Zum Weltverbrauchertag 2023 ruft Slow Food Deutschland (SFD) dazu auf, die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern beim Erwerb und Genuss von Lebensmitteln weltweit zu schützen. Voraussetzung dafür ist aus Sicht der international engagierten Bewegung, regionale Landwirtschaft, Verarbeitungsstätten sowie Handel zu fördern, damit Menschen dort, wo sie leben, Zugang zu gutem und gesundem Essen haben. Mit verschiedenen Initiativen setzt sich Slow Food dafür ein, lokale Märkte zu stärken und für mehr Ernährungssouveränität zu sorgen.
Die Welternährung vor dem Hintergrund einer wachsenden Weltbevölkerung zu sichern ist eine viel diskutierte, aber noch nicht gelöste Herausforderung. Aus Sicht von Slow Food wird das nur dann gelingen, wenn Nahrungsmittel in nachhaltigen und resilienten Landwirtschaften entstehen. Dafür braucht es agrarökologische Systeme, einheimische Ressourcen, überliefertes Wissen sowie vielfältige und widerstandsfähige Kulturen. Die Ernährungssouveränität der Menschen muss gestärkt werden; dazu gehört auch die Wahlfreiheit und Transparenz beim Kauf von Lebensmitteln.
Und das weltweit, betont Edward Mukiibi, Präsident von Slow Food International, der in Uganda seit Jahrzehnten die Folgen einer fehlgeleiteten Handelspolitik erlebt. Befeuert u. a. durch EU-Importe und industrielle Monokulturen, die die heimischen Märkte sowie die Vielfalt von einheimischen Nahrungspflanzen zerstören. Damit gehe die Möglichkeit der Menschen auf dem afrikanischen Kontinent zunehmend verloren, über ihre Ernährung selbst zu entscheiden. „Slow Food fordert Anreize für eine nachhaltige und kleinteilige Landwirtschaft – in Afrika, in Europa und in Deutschland. Die Selbstversorgungsraten dürfen nicht länger geschwächt, sondern müssen gestärkt werden. Ich bin sicher, dass das weltweit zum Schutz von Erzeuger*innen und Verbraucher*innen beiträgt“, so Mukiibi.
Auch in Deutschland hat Slow Food es sich zur Aufgabe gemacht, ein Ernährungssystem voranzutreiben, das die Selbstversorgung mit guten, sauberen und fairen Lebensmitteln zur Prämisse hat. Einkaufs- und Speisepläne müssen dafür deutlich pflanzenbetonter ausfallen. Damit das Freude und weniger Hindernis bedeutet, braucht es für Mensch und Planet gesunde Lebensmittel und Speisen in der greifbaren Alltagsumgebung aller. Nina Wolff, SFD-Vorsitzende betont: „Es ist eine wichtige Aufgabe der Ernährungswende, globale Lieferketten möglichst oft durch regionale Kreisläufe zu ersetzen. Für eine nachhaltige Welternährung müssen aber auch unsere eigenen Ernährungsumgebungen in Supermärkten, der Gastronomie oder der Gemeinschaftsverpflegung so gestaltet werden, dass die nachhaltige und gesunde Wahl die einfache und günstige wird. Hierfür muss die Bundesregierung mit ihrer für dieses Jahr geplanten Ernährungsstrategie den finanziellen und rechtlichen Rahmen spannen.“
Fragen und Antworten: Pflanzenbetont essen (Q&A)
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PM Slow Food Deutschland e. V.