Land investiert in Zukunftsfähigkeit der Breitenkultur

Das Land stellt für die Förderung der Breitenkultur von 2024 an zusätzliche 3,3 Millionen Euro bereit. Davon profitieren die Vereine der Amateurmusik, Amateurtheater-Gruppen sowie die Trachten- und Heimatverbände. Eine neue Handreichung unterstützt Vereine auf ihrem Weg zur Klimaneutralität.

Zur Förderung der vielfältigen Breitenkultur in Baden-Württemberg stellt das Land von 2024 an zusätzliche 3,3 Millionen Euro bereit. Die Extramittel kommen rund 6.200 Vereinen der Amateurmusik zugute, aber auch die Amateurtheater-Gruppen sowie die Trachten- und Heimatverbände im Land werden davon profitieren, wie Kunststaatssekretär Arne Braun sagte. Bei der grundsätzlichen Neugestaltung der Breitenkulturförderung wurde Wert auf ein weiterhin unbürokratisches Verfahren gelegt.

Staatssekretär Arne Braun sagte: „Über eine Million Menschen engagieren sich hierzulande ehrenamtlich im Bereich der Breitenkultur. Das ist – auch im Vergleich mit anderen Bundesländern – ein riesiges Potential. Ohne dieses Engagement könnte unsere reiche Kulturlandschaft vor allem in ländlichen Regionen nicht überleben. Deshalb ist es existenziell, das Ehrenamt zu unterstützen und die Vereine zukunftsfähig zu machen. Mit der Neuausrichtung der Breitenkultur-Förderung kommen wir diesem Ziel einen großen Schritt näher.“

Verbunden damit werden die Fördermaßnahmen des Landes präzisiert und vereinfacht. Zudem veröffentlicht der Landesmusikverband eine Handreichung mit dem Titel Green Music BW (PDF), die gemeinsam mit der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg erstellt und vom Wissenschaftsministerium durch das Corona-ProgrammZukunftsstark gefördert wurde. Damit werden Vereine auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützt.

Probenpauschale wird aufgestockt

Kern der Anpassungen ist die Aufstockung und Neudefinition der Probenpauschale (ehemals Chorleiter- und Dirigentenpauschale), die die Vereine und Organisationen bei der Finanzierung ihres regelmäßigen Probenbetriebs unterstützt. Staatssekretär Arne Braun sagte: „Ich freue mich sehr, dass wir die Förderung künftig auf den Bereich der Trachten- und Volkstanzgruppen ausweiten und für Vereine mit mehreren Musik- oder Tanzensembles auch erhöhen werden. Damit wird ein aktives Vereinsleben gefördert und die Arbeit der Vereine erleichtert. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sind vor allem in der ehrenamtlich getragenen Kulturszene noch stark zu spüren. Deshalb kommt die Ensembleförderung genau zur richtigen Zeit.“

Der Präsident des Landesmusikverbands, Christoph Palm, bekräftigt: „Die größtenteils ehrenamtlich getragenen Vereine der Breitenkultur stehen insgesamt vor großen Herausforderungen. Dazu gehören gesamtgesellschaftliche Entwicklungen wie der demografische Wandel und die allgemeinen Preissteigerungen. Wir müssen die Vereine dabei unterstützen, die nötigen Schritte zur Weiterentwicklung zu gehen – nicht nur finanziell, sondern auch mit Beratung und Wissenstransfer.“

Um die Breitenkultur in Baden-Württemberg zukunftsfähig zu machen, werden deshalb auch die Personalstrukturen des Landesmusikverbands Baden-Württemberg und des Landesverbands Amateurtheater Baden-Württemberg optimiert. Auch die inhaltliche Ausrichtung der Landesförderung wird den aktuellen Herausforderungen angepasst. So setzt die Amateurtheaterförderung zukünftig einen Schwerpunkt auf ökologisch und sozial nachhaltige Aufführungen. Der Landesmusikverband wiederum unterstützt Vereine mit der neuen Handreichung „Green Music BW“ sowie den Beratungs- und Bildungsangeboten der Blasmusik- und Chorakademien bei der Bewältigung kommender Transformationsaufgaben.

Handreichung „Green Music BW“

Zur Handreichung „Green Music BW“ erklärt Christoph Palm: „Die Handreichung bietet den Vereinen Hilfe zur Selbsthilfe, um dem Klimawandel auch auf ehrenamtlicher Ebene begegnen zu können. Ein nachhaltiges Vereinsmanagement muss in Zukunft mitgedacht werden. Die ehrenamtlich Engagierten erhalten mit dieser Handreichung dazu das nötige Rüstzeug.“

Der Geschäftsführer der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg, Dr. Volker Kienzlen, ergänzt: „Wie klimaschonendes Musizieren in baden-württembergischen Chor- und Musikvereinen gelingen kann, wird in der Handreichung „Green Music BW“ mit vielen hilfreichen Anregungen dargelegt. Sie beschreibt in den Handlungsfeldern Organisation, Gebäude, Veranstaltungen, Mobilität und Beschaffung leicht umsetzbare Maßnahmen, welche die Vereine zum Klimaschutz ergreifen können.“

In Baden-Württemberg sind mehr als 9.000 Vereine im Bereich der Breitenkultur aktiv. Vor allem in den ländlich geprägten Gebieten gehören Chorgesang, Blasmusik sowie Trachten- und Volkstanzgruppen nach wie vor zum kulturellen Alltag.

Die Handreichung Green Music BW wurde unterstützt durch die EnBW Baden-Württemberg.

Die neuen Förderrichtlinien werden ab 1. Januar 2024 in Kraft treten.

Landesmusikverband: Handreichung „Green Music BW“ (PDF)

Landesmusikverband Baden-Württemberg

Im Landesmusikverband Baden-Württemberg e. V. haben sich vier Chor- und sieben Instrumentalverbände zu einem gemeinsamen Dachverband zusammengeschlossen. Sie vertreten nahezu 12.000 Ensembles mit insgesamt rund einer Million Mitgliedern. Als starker Dachverband setzt sich der Landesmusikverband für die gemeinsamen Interessen gegenüber Politik und Gesellschaft ein, um allen Menschen einen niederschwelligen Zugang zu Musik zu ermöglichen. Darüber hinaus stärkt er Engagierte in den Chor- und Musikvereinen durch das Angebot von Weiterbildungen, Musikfreizeiten, Förderprogrammen sowie gemeinsame Initiativen und Veranstaltungen.

Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg

Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH ist die Energieagentur des Landes. Aufgabe der KEA-BW ist die aktive Mitwirkung an der Klimaschutzpolitik in Baden-Württemberg: Sie berät Ministerien, Kommunen, kleine und mittelständische Unternehmen sowie kirchliche Einrichtungen bei der Energieeinsparung, der rationellen Energieverwendung sowie der Nutzung erneuerbarer Energien. Auch die nachhaltige Mobilität sowie der Bereich der Klimaanpassung sind Schwerpunkte der KEA-BW. Zudem ist sie die zentrale Anlaufstelle für alle Beteiligten beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg.

PM Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst 

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