30 Grad und Sonne pur – der Sommer kommt am Wochenende mit voller Wucht zurück. Höchste Zeit also, sich noch mal ins Badevergnügen zu stürzen! Nicht alle baden dabei gerne in Chlorwasser, manche bevorzugen erfrischende Seen. Doch Baden ist nicht überall erlaubt. An manchen Orten kann es sogar gefährlich werden. Woran erkennt man also einen badetauglichen See? Antworten darauf gibt es in diesem ÖkoTipp.
Algenblüten, Bakterien oder auch Gülle-Einträge aus der Landwirtschaft belasten immer wieder einzelne Seen. Der BUND Baden-Württemberg empfiehlt daher, vor dem Badeausflug auf der Badegewässerkarte Baden-Württemberg nachzuschauen, ob das Baden an dem entsprechenden See erlaubt und unbedenklich ist. Bei über 300 Seen wird hier die Wasserqualität behördlich überwacht. Gibt es ein Verbotsschild vor Ort, sollte nicht im See gebadet und geplanscht werden. Verbotsschilder können zeitweise oder dauerhaft aufgestellt sein, beispielsweise aufgrund von Blaualgen, erhöhtem Schiffsverkehr oder zum Schutz der Natur.
Vorsicht bei faulig riechenden Seen
Vorsicht geboten ist außerdem bei faulig riechenden Seen. Diese haben einen sehr niedrigen Sauerstoffgehalt. Pflanzen und Tiere sind bereits tot und bieten Bakterien eine ideale Lebensgrundlage. Trübes, blau schimmerndes Wasser kann ein Hinweis auf Cyanobakterien (Blaualgen) sein. Bei Verschlucken oder Hautkontakt können sie schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen. Werden Cyanobakterien entdeckt, wird in der Regel ein Badeverbot verhängt. Finden sich im See grüne Algen, müssen sich Badende keine Sorgen machen. Sie sind meist ungefährlich.
Sehr gute Wasserqualität in Baden-Württemberg
Laut dem Staatsministerium Baden-Württemberg haben 303 der 312 kontrollierten Badestellen im Land eine sehr gute oder gute Wasserqualität. Die Gesundheitsämter nehmen nach eigenen Angaben während der Badesaison bis zum 15. September regelmäßig Wasserproben, so dass kurzfristige Verunreinigungen normalerweise schnell entdeckt werden. Das war jetzt zum Beispiel beim Badesee Ehmetsklinge in Zaberfeld (Landkreis Heilbronn) der Fall: Er wurde gesperrt, weil eine erhöhte Konzentration von Coli-Bakterien und Enterokokken festgestellt worden war. Flüsse werden mit Ausnahme weniger Badestellen übrigens nicht kontrolliert. Daher empfiehlt das Gesundheitsministerium, nicht in Flüssen zu baden.
Top Wasserqualität auch im europäischen Vergleich
Laut dem im Juni veröffentlichten Jahresbericht der Europäischen Umweltagentur EEA hatten 90,2 Prozent der analysierten Badegewässer in Deutschland im vergangenen Jahr eine exzellente Wasserqualität. Weitere 5,9 Prozent erhielten die Note Gut. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern liegt Deutschland damit im oberen Mittelfeld. Noch besser abgeschnitten hat unser Nachbar Österreich. Dort haben 97 Prozent der Badestellen eine exzellente Wasserqualität.
Mehr Informationen
PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V.