Der Anbau von Gemüse zur Selbstverpflegung gewinnt zunehmend an Bedeutung, da er nachhaltige und kostengünstige Alternativen zu der konventionellen Versorgung bietet. Ein effektiver Weg, ganzjährig Gemüse anzubauen, ist der Einsatz eines Gewächshauses. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit der ganzjährigen Gemüsezucht im Gewächshaus beschäftigen und wertvolle Tipps für den ökologischen Anbau im eigenen Garten geben.
Was macht ein Gewächshaus aus?
Ein Gewächshaus ist ein Gebäude, das entwickelt wurde, um optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum zu schaffen. Gewächshäuser gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen, von kleinen Anlagen für den Hausgebrauch bis hin zu großen kommerziellen Betrieben.
Es besteht in der Regel aus einer Rahmenkonstruktion, die mit transparentem Material wie Glas oder Kunststoff bedeckt ist, um Sonnenlicht hereinzulassen. Dieses transparente Material ermöglicht den Eintritt von Sonnenstrahlen und schafft einen Treibhauseffekt, der das Innere des Gewächshauses erwärmt.
- Gewächshäuser können beispielsweise als fertiges Bauelement gekauft werden oder selbst errichtet werden. Zu diesem Zweck können Hobbyhandwerker Stegplatten aus Kunststoff und Aluprofile zuschneiden lassen, um eigenhändig ein lichtdurchlässiges Gewächshaus mit guter Dämmung zu bauen, das genau auf die eigenen Bedürfnisse angepasst ist.
- Eine weniger stabile Alternative sind mobile Gewächshäuser aus Kunststoffrahmen und Folie, die weniger für die langfristige Nutzung geeignet sind. Sie können sich anbieten, um diese Art des Anbaus im eigenen Garten auszuprobieren.
Die Hauptfunktion eines Gewächshauses besteht darin, Pflanzen vor widrigen Wetterbedingungen wie Kälte, Frost, starkem Wind oder übermäßiger Hitze zu schützen.
- Seine Bauweise ermöglicht es, die Temperatur und Feuchte im Inneren zu kontrollieren. Dadurch können optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum verschiedenster Gemüsesorten geschaffen werden.
- Dadurch können zudem ganzjährig die geeigneten Anbaubedingungen für saisonale Gemüsesorten erreicht werden. Wer zum Beispiel Radieschen anbauen möchte, muss sich dabei nicht mehr auf den Mai reduzieren, sondern kann das Gemüse ganzjährig genießen.
- Ein Gewächshaus bietet durch die geschlossene Umgebung außerdem Schutz vor Schädlingen und Krankheiten. Dies ermöglicht den Einsatz von weniger chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln und fördert den ökologischen Anbau.
Planung und Vorbereitung des Gewächshauses
Die Planung und Vorbereitung eines Gewächshauses sind entscheidende Schritte, um optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum zu gewährleisten. Dabei sollten folgende wichtige Aspekte berücksichtigt werden:
Auswahl des richtigen Standorts
- Sonneneinstrahlung: Der Standort des Gewächshauses sollte ausreichend Sonnenlicht erhalten. Eine südliche Ausrichtung ist ideal, um eine gute Sonneneinstrahlung zu gewährleisten.
- Anbau am Haus: Zusätzlich kann das Gewächshaus nicht freistehend, sondern an einer Wand des Hauses angrenzend ausgestellt werden. Dann profitiert es von der Abwärme des Gebäudes und es können Materialien für den Aufbau eingespart werden.
- Bodenbeschaffenheit und Windschutz: Man sollte einen Standort mit einem guten Fundament wählen und darauf achten, dass ausreichender Schutz vor starken Winden vorhanden ist, um mögliche Schäden am Gewächshaus zu vermeiden.
- Vermeidung von Schattenbereichen und Überhitzung: Es ist wichtig darauf zu achten, dass das Gewächshaus nicht durch Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse beschattet wird. Auch Standorte, die zu einer zu extremen Hitzeentwicklung führen könnten, sollten vermieden werden.
Wahl des passenden Gewächshaustyps
- Größe und Bauweise des Gewächshauses: Es ist ratsam, eine angemessene Größe des Gewächshauses zu wählen, abhängig von der verfügbaren Fläche und den geplanten Anbaumengen. Auch die Bauweise des Gewächshauses, wie freistehend oder angebaut, sollte nach den individuellen Bedürfnissen ausgewählt werden.
- Selbst gebaut oder gekauft: Ein fertiges Gewächshaus zu kaufen spart Arbeit, ist aber überwiegend teurer. Für ein selbstgebautes Gewächshaus aus Aluprofilen und Stegplatten braucht man zwar etwas Handwerksgeschick, dafür ist das Gewächshaus meist kostengünstiger und man kann es perfekt an den verfügbaren Platz anpassen.
