Für die Fünftklässler dreier Klassen der Dr.-Engel-Realschule fanden Lesungen mit der Kinderbuchautorin Sabine Ludwig statt. Die Stadtbücherei im Schloss hatte diese Autorenbegegnung als Beitrag zur Leseförderung organisiert und die erfolgreiche Berliner Schriftstellerin nach Eislingen eingeladen.
Was wäre, wenn sich der letzte Tag der Sommerferien immer wieder wiederholen würde? Die Kinderbuchautorin Sabine Ludwig erzählt in ihrem Roman ‚Der 7. Sonntag im August‘ mit viel Situationskomik eben davon, wie die elfjährige Freddy in einer verrückten Zeitschleife feststeckt und sich schließlich doch wünscht, dass endlich wieder Montag wäre.
Bei durchaus sommerlichen Temperaturen im Mai lauschten die Klassen 5a, 5b und 5d an der Dr.-Engel-Realschule dieser lustigen und fantasievollen Geschichte. Die Fünftklässler hatten die ersten Kapitel des Buches bereits im Deutschunterricht zur Vorbereitung auf den mit Spannung erwarteten Veranstaltungstag gelesen. Geduldig und freiheraus beantwortete Sabine Ludwig, die in Berlin geboren und dort nach wie vor lebt, nach der Lesung die Fragen der insgesamt rund 70 Kinder zu ihrem Berufs- und Privatleben. Die Schülerinnen und Schüler konnten so im Gespräch beispielsweise erfahren, dass sie selbst eigentlich nie gerne geschrieben habe, auch nicht in der Schule. Sabine Ludwig wollte ursprünglich Gymnasiallehrerin werden, landete dann aber beim Radio, wo sie als Rundfunkredakteurin Geschichten für Kinder verfasste. Seit über 30 Jahren als freie Schriftstellerin kann sie mittlerweile ein Werk von über 50 Büchern vorweisen, zumal sie auch als Übersetzerin aus dem Englischen ins Deutsche arbeitet. In diesem Jahr wird zum Beispiel ihre Neuübersetzung von Roald Dahls ‚Charlie und die Schokoladenfabrik‘ erscheinen. Sabine Ludwig erklärte den Kindern, dass das Übersetzen eine schwierige Arbeit sei, die aber Spaß mache.
Normalerweise schreibe sie mindestens ein halbes Jahr an einem Buch. Sieben bis acht Monate hätte sie für den ‚7. Sonntag im August‘ gebraucht. Die Idee zu diesem Kinderbuch entstand, als sie am letzten Ferientag den Schulranzen ihrer Tochter ausgeräumt und darin ein vertrocknetes Pausenbrot gefunden hatte. Die Autorin verarbeitete folglich Erfahrungen mit ihrer eigenen Tochter, die überhaupt nicht gerne zur Schule ging, und schlüpfte dabei in die Rolle der kleinen Schwester namens Freddy. Sabine Ludwigs Tochter war damals genauso alt wie ihre Romanfigur Mia, also zwischen 14 und 15.
Sabine Ludwig machte deutlich, dass es nicht einfach ist, vom Bücherschreiben zu leben, und erläuterte den interessierten Schülerinnen und Schülern ausführlich den Prozess der Buchentstehung. Abschließend erhielten die Kinder signierte Autogrammkarten und ein Buchgeschenk für die Schulbücherei. Die Leiterin der Stadtbücherei Eislingen, Dr. Isabel Gunzenhauser, freute sich darüber, diese erste Autorenbegegnung nach einer langen coronabedingten Pause in Kooperation mit der Eislinger Realschule durchführen zu können. Das gemeinsame Ziel war es, den Kindern pure Lesefreude zu vermitteln, was an diesem Tag bestens gelungen ist.
Foto (Bildquelle: Stadt Eislingen)
PM Stadtverwaltung Eislingen