Kostenloser Eintritt für Alle: Diese Tradition wird im Uhinger Freibad auch in der diesjährigen Saison am ersten Badetag aufrecht erhalten. Am Samstag, 18. Mai, öffnet es die Türen. Der überall herrschende Fachkräftemangel macht sich aber auch hier bemerkbar.
Pünktlich um 9 Uhr öffnet das Uhinger Freibad am Samstag, 18. Mai, seine Türen und bis 20 Uhr können alle Besucherinnen und Besucher an diesem Tag kostenlos baden. Bis es aber soweit ist, laufen die vorbereitenden Arbeiten. Dazu zählen einerseits Reparaturen wie Sanierungsarbeiten auf einem 40 Meter langen Abschnitt des Beckenkopfs. Außerdem müssen die Becken geleert, gereinigt und anschließend wieder mit Wasser gefüllt, die Leitungen auf Dichtigkeit und die komplizierte Umwälztechnik überprüft werden. Und das bindet Personal, was sich auf den Betrieb des Hallenbads auswirkt.
In der Vergangenheit war es so, dass der Wechsel von der Hallen- in die Freibadsaison nur mit minimaler Unterbrechung erfolgt ist. Dieses Jahr aber ist die Übergangszeit länger, so ist das Hallenbad in diesem Jahr schon seit 6. Mai für die Öffentlichkeit gesperrt und ab 14. Mai sogar fürs Schulschwimmen, für Vereine und Kurse der städtischen Volkshochschule. „Wir wissen, dass das nicht allen Menschen passt, die aus Uhingen und dem Umland zu uns kommen und im Hallenbad wie gewohnt ihre Runden ziehen wollen und dann einen nahtlosen Wechsel in die Freibad-Saison wünschen“, räumt Uhingens Bürgermeister Matthias Wittlinger ein. Aber: „Der Fachkräftemangel, von dem überall zu lesen und zu hören ist, macht auch vor Uhingen nicht Halt – und die vorzeitige Schließung des Hallenbads ist nichts weiter als eine der bitteren Folgen.“
Denn eigentlich besteht das Bäderteam um Leiter Sascha Hintz und drei weiteren Angestellten. Eigentlich. Weil aber eine Fachkraft aufhörte, fehlt gerade jetzt in der sensiblen Wechselphase von Hallen- auf Freibad jemand. „Wir sind derzeit damit beschäftigt, das Freibad für hoffentlich viele Besucher vorzubereiten“, sagt Sascha Hintz. Damit das Freibad wie geplant öffnen kann, ist ein hoher personeller Aufwand nötig. „Das liegt allein schon daran, dass wir unseren Badegästen im Freibad 3 Außenbecken und somit eine größere Wasserfläche anbieten und im Hallenbad 2 Becken“, betont Sascha Hintz. Außerdem ist das Freibad im Winter der Witterung ausgesetzt, während die Becken im Hallenbad vor Wind, Wetter und Frost geschützt sind. „Der Aufwand, das Freibadwasser und die Becken zu reinigen, ist ergo weitaus größer.“ Hinzu kommt, dass das Bäderpersonal auch das Hallenbad auf die Sommerpause vorbereiten muss. „Im Hallenbad gibt es ebenfalls eine anspruchsvolle Technik, die ordentlich in die Sommerpause gebracht werden muss“, erklärt er und wirbt um Verständnis.
Verschärft wird die enge Personaldecke durch einen Service-Aspekt für die Freibadbesucher: Weil das Freibad an sieben Tagen in der Woche von 9 bis 20 Uhr geöffnet hat, ist eigentlich ab dem 18. Mai kaum eine Möglichkeit für das Bäderteam vorhanden, um mal Urlaub zu nehmen. Um für eine Entlastung in der angespannten Personalsituation zu sorgen, wäre es denkbar gewesen, die Badezeiten zu reduzieren oder gar gleich einen Ruhetag einzuführen. Aber das wolle man nicht, weder im Gemeinderat noch in der Stadtverwaltung, betont Matthias Wittlinger.
Und rechtzeitig vor Beginn der Uhinger Freibad-Saison geeignetes Personal zu finden, das sei aufgrund des allgemeinen Fachkräftemangels in so kurzer Zeit nicht möglich gewesen. Deshalb greift die Stadt Uhingen auf einen für Bäderbetriebe spezialisierten Dienstleister zurück, der einen externen Rettungsschwimmer und externen Fachangestellten zur Verfügung stellt. Das allerdings hat seinen Preis. Damit die Öffnungszeiten nicht reduziert werden müssen, investiert die Stadt für die Zeit der Freibadsaison einen Betrag im mittleren fünfstelligen Bereich für die externen Fachkräfte. „Unter den gegebenen Umständen können wir froh über eine Lösung sein, die sich nur minimal auf die Badegäste auswirken wird“, betont Matthias Wittlinger. Die Stadt und der Gemeinderat haben also ihre Hausaufgaben für ein ungetrübtes Badevergnügen im Sommer 2024 gemacht. „Hoffen wir mal, dass nun auch das Wetter mitspielt und wir eine sonnige Freibad-Saison 2024 genießen können.“
Info: Die Stadtverwaltung sucht zum Start der Freibad-Saison am 18. Mai mehrere Mitarbeiter (m/w/d) für die Freibadkasse – im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung oder einer Teilzeitbeschäftigung auch für Schüler und Studenten (Ferienjob) oder Rentner geeignet. Mehr Infos hierzu stehen auf www.uhingen.de/jobs im Internet.
Dauerkarten für die Freibad-Saison können am 14. Mai von 16 bis 20 Uhr im Hallenbad und am 18. Mai im Freibad gekauft werden. Saisonkarten kosten für Erwachsene 84 Euro (ermäßigt 42 Euro), für Familien 160 Euro und eine Familienkarte für Alleinerziehende 84 Euro. Einzeltickets kosten für Erwachsene inklusive Rentner 5 Euro, das Abendticket 3,10 Euro und ermäßigte Tickets 2,80 Euro. Das Familientagesticket gibt es für 10 Euro. Eine Zwölfer-Karte kostet für Erwachsene 50 Euro (ermäßigt 27,80 Euro). Die Kombikarte für Hallen- und Freibad gibt es für 222 Euro (Erwachsene, ermäßigt: 106 Euro) beziehungsweise für 455 Euro (Familienkarten) oder 222 Euro (Familienkarte alleinerziehend).
Foto (Stadt Uhingen): Das Uhinger Freibad öffnet am 18. Mai, die Vorbereitungen hierfür laufen. Die Verantwortlichen hoffen, dass wie im vergangenen Jahr nun auch das Wetter mitmacht.
PM Stadtverwaltung Uhingen