Stimmungsvoll Weihnachten feiern und zugleich Natur und Ressourcen schonen – das geht. Der NABU gibt Tipps, wie sich die Festtage zum Jahresende umweltfreundlicher gestalten lassen. Wer Advents- oder Weihnachtsdeko gemeinsam bastelt, schafft einen schönen Anlass, sich mit Freundeskreis und Familie in Vorweihnachtsstimmung zu bringen. Aus alten und bereits vorhandenen Dingen Neues zu machen, schont Ressourcen sowie den Geldbeutel und lässt Individuelles entstehen.
Tipp 1: Nachhaltig schenken und verpacken
Eine Alternative zu gekauften Geschenken sind selbst gemachte Gaben, wie ungewöhnliche Marmeladen oder Öle. Individuell verpackt mit Bast, Stoffen oder Papier sind sie ein Hingucker. Aus Bienenwachs lassen sich Kerzen ziehen oder gießen sowie Wachstücher aus dünnen Bio-Baumwollstoffen herstellen. Reststoffe und alte Kleidung kann man so upcyceln und zweitverwerten. Gemeinsame Erlebnisse zu verschenken ist für beide Seiten schön. Auch Geschenkpapier muss kein Einwegprodukt sein. Wer seine Gaben vorsichtig auspackt, kann das Papier mehrmals nutzen. Beim Kauf sollte man auf Recyclingpapier achten und auf umweltschädliches alubeschichtetes Schmuckpapier ganz verzichten.
Tipp 2: Festlich und naturverträglich dekorieren
Ob Lichterketten, Weihnachtssterne oder Kerzenlichter – der Handel bietet beleuchtete Weihnachtsdeko in Massen. Lichterketten mit Stecker sind umweltfreundlicher als batteriebetriebene. Letztere nutzt man besser mit aufladbaren Akkus. Lichter in Teelicht- oder Kerzenform enthalten Knopfzellen, die schnell im Müll landen.
Schöne Weihnachtsdeko kann auch Secondhand sein, aus entsprechenden Läden oder von einer „Weihnachtsdeko-Tauschparty“ mit Nachbarschaft, Bekannten- und Freundeskreis. Stimmungsvoll dekorieren geh auch mit Naturmaterialien, wie Nüssen, Obst und Figuren aus Papier, Holz, Stroh oder Bienenwachs. Aus bunten Stoffresten in festlichen Farben lassen sich Schleifen für den Christbaum binden. Aus Holzperlen entstehen Girlanden oder Baumanhänger. Auch Basteleien mit Tannenzweigen, Zapfen, Misteln und Efeu bieten sich an. Leere Einmachgläser und Flaschen werden zu Windlichtern und Kerzenständern.
Die erste Wahl beim Kerzenschein sind Kerzen aus Bienenwachs in Bioqualität. Sie sind umweltfreundlich und duften gut. Vegan sind Sojawachskerzen. „Achten Sie grundsätzlich bei Kerzen auf das RAL-Gütezeichen mit gesundheits- und umweltorientierten Grenzwerten für die Inhaltsstoffe, Dochte und Lacke“, rät der NABU.
Tipp 3: Bäumchen, Zweige oder kein Baum
Weihnachtsbäume sind Einweg-Artikel. Nach acht bis 12 Jahren Hege und Pflege – oftmals mit Pestiziden und Kunstdünger gezogen – stehen die Nordmanntannen, Blaufichten und Edeltannen nur für kurze Zeit in der guten Stube, bevor sie entsorgt werden. 25 bis 30 Millionen Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in Deutschland verkauft, etwa 90 Prozent sind hierzulande, meist in Monokulturen, gewachsen. Der NABU empfiehlt daher: „Ob sich der Kauf eines Baumes lohnt und sinnvoll ist, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher individuell abwägen.“ Alternativen zu konventionellen Bäumen sind ökologische mit FSC-, Naturland- oder Bioland-Siegel. Sie sind ungespritzt, was die Artenvielfalt schont. Einige regionale Forstbetriebe nutzen Sonderflächen unter Strom- oder auf Leitungstrassen, auf denen sie heimische Christbäume oft ohne Chemie großziehen. Diese haben zwar meist kein Biosiegel, sind aber aus ökologischer Sicht empfehlenswert.
Eine Alternative zum geschlagenen Baum ist einer im Topf, der ganzjährig auf Terrasse oder Balkon stehen kann. Eine Tanne aus Plastik lohnt sich aus ökologischer Sicht erst nach 17 bis 20 Weihnachtsfesten – sollte also gut gelagert werden. Die bessere Alternative zum echten Baum sind Tannenzweige in der Vase oder ein Holzgestell, dass sich jedes Jahr nutzen lässt.
Tipp 4: Naturschutz verschenken
Auch Naturschutz lässt sich verschenken. Für Vogelfreunde und Naturliebhaberinnen bietet der NABU Geschenkpatenschaften an. Der NABU gibt während eines Patenschaftsjahres den Patinnen und Paten für Greifvögel und Eulen sowie für Wildbienen exklusive Einblicke in die Welt des Naturschutzes. Auch für Kurzentschlossene ein guter Tipp, denn die Geschenkurkunde lässt sich gleich herunterladen. Infos unter www.NABU-BW.de/verschenken.
Hintergrund:
- Weitere Details zum Thema unter www.NABU-BW.de/weihnachten und unter
- Radio O-Töne zum Download mit NABU-Referentin Alexandra Ickes zu
– Nachhaltig schenken – wie geht das?
– NABU-Mitgliedschaft verschenken – für wen ist das passend?
– Welche Alternativen zu Weihnachtsbäumen sind sinnvoll?
PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.