Mehr als 60 Mitglieder des Fördervereins Marbach e.V. folgten der Einladung zum diesjährigen Mitgliedertreffen im Haupt- und Landgestüt Marbach. Bei spätherbstlichem Wetter begann der Tag im Innenhof des Gestütshofs Marbach, wo die Vorsitzende Barbara Endriss die Teilnehmenden herzlich begrüßte.
Der Tag stand ganz im Zeichen des traditionellen Handwerks und der lebendigen Gestütskultur. Bei einem Rundgang durch die Werkstätten des Gestüts im sogenannten „Unteren Hof“ erhielten die Mitglieder faszinierende Einblicke in die vielfältigen Tätigkeiten.
In der Wagnerei stellte Wagner Heribert König den traditionellen Handwerksberuf vor, der nur noch selten gelehrt wird und gab interessante Einblicke in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche im Gestüt.
Anschließend ging es in die urige Gestütsschmiede, in der Hufbeschlagsschmied Kai Maisenbacher an der Esse viel über den Beruf des Hufbeschlagsschmied zu berichten hatte, auch in diesem Berufszweig gibt es immer weniger Auszubildende. Danach demonstrierte er und der Auszubildende Markus Fakler anschaulich einen Hufbeschlag am Pferd.
In der Sattlerei zeigte Sattlermeisterin Nadja Dreher eindrucksvoll die kunstvolle Arbeit an Sätteln und Zaumzeug, die für die Arbeit mit den Gestütspferden hergestellt werden.
Im Anschluss ging es weiter mit der Besichtigung des frisch sanierten „Kuh- und Ochsenstalls“, welche von Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck vorgestellt wurden. In der Kutschenremise erhielten die Gäste einen besonderen Blick auf die historischen Kutschwagen des Gestüts, darunter den restaurierten Jagdwagen („Dienstwagen“ des Landoberstallmeisters) und den Stanhope-Phaeton, der einst von König Wilhelm II. gefahren wurde. Beide Wagen konnten dank der Unterstützung des Fördervereins Marbach restauriert werden. Der Stanhope-Phaeton wurde im Rahmen des 100jährigen Hengstparade-Jubiläums zum ersten Mal seit über 100 Jahren mit dem historischem goldplattierten Prunkgeschirr des Hauses Württemberg wieder vorgestellt.
Feierlich wurde auch die neu aufgesetzte Trockenmauer am Hauptbeschälerstall eingeweiht, deren Sanierung mit Hilfe der Annette-Kiefer-Stiftung realisiert werden konnte. Bei einem Glas Sekt sprachen Barbara Endriss und Dr. Astrid von Velsen-Zerweck ihren herzlichen Dank an Annette Kiefer aus. Ein weiterer Dank ging an die Firma Gartengestaltung Peter Dangel, St. Johann und den Marbacher Betriebshofleiter Ewald Höh mit Team, die das Projekt praktisch umgesetzt haben.
Feierliche Einweihung der neu aufgesetzten Trockenmauer am Hauptbeschälerstall (links) und Stifterin der Annette-Kiefer-Stiftung Annette Kiefer (rechts) (Foto: Andrea Weinmann und privat)
Im Anschluss kamen die Mitglieder beim Imbiss im Foyer des „Treffpunkt Marbach“ zu angeregten Gesprächen zusammen. Danach berichtete Geschäftsführerin Dr. Claudia Gille-Eberhardt über die vielfältigen Aktivitäten des Fördervereins im vergangenen Jahr und gab einen Ausblick auf zukünftige Projekte.
Zum Abschluss erwartete die Teilnehmenden ein stimmungsvoller Gruß aus dem Hengststall in der Großen Reithalle. Unter der Leitung von Ausbildungsleiter HSM Rolf Eberhardt und fachlicher Kommentierung durch Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck präsentierte das Team die in Marbach beheimateten Pferderassen und gab einen Einblick in die Ausbildung und Arbeit mit den Pferden.
Mit großem Applaus und herzlichem Dank an alle Gestütsmitarbeiter, die diesen erlebnisreichen Tag ermöglicht haben, endete das Mitgliedertreffen 2025.
Das nächste Mitgliedertreffen des Fördervereins Marbach ist für den 8. November 2026 geplant.
Werden auch Sie Mitglied im Förderverein Marbach und unterstützen mit Ihrem Beitrag Projekte rund um das älteste staatliche Gestüt Deutschlands und das Kulturgut Pferd Weitere Informationen unter www.foerderverein-marbach.de
PM Haupt- und Landgestüt Marbach
