Wo politischer Wille ist, ist auch mehr Klima- und Naturschutz – Teilnehmende der Naturschutztage fordern in gemeinsamer Aktion den Abbau umweltschädlicher Subventionen zugunsten von Klima und Natur

  • Hunderte Naturschützer*innen senden starkes Zeichen nach Berlin
  • 65 Milliarden Euro umweltschädlicher Subventionen besser in Klima und Natur investieren
  • Maßnahmen und Schutzprogramme brauchen langfristige Finanzierung und Planbarkeit

 

Hunderte Naturschützer*innen haben heute (5.1.2025) ein starkes Zeichen vom Bodensee nach Berlin gesendet. Mit Blick auf die Bundestagswahl im Februar forderten die Teilnehmenden der 48. Naturschutztage in einer gemeinsamen Aktion den Abbau umweltschädlicher Subventionen und mehr Geld für den Schutz von Natur, Umwelt und Klima. Bereits 2021 zeigte eine Untersuchung des Umweltbundesamtes, dass rund 65 Milliarden Euro verfügbar wären, wenn umweltschädliche Subventionen wie steuerliche Vorteile für Dieselkraftstoff oder die private Nutzung von Dienstwagen gestrichen würden. Anders als im Koalitionsvertrag vereinbart, hat die Ampelregierung bis zum Bruch im Herbst daran kaum etwas geändert. Dabei würden diese Mittel für die langfristige Finanzierung von Maßnahmen im Klima- und Naturschutz dringend benötigt. Selbst die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rät der deutschen Politik inzwischen, diese Subventionen zu streichen und damit für mehr Planungssicherheit beim Klimaschutz zu sorgen.

Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende BUND Baden-Württemberg: „Nach dem turbulenten Aus der Ampelregierung wünschen sich die Menschen eine verlässlichere Politik, die an die Zukunft aller Bürger*innen denkt, statt nur an das nächste Wahlergebnis. Dazu gehört auch, Maßnahmen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen langfristig zu sichern und zu finanzieren. Umweltgerechte Mobilität, Klimaschutz und intakte Natur sollten für alle möglich sein und nicht gegen wirtschaftliche Sorgen und Nöte ausgespielt werden.“

Johannes Enssle, Landesvorsitzender NABU Baden-Württemberg: „Die absurde Praxis, Steuergeld einerseits zu investieren, um Schäden an Umwelt und Natur zu reparieren, während es andererseits weiter milliardenfach als Subventionen in umweltschädliche Technologien fließt, muss ein Ende haben. Das ist, als würde man jemanden erst für die Zerstörung und dann für die Reparatur seines Hauses bezahlen. Wir schaden uns damit doppelt. Echte Generationengerechtigkeit bedeutet, umweltschädliche Subventionen konsequent abzubauen und das freiwerdende Geld in den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu investieren.“

Mehr Informationen:

 

Die 48. Naturschutztage im Überblick:

  • Wann: Freitag, 3. bis Montag, 6. Januar 2025
  • Wo: Milchwerk Radolfzell, Werner-Messmer-Straße 14, 78315 Radolfzell
  • Hashtags: #Naturschutztage2025, #NST2025
  • Dritter Tag, 5.1.: Klimaschutz – mit Fachvorträgen am Vormittag; Seminare und Exkursionen am Nachmittag. Abendprogramm mit Kabarett und Verkostung von Bio-Weinen aus pilzresistenten Rebsorten (PIWI).
  • Abschlusstag, 6.1.: Naturschutz nah und fern – mit Vorträgen am Vormittag und Verabschiedung durch den NABU.

 

Über die Naturschutztage: Seit den 1970er-Jahren treffen sich Interessierte zu Austausch und Weiterbildung bei den Naturschutztagen am Bodensee. Was vor fast 50 Jahren in einer Turnhalle begann, gilt mittlerweile als größtes Treffen von ehren- und hauptamtlichen Naturschützer*innen im deutschsprachigen Raum. Seit 1987 veranstalten die baden-württembergischen Landesverbände von BUND und NABU die Naturschutztage gemeinsam. Die 47. Naturschutztage 2024 beschlossen die Verbände erfolgreich nach vier Tagen mit rund 1.000 Besuchenden.

 

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland),

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