Kann man Hanf als Sammlerstück betrachten? Ja, Samen für die Züchtung von Hanfpflanzen gibt es beispielsweise als Sensoryseeds-Sorten. Cannabis ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Hanfgewächse und gehört zu den ältesten Nutzpflanzen. Hanf wird vorwiegend zur Erzeugung von Textilien, Dämmstoffen oder zur Gewinnung von ätherischen Ölen verwendet. Daneben enthalten Hanfpflanzen auch psychoaktive Substanzen, die einen Rausch erzeugen. Für die Herstellung von Marihuana eignen sich nur weibliche Hanfpflanzen, da nur diese genügend Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten. Da die Hanfpflanze mit ihren Wurzeln tief in das Erdreich eindringt, wurde sie häufig zur Auflockerung des landwirtschaftlichen genutzten Bodens eingesetzt. Seit 2024 ist der Konsum von Cannabisprodukten in Deutschland erlaubt und unterliegt nicht mehr dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
Botanische Sammlungen
Biologen, Botaniker und Naturliebhaber verfügen oft über eigene Pflanzensammlungen. Die Herbarien bestehen aus getrockneten Pflanzenteilen, die gepresst und als Bild an die Wand gehängt werden können. Vielfach werden die Herbarien auch in Ordnern abgelegt. Hanf darf zwar nicht angebaut werden, doch man kann Hanfsamen durchaus in eine biologische Pflanzensammlung aufnehmen. Das Cannabisgesetz (CanG) erlaubt den Anbau von bis zu drei Hanfpflanzen im häuslichen Umfeld. Anbauvereine dürfen beschränkte Mengen an Cannabis an ihre Mitglieder abgeben.
Hanf erscheint mittlerweile in Form verschiedener Züchtungen. Das macht die Pflanze auch für Sammler interessant. Hanf und Cannabis sind nicht dasselbe. Ob eine Hanfpflanze als Cannabis bezeichnet wird, entscheidet ihr jeweiliger Anteil an THC. Liegt dieser unter 0,2 % handelt es sich um eine gewöhnliche Hanfpflanze, ohne als Cannabis zu gelten. Hierin unterscheiden sich dann auch die einzelnen Hanfzüchtungen.
Samen aufbewahren
Wer Cannabissamen richtig aufbewahren will, sollte einige Umstände berücksichtigen. Ausschlaggebend für die korrekte Lagerung der Samen sind Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Licht. Die Cannabissamen keimen nur, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch genug ist. Werden die Samen bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 9 % gelagert, kann eine Keimung verhindert werden. Temperaturschwankungen können die Samen beschädigen. Am besten lagert man sie deshalb in einem Kühlschrank mit gleichbleibender Kühltemperatur. Wird dieser Kühlschrank nicht geöffnet, sind empfindliche Temperaturschwankungen vermeidbar. Cannabissamen benötigen für die Keimung Licht. Eine Aufbewahrung der Samen in einem dunklen Raum beugt der vorzeitigen Keimung vor.
Samen von Pflanzen werden nicht nur zu Sammelzwecken aufbewahrt. Daneben sorgt die richtige Lagerung der Samen für die genetische Erhaltung der Pflanzen. Wissenschaftliche Institute bewahren heute zahlreiche gefährdete oder seltene Pflanzenarten auf. Vielfach wird dafür der Samen eingefroren. Mittlerweile sind auf unserem Planeten rund drei Viertel aller Kulturpflanzen verschwunden. Wissenschaftler sammeln die Pflanzensamen, um die genetische Vielfalt zu bewahren. In erster Linie werden bestimmte Zuchtsorten oder sogenannte Land- und Regionalsorten gesammelt und konserviert. Letztere sind an bestimmte klimatische Bedingungen perfekt angepasst. Verändert sich das Weltklima dramatisch, können diese Sorten mühelos neu gezüchtet und verwendet werden.
Bei vielen Cannabissamen handelt es sich um wertvolle Züchtungen, die ebenfalls genetisch erhalten werden sollten. Ebendarum werden diverse Samensorten der Hanfpflanzen in Sammlungen aufgenommen und somit zielführend konserviert. Schließlich finden die Hanfpflanzen vielfach auch als Heilpflanzen Verwendung. Cannabis wird oft zur Behandlung schwerer Erkrankungen eingesetzt. In den meisten Fällen wird Cannabis ergänzend zu anderen pharmazeutischen Produkten genutzt. Die Wirkstoffe der Cannabispflanzen führen zur Linderung von Muskelkrämpfen und chronischen Schmerzen.
PM