- Verglasungsmaterialien und Isolierung: Man sollte das richtige Verglasungsmaterial, wie Glas oder Kunststoff, wählen. Die passende Auswahl basiert auf spezifischen Anforderungen, wie den Klimabedingungen und dem gewünschten Pflegeaufwand. Dabei ist es besonders entscheidend, ein Material mit einer guten Isolierung zu wählen, das das entstehende Gewächshaus gut genug dämmt, um die Kontrolle über die Temperatur und Feuchte zu ermöglichen.
Bodenvorbereitung und Bewässerungssysteme
- Bodenvorbereitungen: Der Standort des Gewächshauses benötigt ein geeignetes Fundament, um das Gewicht des Gebäudes zu tragen. Je nachdem, welche Art von Gewächshaus man baut, gehört das Fundament zu dem Service des Anbieters oder muss selbstständig errichtet werden.
- Geeignete Erde: Da die Erde im Gewächshaus nicht mit den natürlichen Kreisläufen im Erdreich verbunden ist, muss besonders gut darauf geachtet werden, dass der Boden genügend Nährstoffe enthält und die Bodenstruktur optimiert wird. Dazu eignet sich zum Beispiel der schichtweise Aufbau von Beeten mit einer grundlegenden Kompostschicht und regelmäßiges Düngen.
- Installation eines effizienten Bewässerungssystems: Es empfiehlt sich, ein Bewässerungssystem im Gewächshaus zu installieren, um eine gleichmäßige Wasserversorgung sicherzustellen. Dabei kann man auf ein automatisiertes Bewässerungssystem wie eine Tropfbewässerung oder Beregnung zurückgreifen.
Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung des Gewächshauses legt den Grundstein für einen erfolgreichen Gemüseanbau. Beachtet man die genannten Faktoren, schafft man optimale Wachstumsbedingungen für die Pflanzen.
Pflege und Wartung des Gewächshauses
Die regelmäßige Pflege und Wartung eines Gewächshauses sind entscheidend, um optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum aufrechtzuerhalten. Dabei sollten folgende wichtige Aspekte bedacht werden:
Belüftung und Temperaturkontrolle:
- Regulierung der Luftfeuchtigkeit: Man sollte regelmäßig die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus überprüfen und sicherstellen, dass sie nicht zu hoch ist, um die Bildung von Pilzen und Schimmel zu vermeiden.
- Vermeidung von Überhitzung: An sonnigen Tagen kann es im Gewächshaus zu einer Überhitzung kommen. Es ist wichtig, dass das Gewächshaus ausreichend belüftet wird, um die Temperatur zu regulieren. Auch variable Beschattungen, wie Jalousien, sind gute Hilfen.
Pflanzenversorgung:
- Kontrolle des Nährstoffhaushalts: Der Nährstoffgehalt des Bodens im Gewächshaus sollte regelmäßig geprüft werden. Bei Bedarf müssen Nährstoffe ergänzt werden. Eine ausgewogene Düngung gewährleistet ein gesundes Wachstum der Pflanzen. Hier sollten nachhaltige, organische Dünger genutzt werden.
- Feuchtigkeit: Zudem sollte regelmäßig geprüft werden, ob die Pflanzen ausreichend gegossen werden. Für die optimale Feuchtigkeit gibt es automatisierte Systeme, die den akuten Zustand messen und bei Bedarf selbst anpassen können.
Schädlings- und Krankheitsprävention:
- Überwachung und frühzeitige Erkennung: Man sollte die Pflanzen im Gewächshaus regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten überprüfen. Durch frühzeitiges Erkennen kann man rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergreifen.
- Natürliche Bekämpfungsmethoden: Es empfiehlt sich, auf natürliche Schädlingsbekämpfungsmethoden zurückzugreifen, wie den Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern gegen Blattläuse. Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel sollten nur als letztes Mittel eingesetzt werden, um die Umweltbelastung zu minimieren.
Zusätzlich ist es wichtig, das Gewächshaus regelmäßig zu reinigen, Unkraut zu entfernen und abgestorbene Pflanzenteile sowie andere Rückstände zu beseitigen. Eine regelmäßige Inspektion der Gewächshausstruktur auf Schäden und undichte Stellen ermöglicht es obendrein, Reparaturen rechtzeitig durchzuführen.
Fazit
Der ökologische Anbau von Gemüse im Gewächshaus bietet zahlreiche Vorteile für den ganzjährigen Gemüseanbau zur Selbstversorgung. Gewächshäuser schaffen optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum und ermöglichen es, auch in den Wintermonaten frisches Gemüse anzubauen.
Durch die Auswahl des richtigen Standorts, den passenden Gewächshaustyp und die sorgfältige Planung und Vorbereitung schafft man optimale Wachstumsbedingungen für die Pflanzen. Mit der richtigen Pflege und Wartung wird das Gewächshaus dann zu einem effizienten und nachhaltigen Ort für den privaten Gemüseanbau.
PM