„Die Zahlen sind dramatisch: Unsere Wälder sind nicht länger eine Senke, sondern eine Quelle von Treibhausgasen. Insbesondere Fichten-Monokulturen haben sich von einer CO2-Senke in eine Quelle für Treibhausgase verwandelt, weil mehr Holzbiomasse abgestorben als im gleichen Zeitraum nachgewachsen ist. Trockenheit, Stürme und Borkenkäferfraß haben sie so massiv geschädigt, dass sie abgestorben sind. So bitter diese Wahrheit ist: Der Klimawandel hat unseren Wald fest im Griff.“
„Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur zeigen aber auch, dass naturnahe und vielfältige Laubmischwälder besser durch die Klimakrise kommen. Ahorn, Buche und Eiche fangen heute in Teilen die Schwächen der Monokulturen auf. Sie speichern Klimagase und Wasser, mildern Starkregen, kühlen ihre Umgebung und sind Lebensraum für seltene Tier-, Pflanzen und Pilzarten. In Baden-Württemberg zahlt sich aus, dass hier schon früh in den Aufbau naturnaher Wälder investiert wurde. Großflächig abgestorbene Nadelholzforste, wie in anderen Bundesländern, finden sich hier kaum. Schonendes Wirtschaften mit geringen Einschlagmengen und der konsequente Waldumbau in Richtung naturnaher Mischwälder sind die Basis, um unsere Wälder zu erhalten. Nur so können wir den Wald wieder zum Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise machen.”
Hintergrund:
Heute haben das Bundeslandwirtschaftsministerium und das Thünen-Institut die Ergebnisse der 4. Bundeswaldinventur veröffentlicht. Diese erfasst alle zehn Jahre die Größe und den Zustand des Baumbestands sowie einzelner Baumarten.
Ergebnisse der 4. Bundeswaldinventur 2022, vorgestellt am 8.10.2024
Baden-Württemberg ist reich an Wald, 39 Prozent der Landesfläche sind bewaldet. Trockenheit und hohe Temperaturen schädigen vor allem die im Südwesten stark vertretene Fichte und Buche.
PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.