Licht ausschalten und die Sterne zum Funkeln bringen: Die Earth Night, eine Aktion der „Paten der Nacht“, lädt am 19. September Menschen in ganz Baden-Württemberg zum Mitmachen ein. Das Ziel: Eine ganze Nacht die Außenbeleuchtung ausmachen und ein Zeichen für dunklere Nächte sowie gegen die zunehmende Lichtverschmutzung und -verschwendung setzen. Kunstlicht raubt vielen Menschen den Schlaf und stört den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus von Pflanzen und Tieren – teils mit schlimmen Folgen.
Gemeindetag unterstützt Earth Night 2025
Auch der Gemeindetag Baden-Württemberg mit seinen mehr als 1.000 Mitgliedskommunen unterstützt die Aktion 2025: „Städte und Gemeinden können über die Aktion und die Lichtverschmutzung informieren, sich vielleicht sogar selbst beteiligen, den Lichtschalter umlegen und so Vorbilder für ihre Bürgerinnen und Bürger sein. Diese können selbst aktiv werden und anlässlich der Earth Night am 19. September Außenbeleuchtungen reduzieren oder sogar ganz abschalten“, sagt Stefan Braun, Referent für Klima- und Naturschutz beim Gemeindetag Baden-Württemberg. Einige Städte, wie Stuttgart, Künzelsau, Freiburg, Kempten oder Pforzheim, gehen bereits mit gutem Beispiel voran und sind seit einigen Jahren aktiv dabei. Sie verzichten auf unnötige Straßenbeleuchtung, dimmen Lampen und schalten ab, wo Objekte und Gebäude aus ästhetischen Gründen angestrahlt werden. Im Übrigen fordert das Landesnaturschutzgesetz dazu auf, die Umwelt vor Lichtverschmutzung zu schützen. In Paragraph 21 ist geregelt, dass Fassadenbeleuchtung im Sommer ganztägig und im Winter in den Nachtstunden einzuschränken ist. Kommunen sollen eine insektenfreundliche Beleuchtung installieren.
Die Auswirkungen der Lichtverschmutzung
Lichtverschmutzung hat vielfältige negative Auswirkungen auf unsere Umwelt. „Nachtaktive Insekten, die von künstlichem Licht angezogen werden, sterben oft erschöpft an den Lichtquellen. Das wirkt sich negativ auf das gesamte Ökosystem aus, weil sie dann als Bestäuber und Nahrung für andere Tiere fehlen“, berichtet NABU-Artenschutzreferentin Alexandra Ickes. Zugvögel verlieren durch Kunstlicht die Orientierung und können mit beleuchteten Gebäuden kollidieren. Nächtliche Beleuchtung stört das natürliche Pflanzenwachstum. Auf künstliches Licht zu verzichten, kann – neben dem Schutz der Biodiversität – ein unmittelbarer Gewinn für Menschen sein: „Echte Dunkelheit schafft eine Chance, ungestört durchzuschlafen sowie die sternenfunkelnde Nacht und ihre Tiere intensiver zu erleben – das Rascheln des Igels im Gras, die Eulenrufe im Dunkeln, das Zirpen der Heuschrecken“, so Ickes. Auf unnötige nächtliche Beleuchtung zu verzichten, spart zudem Energie und damit Kosten.
NABU-Tipps für mehr Nacht
- Licht aus für eine Nacht – ab Sonnenuntergang bis zum nächsten Tag
- Außenbeleuchtung auf Notwendigkeit hin überprüfen
- Beleuchtung von oben nach unten, nie zur Seite oder nach oben
- Abgeschirmte Leuchten mit geschlossenem Gehäuse nutzen
- Auf nächtliche Beleuchtung im Garten verzichten
- Insektenfreundliches gelbliches Licht mit 1.800 bis 2.200 Kelvin verwenden statt kaltweißem Licht
- Jalousien und lichtdichte Vorhänge schützen die Umwelt vor Innenlicht
Weitere Infos zur Earth Night: www.earth-night.info
Warum die Lichtverschmutzung nachtaktive Tiere gefährdet
NABU-Flyer zum Thema Stadtbeleuchtung
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PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.