Der Valentinstag (14.2.) ist für viele Menschen ein willkommener Anlass, den Liebsten ihre Zuneigung zu zeigen. Auch in der Vogelwelt ist in dieser Hinsicht gerade einiges los: Eulen sind in bester Balzstimmung. „Während eines Abendspaziergangs bei Einbruch der Dämmerung kann man die Balzrufe der Eulen hören. Besonders der Waldkauz ist derzeit aktiv“, sagt Stefan Bosch, Fachbeauftragter für Vögel beim NABU Baden-Württemberg. Auch andere Vögel bringen die länger werdenden Tage auf Touren: „Während die Eulen mit ihren Rufen in der Dunkelheit beeindrucken, versuchen Greifvögel am Tag mit akrobatischen Balzflügen zu imponieren“, so Bosch. Bei Spaziergängen in Parks und Wäldern mit alten Baumbeständen stehen die Chancen gut, das Naturschauspiel Balz live zu erleben.
Gänsehautmomente mit dem Waldkauz
Ein besonderes Naturphänomen sorgt für Gänsehautmomente: Wer früh morgens und abends nach Einbruch der Dämmerung spaziert, wenn es trocken und windstill ist, kann mit etwas Glück und Geduld die Balzrufe des Waldkauzes hören. Das Männchen ruft durchdringend sein schaurig-schönes „Huu-hu-huhuhuhuuuuu“, das Weibchen antwortet etwas rauer mit einem schrillen und scharfen „Ku-wItt“. Mit ihrem Gesang weisen verliebte Käuze der Dame ihres Herzens den Weg zu geeigneten Bruthöhlen, bevorzugt in alten Bäumen, mitunter aber auch in geschützten Nischen an Gebäuden. Das Werben stärkt bei bereits bestehenden Partnerschaften die Paarbindung. Wer noch allein ist, sucht einen neuen Gefährten. Einmal verbunden, hält die Ehe der Eulen meist ein Leben lang. Nicht nur die Partner verständigen sich mit ihren nächtlichen Tönen, auch die Reviernachbarn halten sie sich so auf Abstand.
Vielstimmiges Eulenkonzert
Der Waldkauz, die hierzulande häufigste Eulenart, beginnt als einer der ersten mit der Frühjahrsbalz. Auch der Uhu, die größte Eule der Welt, und der kleinere Raufußkauz sind bereits aktiv. Bald werden weitere Arten wie Sperlingskauz, Waldohr- und Schleiereule nach und nach zu balzen beginnen und so das Eulenkonzert vervollständigen. „Die Eulen beginnen meist im März, früher als viele andere Vogelarten, mit der Brut. Uhu und Waldkauz gelegentlich schon im Februar“, berichtet Bosch. „Weil es im vergangenen Jahr wenige Mäuse als Nahrungsquelle gab, hatten die Eulen weniger Nachwuchs. Als Reaktion darauf beginnen einige von ihnen dieses Jahr noch früher mit Balz und Brut.“
Brautwerben der Greifvögel
Anders als die Eulenbalz lässt sich das Brautwerben der Greifvögel vor allem tagsüber beim Blick in den Himmel verfolgen. „Mit akrobatischen Balzflügen will das Männchen dem Weibchen imponieren. Auch gemeinsame Flugmanöver gehören zur Balz“, sagt Bosch. Der Mäusebussard beginnt im März mit den sogenannten Girlandenflügen, mit denen er sein Revier abgrenzt. Besonders rasant sind die Balzflüge der Falken, wenn sie sich in raschem Gleitflug nach unten stürzen. Auch die Übergabe von Nistmaterial, der gemeinsame Horstbau oder die Renovierung eines bestehenden Horsts sind Teil der Balz. Futtergeschenke, um die Beziehung zu festigen, gehören ebenfalls dazu. So übergeben die Männchen von Wander- und Turmfalken zunächst in Horstnähe und später auch direkt am Nest die Beute an die Weibchen. „Sie beweisen damit ihr Jagdgeschick und zeigen, dass sie ihre Familie während der Brutphase gut mit Futter versorgen können“, erläutert NABU-Ornithologe Bosch.
Geschenkpatenschaft für Eulen und Greifvögel
Ein schönes Geschenk für Menschen, denen die Natur besonders am Herzen liegt, ist die NABU- Greifvogel- und Eulen-Patenschaft. Alle Informationen dazu unter www.NABU-BW.de/Geschenkpatenschaften.
Weitere Infos zum Waldkauz: www.NABU-BW.de/tiere-und-pflanzen/voegel/vogel-des-jahres/waldkauz.html
PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.