Fußball vs. Handball: Die Parallelen vor dem EM-Jahr

Der Sport-Winter 2022/23 hatte einiges zu bieten. Neben den Klassikern wie Darts-WM, Vierschanzentournee oder dem Ski-Weltcup überstrahlte allerdings ein Event die gesamte Sportwelt: die erste Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Doch nicht nur die deutschen Fußballer kämpften in diesem Winter um den WM-Titel, sondern auch die Handballer bei der WM in Schweden und Polen. Tatsächlich gibt es allerdings noch mehr Parallelen. Denn beide Mannschaften stehen vor einer wichtigen Europameisterschaft im eigenen Land. Wir vergleichen die Auftritte und Ausgangslagen von DFB- und DHB-Team vor den großen Turnieren im Jahr 2024.

Das DFB-Team enttäuscht in Katar

Die Fußball-WM 2022 in Katar war alles andere als unumstritten. Schon lange im Vorfeld des Turniers regten sich kritische Stimmen an der Vergabe der WM in den Wüstenstaat. Auch während der WM riss diese Kritik nicht ab und kann letztlich als einer der Gründe angeführt werden, warum die deutsche Nationalmannschaft bei der WM hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb. Tatsächlich musste sich das DFB-Team zum zweiten Mal in Folge bei einer Weltmeisterschaft in der Vorrunde verabschieden. Im Hinblick auf die anstehende Heim-EM 2024 steht also noch einiges an Arbeit für Nationaltrainer Hansi Flick und seine Leute auf dem Programm. Denn, obwohl die DFB-Elf bei den frühen EM-Quoten der Buchmacher zu den Favoriten zählt, (Stand 31.01.23) muss sie diesen Status in diesem Jahr erst einmal wieder bestätigen. Mit der Leistung, die in Katar geboten wurde, dürfte es auch mit dem Heimvorteil schwierig werden, über die Vorrunde hinauszukommen.

DHB-Team macht Lust auf mehr

Ganz anders sieht die Betrachtung der zurückliegenden WM beim DHB aus. Mit dem fünften Platz bei der Handball-WM 2023 in Schweden und Polen hat die DHB-Mannschaft die Erwartungen auf jeden Fall erfüllt. Auch wenn wieder einmal kein Frisch Auf!-Legionär dabei war. Vor allem in der Vorrunde wurden hin und wieder Erinnerungen an die legendären „Bad Boys“ wach, welche bei EM 2016 triumphierten und in Olympia die Bronze-Medaille holten. Doch auch wenn die „neue“ DHB-Generation nicht mehr viel mit dem damaligen Auftreten gemein hat, hat die Mannschaft Lust auf mehr gemacht. Das gilt insbesondere für den Youngster Juri Knorr, der mit 53 Toren und 54 Assists zum Topscorer der WM avancierte. Aber auch Routinier Andreas Wolff war im Tor ein wichtiger Rückhalt und wurde folgerichtig zum besten Torwart der WM gekürt. Und dabei musste er sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen. Letztlich hat es nach der Niederlage im Viertelfinale gegen Norwegen noch für einen starken fünften Platz gereicht.

So blicken die Teams auf die Heim-Turniere

Während die Bewertung der WM-Auftritte bei DFB und DHB auseinandergehen, können sich beiden Verbände auf eine anstehende Heim-EM freuen. Die DHB-Herren richten im Januar 2024 die Europameisterschaft auf eigenem Boden aus und im Sommer folgen die Fußball-Herren. Vor allem die Handballer haben bei der zurückliegenden WM gezeigt, dass man sich auf die Zukunft freuen darf. Denn mit Juri Knorr, Julian Köster oder Luca Witzke haben ein paar DHB-Youngster gezeigt, dass sie bereits in jungen Jahren vorangehen können. Auch bei der DFB-Elf sorgte ein Jungspund für die wenigen positiven Momente in Katar. Jamal Musiala vom FC Bayern war der einzige Offensivspieler, der den Ansprüchen gerecht wurde. Wenn seine Entwicklung weiter so steil nach oben zeigt, dürfte er bei der kommenden Heim-EM einer der Dreh- und Angelpunkte im deutschen Offensivspiel sein. Mit Yousoffa Moukoko und Florian Wirtz stehen zwei weitere Offensiv-Talente bereit, um der deutschen Nationalmannschaft einen neuen Geist im Spiel nach vorne einzuhauchen.

So geht es in den Ligen weiter

Während die Fußballer bereits Mitte Januar wieder in den Ligabetrieb eingestiegen sind, geht es in der Handball-Bundesliga erst im Februar weiter. Trotz der vergleichsweise kurzen Pause nach dem WM-Turnier befinden sich die Mannschaften natürlich schon wieder in der Vorbereitung. Die Lokalmatadoren von Frisch Auf! werden dabei unter anderem am Valentinstag antreten. Für diesen besonderen Tag haben die Verantwortlichen natürlich die passenden Aktionen rund um das Spiel geplant. Auch in der Fußball-Bundesliga ist das Rennen um die Meisterschaft wieder eröffnet. Vor allem der Stotterstart der Bayern mit drei Unentschieden aus den ersten drei Spielen des Jahres lässt Hoffnung bei der Konkurrenz aufkommen. Immerhin tut sich der Rekordmeister nach einem Großturnier traditionell etwas schwerer.

Sowohl die Handball- als auch die Fußball-Bundesliga versprechen einiges an Spannung. Doch die beiden Europameisterschaften im kommenden Jahr werfen natürlich schon jetzt ihre Schatten voraus. Wir freuen uns auf das Sportjahr 2024.

Fotos von unsplash

PM

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