- Black Friday und Cyber Monday stehen mit über 5,6 Milliarden Euro Umsatz für Ressourcenvergeudung und Klimabelastung durch vielfach unnötige Neukäufe
- DUH fordert Ende der Rabattschlacht: Handel sowie Verbraucherinnen und Verbraucher sollen sich Aktionstagen wie Black Friday verweigern
- Online-Marktplätze müssen für illegal angebotene, gefährliche und umweltschädliche Produkte haftbar gemacht werden
- Umweltministerin Lemke muss Retourenvernichtung durch konkrete Rechtsverordnungen stoppen
Anlässlich des am 24. November stattfindenden Black Friday fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den Handel dazu auf, ressourcenvergeudende und klimaschädliche Rabatttage abzuschaffen. Allein am Black Friday und Cyber Monday wurde im letzten Jahr ein Handelsumsatz von etwa 5,6 Milliarden Euro verzeichnet – auf Kosten der Umwelt, des Klimas und zukünftiger Generationen. Anstatt zur Ressourcenverschwendung zu animieren, sollten Händler auf ein kontinuierliches Angebot langlebiger Produkte und Reparaturservices setzen. Verbraucherinnen und Verbraucher ruft die DUH dazu auf, funktionsfähige Ware so lange wie möglich zu nutzen, defekte Produkte reparieren zu lassen oder beim Kauf auf wiederaufbereitete Geräte zu setzen. Nach den Tagen des Konsumrauschs kommt es zudem massenhaft zu Retouren, deren Vernichtung von Umweltministerin Steffi Lemke gestoppt werden muss.
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: „Wo ist der Reparatur-Donnerstag mit Angeboten und kräftigen Rabatten, sein defektes Altgerät reparieren zu lassen? Das benötigen wir angesichts der Klima-, Müll- und Ressourcenkrise. Stattdessen werden am Black Friday viele Produkte, insbesondere Elektrogeräte, neu gekauft, obwohl alte Geräte noch funktionieren oder leicht repariert werden könnten. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich nicht täuschen lassen. Am umweltfreundlichsten und günstigsten ist es, Produkte möglichst lange zu nutzen. Vermeintliche Schnäppchen stellen sich zudem häufig als minderwertige Ware mit kurzer Lebensdauer heraus. Wenn der Handel es ernst meint mit seinen Versprechen zu Klimaschutz und Müllvermeidung, dann muss der Konsumrausch zum Black Friday endlich ein Ende haben.“
Ein Großteil des Umsatzes am Black Friday entfällt auf Bestellungen über Online-Marktplätze wie Amazon, Ebay, Wish oder Joom. Hier warnt die DUH vor illegal importierten Produkten. Gefälschte Elektronikartikel, gepanschte Kosmetika, mit Schadstoffen belastetes Kinderspielzeug und nicht gesetzeskonforme Autoteile gefährden Umwelt und Gesundheit.
„Insbesondere an den Aktionstagen um den Black Friday werden über Online-Verkaufsplattformen viele illegale Importprodukte angeboten. Diese Produkte erfüllen zumeist keine hierzulande gültigen Umweltauflagen oder Produktsicherheitsstandards. Verbraucherinnen und Verbraucher sind sich häufig gar nicht im Klaren darüber, dass die vermeintlichen Schnäppchen gefälscht, unsicher oder umweltschädlich sind und aus Ländern wie China auf direktem Weg zu ihnen geliefert werden. Deshalb müssen Online-Plattformen für illegal angebotene Produkte haftbar gemacht werden, sofern der Hersteller, Vertreiber oder Bevollmächtigte in Deutschland nicht greifbar ist. Außerdem müssen die Plattformen vor dem Verkauf über ihren Marktplatz dafür sorgen, dass alle Sorgfaltspflichten, wie etwa Informationen zur Entsorgung oder Rücknahmepflichten von ausgedienten Elektrogeräten, eingehalten werden“, so Thomas Fischer, DUH-Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft.
Auf Online-Marktplätzen angebotene Batterien, Elektrogeräte und Verpackungen erfüllen häufig nicht die gesetzlichen Vorgaben zur Rücknahme und Entsorgung. Dadurch umgehen Verkäufer Gebühren für bestehende Sammel- und Entsorgungssysteme und gefährden so die Finanzierung einer umweltgerechten Entsorgung.
„Nach dem Konsumrausch am Black Friday kommt es zu einer regelrechten Flut retournierter Waren, von denen viele unnötigerweise vernichtet werden. Jedes Jahr werden in Deutschland 17 Millionen retournierte Artikel zerstört. Bundesumweltministerin Lemke muss diese unsägliche Ressourcenverschwendung endlich durch konkrete und durchsetzungsfähige Rechtsverordnungen stoppen“, kritisiert Metz.
PM Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)