Beim 43. Kandelhock und 2. Entenrennen präsentieren sich die ausrichtenden Vereine und Organisatoren als gute Gastgeber: Die emsigen Helfer bieten abwechslungsreiche Attraktionen, vielfältige Aufführungen und reichhaltige Speisen und Getränke. Sogar für bestes Fest-Wetter war gesorgt.
Zweifelsohne lässt sich der Uhinger Kandelhock als eine der großen Veranstaltungsattraktionen in Uhingen bezeichnen. Wieso das so ist, hat sich am letzten Juni-Wochenende gezeigt. Am Samstag und Sonntag wandelte sich die Kirchstraße zu einer Festmeile. Essen, Getränke, Aufführungen, Aktionen und viele Begegnungen sorgten für ein intensives Festerlebnis.
„Es war ein super, gelungenes Fest und genauso harmonisch, wie das erste Fest nach der Pandemie im vergangenen Jahr“, sagt Michael Suffel, der seitens der Uhinger Vereine die Organisation im Kultur- und Sportausschuss (KSA) mit Sina Elsäßer von der Stadt und weiteren KSA-Mitgliedern gestemmt hat. „Die Leute waren sehr entspannt und die Atmosphäre war sehr angenehm“, ergänzt der Vorsitzende des Uhinger Schützenvereins. Das besonders angenehme Flair, zu dem die Helfer und Besucher beigetragen haben, lobt auch Sina Elsäßer. „Es war ein sehr friedliches Fest und richtig schön“, fällt auch ihr Fazit zufrieden aus. Und Uhingens Bürgermeister Matthias Wittlinger bedauert es fast schon, dass der Kandelhock nun wieder passé ist. „Je intensiver die Vorbereitungen laufen und je näher das Fest rückt, desto größer wird auch die Vorfreude – und am Kandelhock selbst überwiegt dann der pure Genuss, dass wir in Uhingen so ein beeindruckendes Fest stemmen können“, betont er. Dabei weiß das Stadtoberhaupt, dass ohne die tatkräftigen Helfer der Uhinger Vereine, des KSA und des Teams der Stadtverwaltung ein Fest dieser Größenordnung und mit dieser Herzlichkeit kaum denkbar wäre. Zwar sei der Kandelhock ein Fest für die Vereine, da der Verkauf der vielen Leckereien und Getränke die Vereinskassen aufbessert. „Der Kandelhock ist aber auch ein Fest für ganz Uhingen und seine Besucher, auf das wir stolz sein können.“
Stolz können die Verantwortlichen angesichts der mehr als 40-jährigen Geschichte des Kandelhocks auch auf eine noch recht junge Attraktion sein: Obwohl das Entenrennen mit hunderten quietschgelben Tierchen erst zum zweiten Mal auf der Fils stattgefunden hat, wirkt es wie ein seit Jahren bewährter Bestandteil, der zum Kandelhock dazugehört wie Sonnenschein im Sommer. Zahlreiche Menschen verfolgten an den Filsterrassen, wie sich die Uhinger Renn-Enten – 675 an der Zahl – ein unterhaltsames Wettschwimmen lieferten. Für kurzweilige Einlagen sorgte Moderator Peter Gorges, der immer wieder Anekdoten von seinem Großvater, „Gott hab ihn selig“, zum Besten gab, mit dem Publikum schäkerte und über den Schnapsbuckel Diegelsberg aufgeklärt hat.
Mit einem lauten Knall aus der von Matthias Wittlinger abgefeuerten Schreckschusspistole startete das Entenrennen. Rainer Frey, Vorsitzender des Uhinger Handels- und Gewerbevereins, dessen Mitgliedsunternehmen den Kandelhock und das Entenrennen tatkräftig unterstützen, und Uhingens Hauptamtsleiter Markus Malcher ließen die Enten von der Fußgängerbrücke der Moltkestraße in die Fils fallen, wo sie mit einem lauten Platscher aufschlugen.
Waren die beiden Vorläufe des Entenrennens, bei denen Uhingens Hauptamtsleiter die jeweils ersten 25 Enten aus der Fils fischte, noch eine ziemlich enge Kiste, so baute der Sieger im finalen Lauf seinen Vorsprung zum Verfolgerfeld Meter für Meter aus und trudelte dann mit großem Abstand zum gelben Peloton im Ziel auf der Fils ein.
