In den letzten Jahren sind die Baukosten explodiert und auch die Preise für Bauland gestiegen. Damit nicht die Kosten unerwartet in die Höhe steigen und der Traum vom Haus zum Albtraum wird, sollten Häuslebauer verschiedene Dinge berücksichtigen. Wir geben Tipps, wie beim Hausbau gespart werden kann.
Tipp 1: Zuschüsse und Förderungen beanspruchen
Es gibt verschiedene Förderungen und Zuschüsse, die Bauherrn finanziell unter die Arme greifen. So gibt es zum Beispiel bei Neubauten eine Förderung der KfW. Auch andere Zuschüsse von staatlicher Seite kommen infrage. Manchmal gibt es auch regionale Fördermittel. Die Verbraucherzentrale hat einen Leitfaden für die staatliche Bauförderung veröffentlicht.
Tipp 2: Keinen Keller bauen
Sparen beim Hausbau ist mit einem Verzicht auf einen Keller möglich. Wer auf eine unterirdische Fläche für den Hobbyraum, die Waschküche oder die Heizungsanlage verzichten möchte, kann damit einen fünfstelligen Betrag einsparen. In diesem Fall ist es allerdings erforderlich, dass die Haustechnik woanders untergebracht wird und dass Platz für Abstellräume bei der Wohnfläche berücksichtigt werden. Dadurch ist meistens eine größere Grundfläche erforderlich.
Tipp 3: Kleineres Baugrundstück kaufen
Von 2000 bis 2021 haben sich laut Statista die Grundstückspreise mehr als verdreifacht. Wer daher sparen möchte, kann dies durch die Wahl eines kleineren Grundstücks. Vor allem dann, wenn in einer Gegend gebaut wird, die bekannt ist für hohe Grundstückspreise. Gleichzeitig fallen auch weniger Kosten für die Gestaltung der Außenanlagen an.
Tipp 4: Gebrauchte Schalungen verwenden
Eine gute Alternative für den Kauf von neuen Schalungen ist die Verwendung von gebrauchten Schalungen. Sie bringen ein enormes Einsparungspotenzial mit, obwohl diese alle Qualitätskriterien erfüllen und oftmals neuwertig sind. Gebrauchte Schalungen kommen beispielsweise dann zum Einsatz, wenn flüssiger Beton verwendet wird und er seine Form erhalten soll.
Tipp 5: Erbpacht statt Kauf
Nicht zwangsweise muss Bauland gekauft werden, insbesondere Gemeinden und Kirchen bieten oftmals eine gute Alternative durch die sogenannte „Erbpacht“. In diesem Fall erfolgt die Zahlung einer festgelegten Gebühr, oftmals über mehrere Jahrzehnte hinweg. Allerdings hat dies nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Welche dies sind und viele weitere Infos zu diesem Thema gibt es beim Vergleichsportal Verivox.
Tipp 6: Statt Einfamilienhaus Doppelhaushälfte oder Reihenhaus bauen
Wer anstatt eines freistehenden Einfamilienhauses sich für eine Doppelhaushälfte oder für ein Reihenhaus entscheidet, kann ebenfalls jede Menge Geld sparen. Denn es entfällt mindestens eine Außenwandfläche. Das ist auch der Grund, warum freistehende Einfamilienhäuser pro Quadratmeter Baufläche am teuersten sind. Außer bei den Endhäusern fallen bei Reihenhäusern gleich zwei Außenwände weg, wodurch diese noch günstiger als Doppelhaushälften sind. Die stattdessen erstellte Trennwand kann preiswerter errichtet werden. Gleichzeitig lassen sich solche Häuser auch auf kleinen Baugrundstücken errichten.
Tipp 7: Holzrahmenbauweise wählen
Am günstigsten ist der Holzrahmenbau bei der Wahl der Bauweise. Die Erstellung der tragenden Teile ist hier besonders preiswert. Der Holzrahmenbau ist ein modernes Bausystem, welches weit verbreitet und immer beliebter ist. Dabei wird die Wand durch einen Holzrahmen gestützt, der umherläuft und eigenständig steht. Dazwischen befinden sich Pfosten und waagerechte Schwellen sowie Rahmen. Diese Bauweise ist besonders in Skandinavien, aber auch in Nordamerika und in Mittel- und Nordeuropa anzutreffen.
Tipp 8: Richtige Dachformen wählen
Einige Dachformen sind günstiger als andere. Wer sich für eine einfache Dachform entscheidet, kann günstiger bauen. Am günstigsten sind Pultdächer oder Satteldächer und das Einsparpotenzial beträgt rund 15.000 €. Außerdem sind Dächer ohne Dachgauben deutlich preiswerter. Mit einfachen Dachfenstern ist das Dachgeschoss trotzdem gut belichtet.
Tipp 9: Die richtige Größe des Hauses wählen
Wer nicht mehr Wohnfläche plant als tatsächlich benötigt, kann natürlich ebenfalls Geld sparen. Denn große Räume kosten auch deutlich mehr Geld. Etwa 2000 € spart jeder Quadratmeter weniger ein. Ein Wohnraum wird größer, wenn dieser offen geplant ist und große Fenster besitzt. Gut zu sehen ist dies bei einem Wohnraum mit offener Küche.
Tipp 10: Geld sparen schon beim Grundriss
Das Bauen eines einfachen Grundrisses, der quadratisch ist, ist gleichzeitig am preiswertesten. Die Baukosten steigen mit jedem Vorsprung, wie zum Beispiel einem Erker oder einem Balkon. Installationskosten können gespart werden, indem Küche und Bad nicht weit auseinander liegen, da Wasserleitungen und Abflussrohre nicht quer durchs Haus verlegt werden müssen. Ähnlich spart ein Bauherr Geld, wenn die Bäder in den Etagen übereinander liegen. Es ist kostengünstiger, einige größere Räume anstatt mehrere kleinere Räume zu bauen.
Tipp 11: Keine Extras einplanen
Ein individuell geplantes Architektenhaus ist deutlich teurer, als ein Musterhaus, welches auf die eigenen Wünsche zugeschnitten wurde. Bei der Gestaltung können durch den Verzicht von Extras ebenfalls die Baukosten gesenkt werden. Bei einem Fertighaus schlägt jedes Detail, welches von dem Musterhaus abweicht, mit höheren Kosten zu Buche.
Tipp 12: Eigenleistungen erbringen
Wer bereit ist, Eigenleistungen zu erbringen, kann damit mehrere zehntausend Euro einsparen. Viele Fertighaushersteller bieten sogenannte Ausbauhäuser oder Bausatzhäuser an. Allerdings überschätzen sich viele Bauherrn, schließlich muss die Eigenleistung in der Regel nach der eigentlichen Vollzeitbeschäftigung erbracht werden. Zudem verlängert sich in der Regel bei denjenigen, die selber Hand anlegen, die Bauzeit erheblich, was ebenfalls die Kosten wieder in die Höhe treiben kann. Denn die Zinsen fallen natürlich auch während der Bauzeit an. Dahingegen gibt es einige einfache Tätigkeiten, die so gut wie jeder Bauherr selber erledigen kann, wie zum Beispiel das Verlegen von Laminat und Teppichböden oder das Streichen der Wände.
PM
