Am längsten Tag des Jahres dreht sich in der Wilhelma alles um lange Hälse: Am 21. Juni wird nämlich der Welt-Giraffen-Tag gefeiert. An einem Stand direkt vor der Giraffen-Anlage informiert daher das Team der Wilhelmaschule über die eleganten Paarhufer. Kinder sind eingeladen, Giraffen-Masken zu basteln. Groß und Klein können außerdem an einem Quiz und am Giraffen-Memory teilnehmen.
Um 12.00 und um 14.00 Uhr gibt es außerdem die Möglichkeit, mit den für die Giraffen zuständigen Tierpflegerinnen und Tierpflegern zu sprechen und mehr über ihre Arbeit zu erfahren. Außerdem wird am Welt-Giraffen-Tag über ein von der Wilhelma mit Hilfe des Artenschutz-Euros gefördertes Projekt in Namibia berichtet: Die Giraffe Conservation Foundation (GCF) führt dort Umweltbildungsmaßnahmen durch, welche vor Ort für den Schutz der grazilen Riesen sensibilisieren. Seit 2018 kamen dafür bereits rund 25.000 zusammen.
Giraffen sind zwar nicht die schwersten, aber die höchsten Landwirbeltiere der Welt: Bullen können bis zu sechs Meter hoch werden – und selbst die Jungtiere sind bei der Geburt fast zwei Meter groß. An einer Mess-Station kann man daher seine eigene Körpergröße mit der von neugeborenen Giraffen vergleichen. Mit ihren langen Hälsen und kräftigen Zungen können Giraffen mühelos Laub von hohen Zweigen pflücken. Wie fast alle Säugetiere verfügen sie über sieben Halswirbel – das haben Mensch, Maus und Giraffe trotz der unterschiedlichen Halslänge gemeinsam. Giraffen verfügen über ein außerordentlich leistungsstarkes, rund 11 kg schweres Herz, welches Höchstleistungen verbringen muss, um einen von Kopf bis Fuß reibungslos funktionierenden Blutkreislauf zu gewährleisten. Am Stand der Wilhelmaschule kann man an einer Pumpe die Leistung eines Giraffenherzes selbst austesten.
In Afrika sind mehrere Arten von Giraffen beheimatet. Bei der in der Wilhelma gehaltenen Spezies handelt es sich um die im Norden von Kenia bis in den Süden Äthiopiens und den Westen Somalias vorkommende Netzgiraffe. Ihr Bestand ist in den letzten 30 Jahren um 56 % gesunken, sie kommen heute fast nur noch in Schutzgebieten vor. Auch die nächsten Verwandten der Giraffen können in der Wilhelma beobachtet werden: Nämlich die Okapis, die kurzhalsigen Waldgiraffen aus Zentralafrika, deren gestreiftes Hinterteil an Zebras erinnert. Okapis kommen ausschließlich in der Demokratischen Republik Kongo vor und gelten aufgrund von Lebensraumverlust und Wilderei als stark gefährdet. Gemeinsam mit allen anderen zoologischen Gärten, die sich am Ex Situ-Programm für Okapis beteiligen, unterstützt die Wilhelma daher das „Okapi Conservation Project“ im kongolesischen Ituri Forest mit einem Betrag von 5.000 US$ pro Jahr.
Foto (Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann): Am 21. Juni wird in der Wilhelma der Welt-Giraffen-Tag gefeiert.
PM Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart