Der Spitzensteuersatz bei der Einkommensteuer bei 95 Prozent und ein öffentlicher Haushalt, der vom Staat als Geheimsache betrachtet wurde. Dazu die immer mehr aufkommenden Fragen nach einer sinnvollen Anwendung von Steuergesetzen und einer zweckmäßigen Verwendung von Steuergeld. Das waren vor 75 Jahren die zentralen Beweggründe für eine Gruppe von Bürgern um den Kaufmann Dr. Herman Wunderlich und den damaligen Leiter der Wirtschaftsredaktion der Stuttgarter Zeitung Ernst Heinrich Kunze, um am 21. Oktober 1949 in Stuttgart-Uhlbach den Bund der Steuerzahler aus der Taufe zu heben.
75 Jahre später hat der Verband rund 200.000 Mitglieder, ist in jedem Bundesland mit einem Landesverband vertreten und hat mit Schuldenuhr, Schwarzbuch und Steuerzahlergedenktag gleich mehrere Markenzeichen geschaffen, die deutschlandweit sofort mit dem Bund der Steuerzahler in Verbindung gebracht werden.
Der Ort der Gründung und damit die Wiege des Bundes der Steuerzahler ist das Gasthaus Krone in Stuttgart-Uhlbach. Um der historischen Bedeutung dieses Gebäudes gerecht zu werden, hält der Verein in diesen Tagen mit seinem gesamten Bundesvorstand sowie den Vorsitzenden aller BdSt-Landesverbände die Landesvorsitzenden-Konferenz in den Räumen der Krone ab. In dieser Jubiläumskonferenz trifft die Historie auf die Moderne. Denn in den Räumlichkeiten der Gründung von damals soll vor allem über Zukunftsthemen des Vereins gesprochen werden.
Die Themen, mit denen sich der Verein in seiner täglichen Arbeit beschäftigt, haben sich im Laufe der Jahrzehnte an die steuerpolitischen Entwicklungen angepasst. Aber eines ist in 75 Jahren gleichgeblieben: Der Bund der Steuerzahler diente seinen Mitgliedern und den Steuerzahlern stets als eine Art Schutzgemeinschaft. Eine Schutzgemeinschaft, die sich für ein tragbares und nachvollziehbares Steuersystem genauso einsetzt wie für einen wirtschaftlichen Umgang mit Steuergeld.
Bisherige Meilenstein in der Verbandsgeschichte des Bundes der Steuerzahler waren die Aufnahme der Schuldenbremse ins Grundgesetz, der erfolgreiche Kampf gegen die kalte Progression sowie erfolgreiche Musterprozesse, u.a. zum Erhalt der Pendlerpauschale. Aktuell unterstützten sowohl der Dachverband des Bundes der Steuerzahler als auch der baden-württembergische Landesverband mehrere Musterklagen gegen das Grundsteuerbundesmodell bzw. die Landesgrundsteuer in Baden-Württemberg. Die Themen gehen dem BdSt nicht aus!
PM Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg e.V.