16 Jahre nach den letzten Schlager-Festspielen mit bundesweitem Anspruch will die „Stauferkrone“ in Göppingen an die Tradition der Wettbewerbe für Komponisten und Texter anknüpfen. Am 3. Oktober treten 19 Interpreten aus fünf europäischen Ländern mit deutschsprachigen Titeln gegeneinander an.
Es war der Radiosender Radio Luxemburg, der 1959 erstmals das Deutsche Schlagerfestival in Wiesenbaden ausrichtete und es 1960 und 1961 wiederholte. Vorbild der Veranstaltung war das in Italien seit 1950 stattfindende Festival di Sanremo. Erster Gewinner der Veranstaltung waren 1959 Ruth Fischer und Will Brandes mit dem Lied „Was wär das alles ohne dich“. 1960 gewann das Schlagerfestival eine ganz Große der Branche: Caterina Valente mit dem Titel „Rosalie musst nicht weinen“. Im Jahr darauf wiederholte die Valente ihren Sieg mit „Jacky Jones aus Oklahoma“.
1961 rief der damalige Südwestfunk (heute SWR) in Baden-Baden die Deutschen Schlager-Festspiele ins Leben. Radio Luxemburg verzichtete daraufhin auf sein Festival. Die Deutschen Schlager-Festspiele Baden-Baden wurden dann bis 1966 jährlich durchgeführt, wobei die Deutschen Schlager-Festspiele 1962 mit der Vorentscheidung zum Grand Prix d‘Eurovision de la Chanson identisch waren. In jenem Jahr siegte übrigens Conny Froboess mit dem Titel „Zwei kleine Italiener“ aus der Feder von Christian Bruhn. Bruhn gehört zu den Komponisten, die auch mit einem Titel bei der „Stauferkrone“ vertreten ist. 1968, nach einjähriger Pause nach den Deutschen Schlagerfestspielen, fand erstmals der Deutsche Schlagerwettbewerb statt, der aus der Philharmonie in Berlin von ZDF und Deutschlandfunk übertragen wurde. Siw Malmkvist gewann mit dem Lied „Harlekin“ von Hans Blum. Christian Bruhn konnte sich hier mit drei Kompositionen unter den besten Zehn platzieren. 1969 machte bei dem Wettbewerb Roberto Blanco das Rennen, Howard Carpendale siegte 1970. Bei der Neuauflage 1973 behauptete sich Olivia Molina. Zu weiteren Wettbewerben kam es in den Folgejahren nicht mehr
Erst 1994 wurde versucht, die Deutschen Schlager-Festspiele neu zu beleben, nachdem es 1991 und 1992 mit dem Deutschen Song-Festival Vorläuferveranstaltungen gegeben hatte. Wolfgang Petry siegte 1994 knapp vor Michelle. Die für März 1995 geplanten Festspiele ließen sich nicht realisieren. Erst 1997 gab es wieder einen bundesweiten Wettbewerb, der aus Offenburg übertragen und von Dieter Thomas Heck moderiert wurde. Michelle überzeugte mit „Wie Flammen im Wind“ die Jury. 1998 wurde die Veranstaltung wiederholt, die Festspiele am 15. Mai 1999 waren dann die letzten dieser Art und kürten Rosanna Rocci und Michael Morgan mit dem Titel „Ich gehör zu dir“ zum Sieger.
Nach 16 Jahren Pause erlebt der deutsche Schlagerwettbewerb mit der „Stauferkrone“ sein Comeback. Die Initiatoren hatten Komponisten und Texter aufgefordert, Titel für den Wettbewerb in Göppingen einzureichen. 19 Beiträge qualifizierten sich für die Finalrunde, die am 3. Oktober in der Stadthalle Göppingen stattfindet und die von Michael Branik moderiert wird. Ausgelobt sind der Jurypreis (1.-3. Platz), der Preis des Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes für die beste Komposition, sowie der erste Platz der Publikumswertung.
Info Tickets für die Stauferkrone am 3. Oktober, 19.30 Uhr, in der Stadthalle Göppingen, gibt es ab 16 Euro (zzgl. Vorverkaufsgebühren) im NWZ-Verlagshaus Göppingen, im i-Punkt im Rathaus Göppingen, sowie bei Easy-Ticket unter 0711/ 255 55 55 (Montag bis Freitag von 8.30 bis 20 Uhr, Samstag von 9 bis 16 Uhr).
PM