NABU: Wolfsdebatte ist Wahlkampfmanöver und löst keine Probleme

„Die aktuelle Debatte um die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht ist ein reines Wahlkampfmanöver von Landwirtschaftsminister Peter Hauk. Das Wolfsmanagement in Baden-Württemberg funktioniert schon jetzt sehr gut. Die Entnahme kritischer Wölfe ist bereits heute nach geltendem Recht möglich.

Mit der Aufnahme ins Jagdrecht fängt die CDU vielleicht ein paar Wählerstimmen, der Schritt löst aber kein einziges Problem. Vielmehr trägt er zu Politikverdrossenheit bei, weil den Menschen im Land einfache Lösungen vorgegaukelt werden, die es so nicht gibt. Statt die Dinge zu vereinfachen, dürfte die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht sie eher verkomplizieren. Von einem günstigen Erhaltungszustand des Wolfes sind wir mit gerade mal vier, vielleicht fünf, Wölfen in Baden-Württemberg noch meilenweit entfernt“, so der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle.

„Um Risse an Weidetieren zu vermeiden, bleibt effektiver Herdenschutz das A und O, denn nicht die Anzahl der Wölfe ist hier entscheidend, sondern der Herdenschutz. Für den NABU ist klar: Geht der Wolf ins Jagdrecht über, werden sich die Landwirtschaftsverwaltung und die Jägerinnen und Jäger auch um alles kümmern müssen: Von der Beratung der Weidetierhaltenden über die Förderung des Herdenschutzes und die Entschädigungszahlungen bei Nutzierrissen bis hin zur Auseinandersetzung mit den Klagen vor Gericht, die von Seiten des Tierschutzes bei politisch motivierten Abschüssen von Wölfen zu erwarten sind.“

Tipp für den Start ins Naturschutzjahr: Naturschutztage am Bodensee, 3.-6.1.2026, Anmeldung und Infos: www.naturschutztage.de

 

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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