Die Wilhelma investiert wieder einmal in den Schutz von Lebensräumen in Südamerika: Anfang Dezember 2025 hat der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart der in Ecuador ansässigen Naturschutzorganisation Jocotoco die Zusage gegeben, sie mit einem Betrag von 165.000 € beim Kauf von 165 Hektar Land zu unterstützen.
Stefanie Reska, Leiterin der Stabsstelle Artenschutz in der Wilhelma, erklärt: „Der Landkauf ermöglicht die Erweiterung des Tapichalaca-Reservats. Es ist die Heimat einer vielfältigen Fauna, von einer endemischen Froschart, dem Hyloscirtus tapichalaca, über eine stark gefährdete Vogelart, dem Jocotoco-Ameisenpitta, bis hin zu Bergtapiren, Brillenbären und Jaguaren. Tapichalaca birgt zudem einen unglaublichen botanischen Reichtum. Zu den rund 1.800 hier vorkommenden Pflanzenarten gehören mindestens 168 Orchideenarten und eine erst kürzlich neu entdeckte Magnolie, die Magnolia tapichalacensis.“
Bei Tapichalaca handelt es sich um ein von der Organisation Jocotoco verwaltetes, bislang rund 7.000 Hektar großes Schutzgebiet in den östlichen Anden. Auf einer Höhe von 1.600 bis 3.400 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, wird die Vegetation in Tapichalaca vor allem von Bergregenwald geprägt. Das Reservat bildet einen wichtigen biologischen Korridor zwischen den beiden staatlich Nationalparks Yacuri und Podocarpus.
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erläutert: „Der Osten der Anden gehört zu den artenreichsten Regionen der Welt. Durch landwirtschaftliche Nutzung, Bergbau, Straßenbau und illegale Jagd ist dieser Naturraum allerdings in zunehmendem Maße bedroht. Indem wir Naturschutzorganisationen wie Jocotoco bei der Sicherung und Vernetzung von Biotopen unterstützen, stellen wir uns dem nicht nur in Südamerika stetig voranschreitenden Biodiversitätsverlust aktiv entgegen“.
Die Wilhelma hat seit 2020 zusammen mit Jocotoco über 700.000 € in den Erwerb von Landflächen in Ecuador gesteckt, um auf diese Weise Lebensräume seltener Arten wiederherzustellen, sie dauerhaft zu schützen und Biotope miteinander zu vernetzen. Die dafür notwendigen Gelder wurden vor allem durch den Artenschutz-Euro erzielt, welche die Besucherinnen und Besucher des Zoologisch-Botanischen Gartens über den Eintritt bezahlen. Dank Spenden kann außerdem ein Rangergehalt in Tapichalaca finanziert werden. Erhebliche Summen kamen darüber hinaus über den Verein der Freunde und Förderer zusammen, welcher sich in Ecuador ganz besonders für den Schutz bedrohter Magnolienarten und ihrer Lebensräume einsetzt.
Foto (Javier Aznar): Die Wilhelma investiert 165.000 € in den Kauf von Bergregenwaldflächen im Umfeld des Tapichalaca-Reservats in Ecuador.
PM Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart