Zu Beginn der Motorradsaison sind eine gute Vorbereitung und eine besonnene Fahrweise wichtig. Um schwere Motorradunfälle zu verhindern, führt die Polizei Baden-Württemberg zudem gezielte Kontroll- und Präventionsaktivitäten durch.
„Spätestens am Osterwochenende nimmt die Motorradsaison wieder richtig Fahrt auf. So schön das Gefühl auch ist, sich den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen und sich frei zu fühlen, umso wichtiger ist es, Vorsicht und Vernunft walten zu lassen. Denn auch wenn Hundert erlaubt sind, kann für Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer ein Ölfleck in der Kurve schnell lebensgefährlich werden. Daher sind eine gute Vorbereitung und eine besonnene Fahrweise lebenswichtig“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.
Gerade nach der Winterpause sind viele Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer noch ungeübt und unsicher. Hinzu kommt, dass andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer noch nicht darauf eingestellt sind, dass wieder vermehrt Motorräder unterwegs sind. Daher ist besondere Vorsicht und Rücksicht im Straßenverkehr geboten.
Apell der Polizei an Bikerinnen und Biker
Zum Auftakt der Motorradsaison appelliert die Polizei deshalb an alle Bikerinnen und Biker, umsichtig und verantwortungsbewusst zu fahren. Konkret bedeutet das: Die Verkehrsregeln einhalten, idealerweise Fahr- und Sicherheitstrainings absolvieren, auf den sicheren und technisch einwandfreien Zustand der Maschine achten, bei den ersten Fahrten besonders besonnen und achtsam sein. Hierbei sind auch die Autofahrer gefordert, denn auf kurvenreichen Straßen können Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer leicht übersehen werden.
Verkehrssicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung von schweren Unfällen
Um schwere Motorradunfälle zu verhindern, führt die Polizei Baden-Württemberg auch in dieser Motorradsaison wieder zielgerichtete Verkehrssicherheitsmaßnahmen durch und setzt den bewährten 5-Punkte-Plan konsequent um. Neben mobilen und stationären Kontrollaktionen, insbesondere an Unfallschwerpunkten und beliebten Motorradstrecken, wird die Polizei wieder verstärkt präventiv tätig sein. Zudem finden verstärkte Kontrollen im Mai anlässlich des landesweiten Aktionsmonats zur Verkehrssicherheit rund um das Motorrad statt.
„Wir wollen in den Dialog kommen, sensibilisieren und an die gegenseitige Rücksichtnahme appellieren. Bei allem Verständnis für den Reiz des Motorradfahrens: Es muss das Wichtigste sein, dass nach einer schönen Ausfahrt alle wieder gesund nach Hause kommen. Achten Sie auf sich und andere; fahren Sie sicher und mit angepasster Geschwindigkeit“, betonte Minister Thomas Strobl.
4.744 Unfälle im Jahr 2022
Ein Blick auf die Unfallstatistik zeigt, wie gefährlich Motorradfahren sein kann: Die Polizei Baden-Württemberg registrierte im Jahr 2022 insgesamt 4.744 Motorradunfälle (2021: 4.120; + 15,1 %), hierbei kamen 66 Bikerinnen und Biker ums Leben. Jeder fünfte Verkehrstote verunglückte somit mit einem Motorrad. Besonders auffällig hierbei: Drei von vier tödlichen Unfällen wurden durch die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer selbst verursacht. Zu schnelles Fahren, Fehler beim Überholen und zu geringer Abstand waren wie in den Vorjahren die Hauptunfallursachen. Bei Motorradkontrollen wurden im vergangenen Jahr rund 1.550 Geschwindigkeitsverstöße sowie rund 2.550 technisch unzulässig veränderte, beispielsweise zu laute, Motorräder festgestellt und aus dem Verkehr gezogen.
„Wir wollen einen Straßenverkehr ohne Getötete und Schwerverletzte und wir wollen, dass Sie sicher unterwegs sind. Deshalb lassen Sie trotz Spaß am Motorradfahren nicht Ihre Vernunft außer Acht“, so Innenminister Thomas Strobl abschließend.
Der 5-Punkte-Plan im Einzelnen:
- Überwachungsoffensive – Raser und Lärm stoppen
- Prävention „Ü50“ – Gefahrenbewusstsein schaffen
- Gutes Equipment – Motorrad und Ausrüstung checken
- Offensive Öffentlichkeitsarbeit – Verkehrsteilnehmer erreichen
- Sicherer Verkehrsraum – Gefahrenträchtige Strecken entschärfen