Jetzt ist es offiziell: Der Geopark Schwäbische Alb darf sein UNESCO–Siegel behalten. Im Rahmen der Evaluation bereisten bereits im September 2021 internationale Gutachter die Alb und machten sich ein Bild, wie die Vorgaben und Ziele der UNESCO umgesetzt wurden.
Ulrich Ruckh (Geopark–Vorsitzender und Bürgermeister der Stadt Schelklingen) freut sich: „Der Geopark Schwäbische Alb hat das Potential, in der internationalen Gemeinschaft der UNESCO–Geoparks in der ersten Reihe mitzuspielen. Mit der Grünen Karte haben wir diese Chance gewahrt“. Ulrich Ruckh gibt aber gleichzeitig zu bedenken: „Die Grüne Karte war kein Selbstläufer. Wir müssen jetzt die nächste Hürde nehmen: das ist das klare Bekenntnis des Landes Baden–Württemberg für den Geopark Schwäbische Alb verbunden mit einer gesicherten Förderung.“
UNESCO Global Geoparks werden regelmäßig evaluiert und auf ihre Weiterentwicklung überprüft.
Besondere Anerkennung sprach die UNESCO–Vertreter*innen nun drei Projekten aus. Das Projekt
„Geopark–Schule“ wurde lobend erwähnt, ebenso das Projekt „Reise in die Erdgeschichte“, das
Besucher*innen entlang von Geopoints in allen zehn Alb–Landkreisen das kostbare Erbe der Schwäbische
Alb vor Augen führt.
Sichtlich beeindruckt waren die UNESCO–Vertreter*innen vom Projekt „GeoTürle“ im Landkreis Reutlingen
– ein Gemeinschaftsprojekt des Geoparks mit dem Kreisamt für Nachhaltige Entwicklung des
Landratsamtes Reutlingen. Es handelt sich um eine SDG–Geocaching–Tour rund um die 17
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Sie wurde bereits mit zwei Nachhaltigkeitspreisen
ausgezeichnet. Dr. Sandra Teuber (Geopark–Geschäftsführerin) sagt: „Das ist unsere Zukunftsvision:
Projekte aus der Region für die Region zu entwickeln mit der Zielsetzung, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in unserer schönen Heimat zu verorten.“
Über den UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb / Hintergrundinfos
Das Ziel des UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb ist es, Menschen für das wertvolle und vielseitige
geologische Erbe des Naturraums Schwäbische Alb zu sensibilisieren und zu begeistern. Projekte werden in
den Bereichen nachhaltige Regionalentwicklung, Geotourismus, Geo– und Umweltbildung, Geotopschutz
und Besucherlenkung (Geopoints) realisiert. Die Gebietskulisse erstreckt sich mit rund 6.200 km2 über die
gesamte Schwäbische Alb.
Die Karstlandschaft der Schwäbischen Alb ist einzigartig. Ihr reiches erdgeschichtliches Erbe ist einmalig.
Das hat die UNESCO veranlasst, dem Gebiet 2015 ihr Qualitätssiegel zu verleihen und in die Liste der
bedeutendsten Naturlandschaften der Welt aufzunehmen. Es gibt in Deutschland noch sechs weitere
UNESCO Global Geoparks. Weltweit sind es derzeit 169. Die Schwäbische Alb, ein Gebirge aus Gesteinen
der Jurazeit, ist erdgeschichtlich von herausragender internationaler Bedeutung. Sie besitzt eines der
größten Höhlenvorkommen Europas und ist für ihren Fossilienreichtum berühmt.
Durch die besondere Topografie mit schützenden Höhlen und geologischen Rohstoffen wurde die
Schwäbische Alb zur Geburtsstätte der menschlichen Kultur. In den Höhlen fand man die ältesten
figürlichen Kunstwerke (Venus vom Hohle Fels und Löwenmensch) sowie die ältesten Musikinstrumente
der Menschheit. Ebenfalls albtypisch ist der Vulkanismus vor 12–15 Millionen Jahren, der über 350
Vulkanschlote, Krater, Maare, Moore, Thermal– und Mineralquellen hinterlassen hat. Neun der 77
Nationalen Geotope Deutschlands sind auf der Schwäbischen Alb zu finden. Sie besitzt fünf UNESCO–Labels
(darunter die Welterbestätten und das Biosphärengebiet).
Zum Geopark–Netzwerk zählen 28 Infostellen (Schauhöhlen, Museen, Naturschutzzentren und
Bildungseinrichtungen), 35 Geopoints (vom Geopark ausgezeichnete Geotope und Orte, wo Erd– und
Kulturgeschichte erlebbar wird), zahlreiche Natur–, Höhlen– und Landschaftsführer, das europäisches
UNESCO–Geopark–Netzwerk (EGN) sowie die bislang acht Geopark–Schulen.
Der UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb ist eine Non–Profit–Organisation. Ihr gehören die zehn
Landkreise an, sowie der Schwäbische Alb–Tourismus–Verband, der Industrieverband Steine & Erden Baden–
Württemberg, die Stiftung Kessler + Co für Bildung und Kultur sowie die Kommunen Schelklingen,
Steinheim a. Albuch und Beuren. Vorsitzender ist Ulrich Ruckh (Bürgermeister Schelklingen).
Geschäftsführerin ist Dr. Sandra Teuber. Die Geschäftsstelle befindet sich in Schelklingen, wo vier
Mitarbeiter beschäftigt sind.
PM UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb