese Fläche könnte man sinnvoller zu nutzen. Statt naturferner Monokulturen könnten dort ‚echte‘ Wälder stehen.“

Lilith Stelzners Tipps: Umweltfreundliche Bäume aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen sind oft nur wenig teurer. Stammt der Baum beispielsweise aus einem FSC-zertifizierten Forstbetrieb oder aus Baumschulen, Gärtnereien und Biohöfen, die nach Richtlinien des Naturland-, Bioland- oder des Demeter-Siegels produzieren, können sich die Käufer*innen sicher sein, einen ökologischen Baum im Wohnzimmer stehen zu haben. Sie rät von Bäumen aus dem Ausland oder von Plastikbäumen ab.Gute nachhaltige Alternativen sind auch Bio-Weihnachtsbäume in einem Topf oder einfach eine Zimmerpflanze, die man weihnachtlich schmückt. In vorchristlichen Zeiten holten die Menschen um die Wintersonnenwende neben Tannen auch Immergrünes wie Buchsbaum, Mistel oder Wacholder als festlichen Schmuck in die Häuser.

 

Tipp 2 – Statt shoppen, Weihnachtsgeschenke selber machen

Do it yourself liegt voll im Trend: Statt zu konsumieren die Liebsten einfach mit Kreativität beschenken. In vielen Städten gibt es Repair- und Nähcafés, Upcycling-Workshops, Strick- und Häkel-Clubs, die viele Ideen haben und Kurse anbieten. Ziel beim Selbermachen: weniger Konsum, weniger Verpackung und weniger Müll.

Immer eine gute Idee und leicht selber zu machen sind Schokopralinen. Außerdem Badebomben, ein persönliches Buch, selbst gemachtes Chutney oder Marmelade. Kuchen im Glas, Kerzenständer oder Schmuck aus beispielsweise Beton oder eine Kochbox für gemeinsame Kochabende.

Badebomben selber machen: Selbstgemachte Kosmetik ist frei von Chemie-Cocktails; außerdem ist sie frei von Mikroplastik. Im Idealfall sollten nur faire Bio-Zutaten im Einkaufskorb landen. Das Kokosöl in den Badebomben macht die Haut seidig und glatt und die ätherischen Öle entspannen. Außerdem sehen die Kugeln toll aus und sind ein prima Geschenk.

Zutaten:

  • 200 gr Natron
  • 100 gr Zitronensäure
  • 50 gr Speisestärke
  • 100 gr Kokosöl
  • ätherisches Öl (wie Rosmarin, Zitrone)
  • Blüten (z.B. Lavendel, Kornblume)
  • Holzspachtel, Schüsseln, Gläser zur Aufbewahrung

Zubereitung: Zunächst die trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen, in einer zweiten Schüssel die flüssigen Zutaten. In einer größeren Schüssel trockene und flüssige Zutaten vermengen sowie die Blüten dazugeben. Wenn man möchte, dass die Badebomben mehr blubbern, mehr Zitronensäure hinzufügen.

 

Tipp 3 – In der Weihnachtsbäckerei: Backen mit Bioprodukten

Kann man umweltfreundlich Plätzchen backen? Ganz entscheidend ist eine richtige Vorbereitung. Genau zu planen, welche Zutaten man braucht. So bleiben nach der Backaktion nicht zu viele Lebensmittel übrig, die dann weggeworfen werden müssen.

Aus der Region – Bio-Eier und Bio-Milch: Eier und Milch sind mit die wichtigsten Zutaten für Makronen, Zimtsterne oder Vanillekipferl. Auf Regionalität und Bio-Qualität zu achten unterstützt nicht nur die Bauern in der Region, sondern ist klimafreundlich und trägt zum Artenschutz bei. Kennzeichnung der Eier: Nur mit der Ziffer „0“ gestempelte Eier garantieren den meisten Platz und Auslauf für die Tiere. Je höher die Zahl auf dem Ei, desto geringer der Standard. Millionen männlicher Küken werden jedes Jahr in Deutschland getötet. Denn diese legen weder Eier noch eignen sie sich als Masthähne. Bruderhahn-Initiativen investieren dagegen in die Aufzucht der Hähne.

Stromsparend und ressourcenschonend backen:  Beim Backen kann man viel Strom sparen, indem auf das Vorheizen verzichtet wird. Wer den Backofen auf Heißluft einstellt, statt die Ober- und Unterhitze zu verwenden, kann sogar zwei Bleche mit Leckereien gleichzeitig backen.
Alternativen zu Backpapier gibt es: Formen aus Silikon sind – wenn sie von guter Qualität sind – viel ressourcensparender. Ebenso die Dauerbackfolie. Sie besteht aus Teflon und kann mehr als hundertmal wiederverwendet werden.

Kekse ohne Palmöl backen: Palmöl ist meist der Grundstoff, der sich hinter Bezeichnungen wie “Pflanzenfett“, “Pflanzenöl“ oder “Palmitate“ verbirgt. Für den Anbau von Palmöl werden immense Flächen von Regenwald abgeholzt – das hat verheerende Folgen für die Umwelt. Außerdem sind die meisten Menschen auf den Plantagen gezwungen, unter unsozialen und gefährlichen Bedingungen zu arbeiten. Als Inhaltsstoff muss Palmöl inzwischen bei Lebensmitteln angegeben werden. Daher Finger weg von diesen Produkten. Bei anderen Produktgruppen ist der Hersteller nicht gezwungen, Palmöl als solches zu benennen, sondern versteckt es häufig hinter Bezeichnungen wie „Pflanzliche Öle und Fette“.

In Teil 2 unserer Tipps für eine grüne Advents- und Weihnachtszeit geht es um Weihnachtsgans, Weihnachtlich schmücken und Weihnachtsbeleuchtung.

 

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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