Rund 1.000 Teilnehmende bei den 48. Naturschutztagen am Bodensee Gelungener Start ins Jahr bei Traditionsveranstaltung von BUND und NABU am Dreikönigswochenende im Radolfzeller Milchwerk

  • Rund 1.000 Besucher*innen starten mit neuen Impulsen für Natur- und Klimaschutz ins Jahr
  • Traditionsveranstaltung auch im Zeichen der Bundestagswahl im Februar
  • Mehr als 40 Vorträge, Seminare, Workshops und Exkursionen

 

Die 48. Naturschutztage am Bodensee sind heute (6.1.2025) nach vier Tagen mit rund 40 Veranstaltungen und mehr als 1.000 Besucher*innen zu Ende gegangen. Schwerpunkte in diesem Jahr waren Arten-, Klima- und Naturschutz sowie Forderungen der Naturschutzverbände für die anstehende Bundestagswahl. Hier setzten die Anwesenden gemeinsam ein starkes Zeichen für mehr Investitionen der Bundesregierung für Klima, umwelt- und sozialgerechte Mobilität sowie intakte Natur. BUND und NABU ziehen eine positive Bilanz.

Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende BUND Baden-Württemberg: „Ein starkes Zeichen an die Politik, viele Impulse für das eigene Engagement und der gemeinschaftliche Austausch über die Themen, die uns am Herzen liegen – all das macht die Naturschutztage aus und ist auch in diesem Jahr wieder gelungen. Von den mehr als 40 Vorträgen, Seminaren, Workshops und Exkursionen können die Teilnehmenden viele Inspirationen mitnehmen in ein ereignisreiches Jahr 2025. Schließlich steht schon in wenigen Wochen die Wahl einer neuen Bundesregierung an. Wir setzen darauf, dass diese die Weichen stellt für eine verlässliche und dauerhafte Finanzierung von Klima- und Naturschutz und das Erreichen der Klimaziele. Wie das gelingen kann, haben wir hier aufgezeigt.“

Johannes Enssle, Landesvorsitzender NABU Baden-Württemberg: „Wir wünschen uns, dass unsere Botschaften den Weg vom Bodensee bis nach Berlin finden. Damit die Neuwahl ein echter Aufbruch wird statt einer Fortsetzung nach alten Mustern. Wer Zukunft lebenswert gestalten will, muss auch Mut beweisen und überholte Strukturen verändern. Dazu gehört, die Klimaziele einzuhalten und den Erhalt intakter Natur aktiv zu fördern. Subventionen, die im Widerspruch zu diesen Zielen stehen, müssen wegfallen, damit die Mittel dort eingesetzt werden können, wo sie dringender gebraucht werden. Das würden wir sehr gerne als Erfolg feiern, wenn wir uns im Januar 2026 hier zu den nächsten Naturschutztagen wiedersehen.“

Ein erster Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag von Sebastian Vollmar. Der Autor und Mitglied des ThinkTanks Reinventing Society begeisterte mit Musik und Interaktion für positive Zukunftsvisionen. Gerhard Schwab, Bibermanager des Bund Naturschutz Bayern, konnte mit seiner Expertise über den Biber als Baumeister überzeugen. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Themenfeld Wasserstoff und Klimaschutz von Maike Schmidt vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) stieß auf großes Interesse. Einen spannenden Schlusspunkt setzte Ruedi Haller, Direktor Schweizerischer Nationalpark, mit einem Einblick in 111 Jahre natürliche Entwicklung im ältesten Nationalpark der Alpen. Sehr gefragt war auch wieder das Nachmittagsprogramm mit Exkursionen in die Natur und Seminaren etwa zu Gewässern für Amphibien oder Schutz für den Gartenschläfer. Die kostenlose Kinderbetreuung kam bei den kleinen Besucher*innen gut an.

Aktion für den Abbau umweltschädlicher Subventionen

In einer gemeinsamen Aktion forderten die Teilnehmenden der 48. Naturschutztage anlässlich der anstehenden Neuwahlen den Abbau umweltschädlicher Subventionen und mehr Geld für den Schutz von Natur, Umwelt und Klima. Studien zeigen, dass rund 65 Milliarden Euro verfügbar wären, wenn umweltschädliche Subventionen wie steuerliche Vorteile für Dieselkraftstoff oder die private Nutzung von Dienstwagen gestrichen würden. Mit Banner und Plakaten riefen die Teilnehmenden die Bundespolitik dazu auf, diese Mittel für die langfristige Finanzierung von Maßnahmen im Klima- und Naturschutz zu investieren.

Ausgezeichneter Einsatz für Amphibien

Der Gerhard-Thielcke-Naturschutzpreis ging in diesem Jahr an Hubert Laufer aus Offenburg. Der selbstständige Gutachter und Landschaftsökologe setzt sich seit Jahrzehnten sowohl beruflich als auch ehrenamtlich für den Schutz von Amphibien im Land ein. Mit dem Preis zeichnete der BUND Baden-Württemberg bereits zum 14. Mal besonderes Engagement im Natur- und Umweltschutz aus. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird seit dem Jahr 2006 durch den BUND-Landesvorstand vergeben.

Die 49. Naturschutztage am Bodensee finden voraussichtlich vom 3. bis 6. Januar 2026 wieder im Milchwerk Radolfzell statt.

Über die Naturschutztage: Seit den 1970er-Jahren treffen sich Interessierte zu Austausch und Weiterbildung bei den Naturschutztagen am Bodensee. Was vor fast 50 Jahren in einer Turnhalle begann, gilt mittlerweile als größtes Treffen von ehren- und hauptamtlichen Naturschützer*innen im deutschsprachigen Raum. Seit 1987 veranstalten die baden-württembergischen Landesverbände von BUND und NABU die Naturschutztage gemeinsam. Die 48. Naturschutztage 2025 beschlossen die Verbände erfolgreich nach vier Tagen mit rund 1.000 Besuchenden.

Mehr Informationen:

 

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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