Im Ziel galt dann aber oberste Geheimhaltung: Wurden in den Vorläufen noch die Nummern der jeweils 25 schnellsten Enten dem gut gelaunten Publikum mitgeteilt, so notierten dann Corinna Keppeler von der Stadtverwaltung und Organisatorin des Entenrennens sowie Vivien Lutz die Nummern der Enten still und heimlich. Denn die Bekanntgabe der 25 schnellsten Enten erfolgte kurze Zeit später auf der Bühne durch Matthias Wittlinger nach dem Fassanstich. Funfact am Rande: Wer seit 2005 Bürgermeister in Uhingen ist, hat einfach Routine beim Fassanstich auf dem Kandelhock – Matthias Wittlinger benötigte lediglich drei Schläge dafür und vergoss keinen einzigen Tropfen Bier. „Die Uhinger waren im vergangenen Jahr besonders anständig; sie haben nicht nur Kaiserwetter, sondern auch Kaiserbier“, sagte er über das flüssige Gold der Kaiser-Brauerei aus Geislingen/Steige. Zuvor marschierte das Stadtoberhaupt mit den Vereinsvorständen, den Stadträtinnen und Stadträten hinter dem Musikverein, dessen Mitglieder ihr Können an den Instrumenten zum Besten gaben, zur Eröffnung des Kandelhocks auf der Kirchstraße zur Bühne
Gut gelaunt ging es dann bei der Bekanntgabe der 25 schnellsten Enten weiter, da deren Sponsoren (für 3 Euro konnte man sich im Vorfeld eine Startnummer für eine der Enten sichern) attraktive Gewinne erhielten: Gutscheine zum Einkaufen, für das Uditorium, das Hallen- und Freibad sowie Restaurantbesuche – und Geldpreise in Höhe von insgesamt 375 Euro in bar. Zur Verfügung gestellt wurden die Preise von Mitgliedern des Uhinger Handels- und Gewerbevereins (HGV): Eiscafé Oasi, Uhinger Tintenfässle, Gerber Bräu Brauhaus, Pizzeria Kälberer und Modewelten Frey.
Doch gute Laune gab es nicht nur für die Zuschauer des Entenrennens und die Empfänger der Preise, die sie von Uhingens Bürgermeister und dem HGV-Vorsitzenden Rainer Frey erhielten. Da der Erlös des Entenrennens zugunsten der Uhinger Bürgerstiftung ist, dient das kurzweilige Spektakel auch einem guten Zweck. Konnte die Bürgerstiftung im vergangenen Jahr bei der Premiere des Entenrennens rund 1400 Euro erhalten, wurde diese Summe bei der zweiten Auflage getoppt:
Über 1.600 Euro kamen heuer für die Bürgerstiftung zusammen. „Diese Summe und die vielen Zuschauer, die beim Entenrennen der Sonne und Hitze trotzten, zeigen uns, dass sich das Entenrennen nach nur zwei Jahren schon etabliert hat“, zeigt sich Corinna Keppeler zufrieden. Daher sei es nur selbstverständlich, dass das Entenrennen auch im nächsten Jahr wieder stattfindet.
Abgesehen vom Entenrennen gab es auch andere Attraktionen beim Kandelhock, die für Stimmung sorgten: Beim Jugendhaus versuchte sich mancher am Glücksrad, dort gab es fesche Tattoos – mit Stift gemalt –, auf einem Karussell wurden erste praktische Fahrübungen gesammelt, der Filstalblitz drehte seine Runde, beim Kasperletheater gab es witzige Sketche und am Sonntag konnte auf einer Skaterampe geskatet werden. Musikalische Einlagen sorgten immer wieder für gute Stimmung. Auf der Bühne zeigten dann Vertreter unterschiedlicher Vereine nicht nur, was sie in ihrer Freizeit gelernt hatten, sondern auch die Vielfalt der Uhinger Vereinslandschaft. Diese war auch beim Essens- und Getränkeangebot vertreten: Die Vereinsmitglieder und Vertreter von Organisationen – insgesamt waren es 23 – sorgten unermüdlich dafür, dass kein Festbesucher verdursten oder verhungern musste. „Auch wenn so mancher nach dem diesjährigen Kandelhock erst noch wieder zu Kräften kommen muss“, überlegt Matthias Wittlinger, so ist er sich sicher: „Der nächste Kandelhock wird dank des Engagements unserer vielen Ehrenamtlichen und Helfer wieder so ein tolles Erlebnis, bei dem die Stadtgemeinschaft an zwei Tagen für gute Laune sorgen wird.“
PM Stadt Uhingen