Fruchtsäurepeeling gegen Pickel: Verschlimmert es die Haut?

Wer kennt es nicht, das Gefühl von Frustration und Unsicherheit, das mit Pickeln einhergeht? Jeder, der jemals mit Akne oder Unreinheiten zu kämpfen hatte, weiß, dass es schwer ist, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren, wenn man unsicher über sein Aussehen ist. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Behandlungsoptionen, die helfen können, Pickel zu reduzieren und die Haut zu verbessern. Eine davon ist das Fruchtsäurepeeling. Das ist eine Art von chemischen Peelings, das auf der Verwendung von Fruchtsäuren basiert, um die obere Schicht der Haut zu entfernen und die Poren zu verfeinern. Doch Vorsicht: Falsch angewendet birgt diese Behandlungsmethode auch Gefahren.

Wieso entstehen Pickel?

Ein Pickel entsteht, wenn die Poren in der Haut verstopft sind. Dies geschieht hauptsächlich durch überschüssige Talgproduktion, abgestorbene Hautschüppchen und Schmutz.

• Überschüssige Talgproduktion: Die Talgdrüsen in der Haut produzieren Talg, um die Haut feucht zu halten und zu schützen. Wenn die Talgdrüsen jedoch überaktiv sind, kann dies dazu führen, dass zu viel Hauttalg die Poren blockiert und Pickel entstehen.
• Abgestorbene Hautschüppchen: Hautschüppchen entstehen natürlicherweise, wenn die obere Schicht der Haut erneuert wird. Wenn diese Hornzellen nicht richtig abgestoßen werden, können sie die Poren verstopfen und Entzündungen hervorrufen.
• Bakterien: Propionibacterium acnes (P. acnes) ist ein Bakterium, das sich in den verstopften Poren ansiedeln kann. Dies führt zu Entzündungen und Pickelbildung, in chronischer Form auch Akne genannt.
• Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen, wie sie während der Pubertät, der Menstruation oder der Schwangerschaft auftreten können, können die Talgproduktion erhöhen und die Bildung von Pickeln fördern.
• Rauchen und Alkohol: Rauchen fördert entzündliche Prozesse in der Haut, die Pickel begünstigen. Alkohol verstärkt die Talgbildung, was die Poren blockiert und Pickel entstehen lässt.
• Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Zucker, Salz und gesättigten Fetten ist, kann das Risiko für Pickel erhöhen, da diese Lebensmittel Entzündungen im Körper fördern können.
• Stress: Stress kann das Risiko für Pickel erhöhen, da es die Talgproduktion beeinflussen und Entzündungen im Körper auslösen kann.

Was ist ein Fruchtsäurepeeling?

Ein Fruchtsäurepeeling gehört zu den chemischen Peelings, die auf der Verwendung von Fruchtsäuren basieren. Fruchtsäuren sind Alpha-Hydroxysäuren (AHA) oder Beta-Hydroxysäuren (BHA), die aus Pflanzen bzw. deren Früchten gewonnen werden. Diese Säuren helfen, die obere Schicht der Haut auf schonende Art und Weise abzutragen und die Bildung von Talg zu reduzieren. So werden große Poren verfeinert und die Haut erscheint glatter und strahlender.

Fruchtsäurepeelings werden in der Regel von einem Dermatologen oder einem Kosmetiker durchgeführt – je nach Konzentration der Säure. Es gibt aber auch Fruchtsäurepeelings, die man zu Hause anwenden kann. Die Säurekonzentration und die Anwendungsdauer kann varieren, je nachdem welche Art von Hautproblem behandelt werden soll.

Fruchtsäurepeelings können verwendet werden, um eine Vielzahl von Hautproblemen zu behandeln, wie z.B. Pigmentflecken, feine Linien und Falten, große Poren und ungleichmäßige Hautstruktur.

So wird ein Fruchtsäurepeeling angewendet

1. Reinigung: Bevor das Fruchtsäurepeeling durchgeführt wird, wird die Haut gründlich gereinigt, um Schmutz, Talg und Make-up zu entfernen.
2. Peeling-Vorbereitung: Bei einem starken Säurepeeling bereitet der behandelnde Arzt oder Kosmetiker die Haut bei Bedarf auf das Peeling vor. Dafür wird mehrere Wochen vor dem eigentlichen Peeling regelmäßig eine niedrig konzentrierte Fruchtsäure-Creme verwendet. Dieser Schritt entfällt bei niedrig konzentrierten Säuren für die Heimanwendung.
3. Auftragen des Peelings: Das Fruchtsäurepeeling wird auf die Haut aufgetragen und muss nun wenige Minuten einwirken, abhängig von der Art des Peelings und dem Zustand der Haut.
4. Neutralisieren: Nachdem das Peeling aufgetragen wurde, wird es neutralisiert, um die Wirkung der Fruchtsäure zu beenden.
5. Pflege: Nach dem Peeling muss die Haut gepflegt werden, um sie zu beruhigen und Feuchtigkeit zu spenden. Dafür eignet sich z.B. Harzsalbe, die zugleich talgregulierend wirkt und Pickeln vorbeugen kann. Außerdem sollte die Haut vor Sonnenlicht und UV-Strahlung geschützt werden, um Pigmentflecken zu vermeiden.
6. Nachbehandlung: Je nach Hautproblem und gewünschten Ergebnis muss eine professionelle Fruchtsäurebehandlung beim Arzt oder Kosmetiker wiederholt werden oder man steigt auf niedrig konzentrierte Säuren für den Heimgebrauch um.

Dürfen Fruchtsäurepeelings bei Pickeln angewendet werden?

Bei aktiven Entzündungsherden, Akne-Schüben und aktiven Pickeln sollte ein Fruchtsäurepeeling keinesfalls durchgeführt werden! Fruchtsäurepeelings sollten nur zur Verbesserung von Pickelmalen eingesetzt werden.

Wenn ein Fruchtsäurepeeling bei aktiven Pickeln angewendet wird, kann es die Entzündungen verschlimmern und die Heilung verzögern. Das liegt daran, dass Fruchtsäurepeelings die obere Schicht der Haut entfernen und die Poren öffnen, was bedeutet, dass die Entzündung mitsamt Bakterien im Inneren des Pickels leichter auf die Oberfläche gelangen kann. Dies kann zu Rötungen und Schwellungen um den Pickel herum führen. Der Pickel wird größer und schmerzhafter und braucht mehr Zeit um abzuheilen. Im schlimmsten Fall bleiben deutliche Hyperpigmentierungen und sogar Narben zurück.

Verschlimmert ein Fruchtsäurepeeling die Haut?

Ein Fruchtsäurepeeling kann die Haut in einigen Fällen verschlimmern, wenn es nicht richtig durchgeführt wird oder wenn es für den Hauttyp des Patienten ungeeignet ist.

Einige mögliche Nebenwirkungen eines Fruchtsäurepeelings sind Rötungen, Schälungen, trockene Haut, Juckreiz und gelegentlich auch Entzündungen. Diese Nebenwirkungen sind normalerweise vorübergehend und klingen innerhalb weniger Tage ab.

Es gibt auch Menschen, die auf Fruchtsäuren allergisch reagieren können. Darum ist es wichtig, dass vor einer Behandlung eventuelle Allergien erfragt werden.

Nach der Behandlung mit einem Fruchtsäurepeeling ist die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlen. Ein Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor ist daher nach der Anwendung des Peeling unverzichtbar.

Foto: Pexels / Polina Kovaleva

PM