Verzweiflung an Notunterkünften – Geflüchtete müssen Tiere zurücklassen: PETA appelliert an Ministerin Nancy Faeser, adäquate Versorgung sicherzustellen

Nach PETA-Informationen dürfen viele Geflüchtete ihre tierischen Familienmitglieder nicht mit in die Notunterkünfte nehmen, was zu Verzweiflung und weiteren Sorgen führt. PETA wandte sich daher gestern in einem Schreiben an Nancy Faeser. Die Tierrechtsorganisation appelliert an die Bundesministerin des Innern und Heimat, Unterkünfte bereitzustellen, in denen auch die tierischen Gefährten von Menschen auf der Flucht willkommen sind und in denen eine entsprechende Basisausstattung wie Geschirre, Leinen, Tiernahrung und Katzenklos bereitsteht. PETA fordert zudem alle Hilfsorganisationen und offiziellen Aufnahmeeinrichtungen auf, dafür zu sorgen – gegebenenfalls zusammen mit lokalen Tierheimen –, dass Menschen und Tiere versorgt werden und sich Halter und Tier zusammen von den Strapazen erholen können.

„Tausende geflüchtete Menschen befinden sich seit Tagen in Angst und Sorge. Werden sie in Deutschland nach einer tagelangen Flucht von ihren tierischen Begleitern getrennt, führt das zu einer weiteren schlimmen psychischen Belastung. Auch für all die Hunde, Katzen, Meerschweinchen und die vielen anderen Tiere bedeutet die Trennung von ihren Bezugspersonen eine schwere Bürde“, so Jana Hoger, PETAs Fachreferentin für tierischen Mitbewohner. „Wir müssen gemeinsam für alle Lebewesen einstehen und benötigen umgehend simple Lösungen, um Menschen und ihre tierischen Familienmitglieder adäquat in Notunterkünften unterzubringen und zu versorgen.“

Rescue-Team vor Ort, Infografiken, Aufklärungsarbeit und „Global Compassion Fund“

Am 25. Februar appellierte PETA an die EU-Kommission, die Einreise von Tieren an den Grenzübergangen zu erleichtern, damit Geflüchtete ihre tierischen Mitbewohner nicht wegen beispielsweise eines fehlenden Mikro-Chips zur Kennzeichnung, Impfungen oder fehlender Papiere zurücklassen müssen. Anschließend half das PETA-Team Geflüchteten, die mit ihren tierischen Begleitern an der Grenze ankamen, und organisierte zudem eine Tiernahrungs-Rettungsschleuse. Bisher konnten so 40 000 Kilogramm Tiernahrung in die Ukraine gebracht sowie zahlreiche Tiere aus dem Land geholt und tierärztlich versorgt werden. Die Tierrechtsorganisation hat zudem Grafiken in verschiedenen Sprachen an internationale Medien gesandt und über Social Media geteilt, um so möglichst viele Ukrainer darüber zu informieren, dass sie ihre tierischen Mitbewohner nicht zurücklassen müssen, sondern alle Hilfe von EU-Seite bekommen.

Auf ihrer Website informiert die Organisation über aktuelle Entwicklungen vor Ort und hat zudem einen FAQ-Bereich eingerichtet, der Tierfreunden unter anderem auch eine Orientierung dafür bietet, wie sie selbst am besten helfen können. Zudem hat PETA für Spenden einen „Global Compassion Fund“, der es der Organisation ermöglicht, auch in unvorhergesehenen Situationen und über Landesgrenzen hinweg schnell und effizient für Tiere aktiv zu werden – so wie aktuell in der Ukraine. Der Fonds vernetzt lokale Tierschutzgruppen in aller Welt, die mit den Gegebenheiten vor Ort bestens vertraut sind und dort am meisten für die Tiere bewirken können.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

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