Wildtiere kennen keine Sommerzeit

Mit der Zeitumstellung nimmt die Gefahr von Wildunfällen rapide zu. Dies belegt eine aktuelle Statistik des deutschen Jagdverbandes. Auch im Landkreis steigen die Zahlen.

Mancher Zeitgenosse kommt dieser Tag schlechter aus den Federn. Sein Organismus muss sich der Umstellung auf die Sommerzeit erst noch anpassen. Der Wecker hilft dabei. Im Tierreich sieht es ganz anders aus. Das Wild lebt weiter nach seinem eigenen Rhythmus. Dies bedeutet, „dass der morgendliche Berufsverkehr und die Dämmerung für mehrere Wochen zusammen fallen. Das Risiko für Wildunfälle steigt damit erheblich“, warnt Kreisjägermeister Matthias Wittlinger. „Denn Reh, Dachs und Wildschwein sind vor allem in den Morgen- und Abendstunden aktiv“. Nach dem Winter seien die Notreserven von Pflanzenfressern aufgebraucht, frisches Grün und Streusalzreste locken besonders Rehe an Straßenränder. „Hinzu kommen Revierkämpfe, die jungen Rehböcke werden vertrieben“. Die Jäger des Landkreises appellieren deshalb an alle Verkehrsteilnehmer, gerade in der Dämmerung, besonders auf Landstraßen, an Feldern und in Waldgebieten vorsichtig und mit reduzierter Geschwindigkeit zu fahren. „Laut der aktuellen Wildunfallstatistik haben im Jagdjahr 2015/16 in der Bundesrepublik fast 230 Rehe, Hirsche oder Wildschweine ihr Leben auf deutschen Straßen gelassen“, so Wittlinger weiter.
Wittlinger hat ein paar Tipps parat: „Taucht Wild am Straßenrand auf: abblenden, hupen und kontrolliert bremsen. Denken Sie daran, dass das Wild meist nicht allein unterwegs ist. Ist eine Kollision mit einem Wildtier unvermeidbar, halten Sie das Lenkrad gut fest und fahren Sie weiter. Unkontrollierte Ausweichmanöver können schlimme Folgen haben. Verletzte Tier „dürfen nicht berührt oder verfolgt oder gar mitgenommen werden. Wer letzteres tut, macht sich der Wilderei schuldig“. Der Unfall sei „unverzüglich der Polizei zu melden – auch dann, wenn das Tier geflüchtet ist“. Aus versicherungsrechtlichen Gründen sei es wichtig, „sich eine Bescheinigung über den Wildunfall ausstellen zu las-sen. Das ist wichtig für den Schadensersatzanspruch“. Weitere Informationen unter www.jagdverband.de

PM

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