foodwatch: „Coca-Cola, Ferrero & Co. in die Pflicht nehmen!“

Die Weltgesundheitsorganisation hat in einem heute veröffentlichten Report eine stärkere Regulierung der Lebensmittelindustrie gefordert. Gemeinsam mit der Tabak-, Alkohol- und Kohleindustrie seien die Konzerne mitverantwortlich für jährlich 2,7 Millionen Todesfälle in Europa, so das UN-Expertengremium. Dazu erklärt Luise Molling von der Verbraucherorganisation foodwatch:

„Die Lebensmittelindustrie ist mitverantwortlich für Fehlernährung und damit verbundene Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und tödliche Herz-Kreislauferkrankungen. Im Stil der Tabaklobby säen die Konzerne teils mit Falschinformationen Zweifel an der Schädlichkeit ihrer Produkte, bewerben ungesunde Produkte vor allem an Kinder und Jugendliche, und torpedieren mit milliardenschwerem Lobbying Gesetzesvorhaben zum Gesundheitsschutz. Die Bundesregierung muss Coca-Cola, Ferrero, & Co. endlich in die Pflicht nehmen und mit wirksamen Maßnahmen Fehlernährung eindämmen: Sie muss die von Bundesernährungsminister Özdemir geplanten Junkfood-Werbeschranken auf den Weg bringen, eine Limo-Steuer nach britischem Vorbild einführen und Obst und Gemüse von der Mehrwertsteuer befreien. Auf europäischer Ebene muss sich die Ampelregierung für einen verpflichtenden Nutri-Score stark machen.“

Hintergrund:

In dem Bericht zeigt die WHO, wie bestimmte mächtige Industrien in ganz Europa Krankheit und vorzeitiger Sterblichkeit Vorschub leisten, unter anderen durch die gezielte Beeinflussung von Gesetzesvorhaben zur Prävention und Bekämpfung von nicht-übertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes sowie deren Risikofaktoren wie Tabak- und Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und Adipositas. Der Report legt verschiedene Taktiken der Industrien offen, um ihre Gewinne zu maximieren und die öffentliche Gesundheit zu untergraben. Die WHO ruft die europäischen Regierungen auf, den unverhältnismäßig großen Einfluss der Lebensmittelwirtschaft auf die Gesundheitspolitik zu begrenzen und strengere Maßnahmen unter anderem gegen Fehlernährung einzuführen.

Quellen und weiterführende Informationen: 

 

PM foodwatch e.V.

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