Weniger Summen und Brummen zur Halbzeit des bisher verregneten NABU-Insektensommers: Feuerwanzen sind da, andere Sechsbeiner machen sich rar

Wanze oder keine Wanze? Beim NABU-Insektensommer ist genau das die Frage. Die Zählaktion nimmt in diesem Jahr die Feuerwanze genauer unter die Lupe. Die Entdeckungsfrage soll dabei helfen, den Unterschied zu erkennen – anhand klarer Merkmale wie dem großen dreieckigen Schildchen auf dem Rücken, dem Saugrüssel oder den zur Hälfte verhärteten Flügeln. Mit der Aktion möchte der NABU die Artenkenntnisse zu Insekten fördern. „Die Welt der Sechsbeiner ist überwältigend in ihrer Vielfalt. Allein 1.170 Schmetterlingsarten sind in Baden-Württemberg bekannt. Für den Anfang kann es daher hilfreich sein, sich zunächst auf eine Art zu konzentrieren und diese kennenzulernen“, sagt Alexandra Ickes, NABU-Artenschutzreferentin.

Die Sieger der ersten Halbzeit

Die Feuerwanze wurde im ersten Zählzeitraum (31. Mai bis 9. Juni) am häufigsten gemeldet. „Als kleine Gartenhelfer räumen Wanzen auf. So stehen neben Pflanzensamen auch Insekten- und Schneckeneier auf ihrem Speiseplan, damit helfen sie dabei, die Anzahl der Gartenschädlinge in Schach zu halten“, erklärt Ickes. Auf Platz zwei schafft es die Hainschwebfliege, gefolgt von der Steinhummel auf Platz drei.

Wetterextreme gefährden Insekten, Vögel und andere Tiere

Für den zweiten Zählzeitraum im August hofft der NABU auf besseres Wetter. „Bei Dauerregen und kühlen Temperaturen wie im Mai und Juni fliegen auch Insekten nicht gern. Das wird für viele Tiere zum Problem, die auf Insekten angewiesen sind. Fledermäusen, Amphibien, Reptilien und auch Vögeln fehlt ein wichtiger Nahrungsbaustein“, fasst Ickes zusammen.

Dass weniger Insekten unterwegs sind, zeigt sich in der Vogelwelt besonders beim Nachwuchs: „Dieses Jahr ist keine gute Brutsaison etwa für die Schwalben. Für die Aufzucht ihrer Jungvögel sind die Eltern ständig auf Insektenjagd. Sie sind auf das Protein angewiesen, um die Küken zu füttern. In vielen Nestern von Rauch- und Mehlschwalben sitzt nur noch ein Junges oder die Altvögel haben die Brut komplett aufgegeben. Es zeigt sich, dass nicht nur wir Menschen, sondern auch die Insekten- und Vogelvielfalt durch Wetterextreme massiv bedroht sind“, erklärt Rudi Apel, NABU-Schwalbenexperte.

Hintergrund:

Vom 2. bis 11. August sind alle großen und kleinen Insektenfans erneut aufgerufen, bis zu einer Stunde draußen in der Natur zu verbringen und sich zu notieren, wie viele Feuerwanzen und andere Sechsbeiner krabbeln, summen und brummen – und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich oder Bach. Das Beobachtungsgebiet sollte nicht größer als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus sein. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de zu finden.

Der Insektensommer ist eine Gemeinschaftsaktion von NABU und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV). Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Meldeplattform www.NABU-naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU zeitnah auf www.NABU.de/Insektensommer-Ergebnisse veröffentlicht.

Mehr Infos zur größten Insektenzählaktion in Deutschlandunter www.insektensommer.de

Bild von Ralph auf Pixabay

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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