Medizinische Versorgung für Senioren – Mobilitätsprobleme überwinden

Ältere Menschen brauchen in der Regel eine deutlich engmaschigere medizinische Betreuung als junge und fitte Personen. Leider nimmt mit dem Alter aber auch die Mobilität in vielen Fällen ab, sodass sie nicht immer die Behandlungen bekommen, die sie benötigen.

Virtuelle Sprechstunden für kleinere medizinische Probleme

Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, auch über einen Videocall mit einem echten Mediziner zu sprechen. Das kann die persönliche Sprechstunde natürlich nicht ersetzen, ist aber für manche kleinere medizinische Probleme ausreichend. Im Gespräch über das Internet lässt sich zum Beispiel klären, ob ein Arztbesuch überhaupt notwendig ist oder bei welchen Symptomen er trotzdem erfolgen sollte. Für Senioren bietet das eine Reihe von Vorteilen:

  • Sie müssen sich nicht auf den Weg in die Hausarztpraxis machen, wenn das unter Umständen gar nicht notwendig ist.
  • Lange Wartezeiten in einem Raum mit vielen erkälteten Patienten entfallen. Das ist nicht nur anstrengend, sondern birgt auch eine hohe Infektionsgefahr.
  • Senioren müssen sich erst einmal keine Gedanken darüber machen, wie sie den Weg zum Arzt bewältigen.

Selbstverständlich funktioniert diese Lösung nur, wenn ein gewisses technisches Grundwissen vorhanden ist und die betreffenden Personen über die notwendigen Endgeräte verfügen.

Vermehrt die Point of Care Diagnostik anbieten

Die sogenannte Point of Care Diagnostik zielt darauf ab, dass bestimmte Maßnahmen zur Diagnosestellung dort durchgeführt werden, wo sich die Patienten befinden. Das kann direkt im Krankenhaus oder auch bei einem Hausbesuch durch den Arzt erfolgen. Vor allem letzteres macht es einfacher, Senioren richtig zu untersuchen und schnelle Diagnosen zu stellen. Gemeint sind beispielsweise Blutuntersuchungen oder die Entnahme von Urin-, Stuhl- und Speichelproben. Mithilfe der passenden Ausstattung soll noch vor Ort ein Ergebnis ermittelt werden. Die Proben müssen also nicht erst in ein Zentrallabor eingeschickt werden. Das wiederum macht es dem Arzt in vielen Fällen möglich, dass er sofort eine Therapieentscheidung treffen kann.

Hausbesuche bei den Patienten durchführen

Zahlreiche Hausärzte bieten Hausbesuche bei bettlägerigen und älteren Patienten an, die nicht mehr mobil sind. Die Kosten dafür werden bei entsprechender Berechtigung von den Krankenkassen übernommen. Allerdings sind viele Hausarztpraxen momentan so überfüllt, dass sie schon in der normalen Sprechstunde kaum noch hinterherkommen. Die Hausbesuche stellen für sie eine weitere enorme Belastung dar. Damit sie weiterhin gewährleistet werden können, ist es folglich von integraler Bedeutung, dass gegen den vorherrschenden Ärztemangel vorgegangen wird.

Mobilitätslösungen in den Kommunen ausbauen

Zahlreiche Senioren trauen sich nicht mehr ins Auto, da sie sich nicht in der Lage fühlen, das Fahrzeug sicher zu führen. Damit schützen sie nicht nur sich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Allerdings sollten ihnen ausreichend Alternativen geboten werden. In größeren Kommunen besteht häufig die Möglichkeit, auf Busse und Straßenbahnen zurückzugreifen. Auf dem Land sieht das jedoch anders aus. Da sich vor allem Rentner nicht für jeden Arztbesuch ein Taxi leisten können, müssen andere Lösungen her. In manchen Kommunen gibt es schon jetzt einen sogenannten On-Demand-Service. Dabei handelt es sich um Autos, die auf Abruf die ganz normalen Haltestellen anfahren. Diese Fahrzeuge sind dann nicht an die normalen Busrouten gebunden, sondern bringen den Besteller zu seinem Wunschziel, sofern sich dort eine Bushaltestelle befindet. Die Mitfahrenden zahlen den ganz normalen Tarif des Verkehrsverbundes, sodass keine Mehrkosten entstehen.

PM

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