Wenn Leitungswasser krank macht

Wasser ist ein Lebenselixier, wenn es rein und frei von Schadstoffen und Keimen ist. Im anderen Fall verwandelt sich das nasse Element in eine potenzielle Gefahr. Vor allem eine Verunreinigung des Leitungswassers hat fatale Folgen. Schließlich nehmen wir täglich größere Mengen davon auf. Insbesondere Säuglinge, Schwangere und stillende Frauen benötigen ein Wasser in exzellenter Qualität.

Nicht nur in Entwicklungsländern ein Problem

Schlechtes Trinkwasser gibt es nicht nur in Afrika und Asien, auch Europa bleibt nicht von Skandalen verschont. So verklagte zum Beispiel die Verbraucherorganisation foodwatch den Konzern Nestlé, weil dieser in Frankreich verunreinigtes Mineralwasser illegal desinfiziert hatte. Probleme mit der Wasserqualität gibt es hierzulande ebenfalls, wenn auch von anderer Art. Was aus Deutschlands Wasserleitungen kommt, besitzt eine erstklassige Qualität – so sollte man meinen. Die Wahrheit sieht jedoch anders aus. Noch immer sind in Gebäuden Rohre verlegt, die das Wasser stark belasten. Kurzum, das Trinkwasser kommt im einwandfreien Zustand am Gebäude an. Was danach geschieht, entzieht sich den streng prüfenden Behörden und unterliegt von da ab der Verantwortung des Hauseigentümers. Stimmt etwas in einem Miethaus nicht mit der Wasserqualität, dann muss der Vermieter das Problem beseitigen.

Mit dem Wassertest auf der sicheren Seite

Wer ganz genau wissen möchte, was aus seiner Leitung kommt, der sollte sein Wasser testen lassen. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil man Schadstoffbelastungen oft nicht schmeckt und das Wasser völlig normal aussieht. Erst im Labor kommt die Wahrheit ans Licht. Viele Menschen atmen erleichtert auf, andere müssen jetzt schnell reagieren, sich um die Beseitigung der Ursachen selbst kümmern oder den Vermieter in die Pflicht nehmen. Den Wassertest gibt es sowohl für Schwermetalle als auch für krankmachende Keime, beispielsweise für Legionellen, die eine ernste Gesundheitsgefahr darstellen. Vor allem Haushalte mit sensiblen Personen profitieren von dem einfach durchführbaren Wassertest. Das Testset enthält alles für die Probenentnahme. Die Wasserprobe gelangt auf dem Postweg ins akkreditierte Labor. Nach etwa ein bis zwei Wochen liegen die detaillierten Ergebnisse vor.

Legionellen – die unterschätzte Gefahr

Rund 4 500 Menschen sterben in Deutschland vermutlich an den Folgen einer Infektion mit Legionellen. Eine Studie geht davon aus, dass von den etwa 40 000 bis 50 000 Fällen von Lungenentzündungen zwischen 15 000 und 30 000 durch Legionellen verursacht sind. Besonders gefährdet sind kleine Kinder, ältere und geschwächte Menschen. Die Symptome, die die Bakterien hervorrufen, sind unter dem Begriff „Legionärskrankheit“ zusammengefasst. Das Bakterium entdeckten Forscher erst im Jahr 1977 bei Legionären der US-Armee. Nach einem Veteranen-Kongress erkrankten 180 Menschen an einer bis dato rätselhaften Krankheit. Die Bakterien verteilen sich durch zerstäubtes Wasser, beispielsweise beim Duschen oder durch Raumluftbefeuchter und Kühlanlagen. Legionellen kommen in vielen natürlichen Gewässern vor und sind dort normaler Bestandteil der mikrobiellen Besiedelung. In geringer Konzentration geht von ihnen keine Gefahr aus. In Wasser, das längere Zeit in den Rohren steht, finden die Bakterien ideale Wachstumsbedingungen und vermehren sich explosionsartig.

Fazit: Die aktuell gültige Trinkwasserverordnung legt zwar strenge Qualitätsstandards fest, doch was letztendlich aus der Leitung kommt, muss nicht mehr den hohen Anforderungen entsprechen. Eine Anreicherung mit Schadstoffen entsteht oft erst im Gebäude, vor allem durch belastete Rohre und Armaturen. Ein Wassertest schafft Klarheit.

Foto von pixabay

PM

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/freizeit/167283/

Schreibe einen Kommentar