Ökotipp: Gemüse der Saison – Wirsing im Februar

Regionales und saisonales Obst und Gemüse sind nicht nur lecker und gesund, sondern auch gut für die Umwelt. Durch die kurzen Transportwege werden weniger Energie benötigt und weniger Treibhausgase erzeugt, als wenn die Früchte Tausende von Kilometern zurücklegen müssen. Auch wenn in der kalten Jahreszeit auf den Feldern hierzulande nicht so viel wächst wie im Sommer, gibt es trotzdem einige schmackhafte Sorten, die jetzt reif sind: zum Beispiel Wirsing.

Wirsing, auch Wirsingkohl, Savoyer Kohl oder Welschkraut genannt, ist eine Kopfkohlart und sehr pflegeleicht. Er verträgt Frost und ist daher das ideale Wintergemüse. Seine charakteristischen äußeren Merkmale sind die krausen, stark geäderten, gelben bis dunkelgrünen Blätter. Ursprünglich kommt Wirsing aus dem Mittelmeerraum und wurde im 16. Jahrhundert das erste Mal genannt. Seit dem 18. Jahrhundert ist er auch in Deutschland verbreitet. Heute wird er auf der ganzen Welt gegessen.

Ernte: nicht bis zur Blüte warten!

(Hobby-)Gärtner*innen können sich vom späten Frühjahr bis in den tiefen Winter hinein an selbst angebautem Wirsing erfreuen. Frühlingswirsing kann von Mai an geerntet werden, Sommerwirsing von Juni an und Winterwirsing beziehungsweise Spätwirsing von September bis in den Winter hinein. Letzterer hat jetzt im Februar Saison und verträgt Temperaturen bis zu -10 Grad Celsius.
„Wenn Sie nicht sofort den ganzen Wirsing brauchen, schneiden Sie am besten zunächst die äußeren Wirsingblätter ab und lassen das Herz stehen. Dann können sich neue Blätter bilden“, rät Christoph Schramm, Landwirtschaftsreferent beim BUND Baden-Württemberg, „Möchten Sie den gesamten Kohlkopf verwenden, schneiden Sie den Strunk direkt über dem Boden ab.“ Reife Wirsingköpfe sind fest und können zwei Kilogramm oder mehr wiegen. Auf jeden Fall sollten sie geerntet werden, bevor sie blühen, da sie sonst an Geschmack verlieren.

Köpfe voller Vitamine

Wirsing enthält unter anderem sehr viel Vitamin C sowie Vitamin B, Folsäure, Kalium, Zink und Eisen. Damit kann er zur Stärkung des Immunsystems, zur Senkung des Blutdrucks und zur Unterstützung der Zellteilung beitragen.

Traditionelle Eintöpfe und vegane Currys

Generell schmecken die Frühlings- und Sommersorten milder als die Wintersorten. Die jungen, zarten Wirsingblätter machen sich besonders gut in Salaten, während die älteren, festeren einen kräftigeren, nussigen Geschmack ausbilden.
Damit sie leichter zu kauen und zu verdauen sind, braten Köch*innen vor allem die Blätter der Sommer- und Wintersorten zumeist kurz an oder blanchieren sie. Frisch geernteter Wirsing muss nicht sofort gegessen werden, sondern hält sich im Kühlschrank noch bis zu drei Wochen. Er kann auch problemlos eingefroren werden. Davor waschen und putzen ihn Köch*innen, schneiden ihn in Streifen und blanchieren ihn kurz.

In der traditionellen Küche dient Wirsing als beliebte Zutat für Suppen und Eintöpfe oder als vitaminreiche Beilage zu Kartoffeln und Fleisch. Mit Wirsing lassen sich aber auch viele spannende und kreative Rezepte ausprobieren, zum Beispiel Wirsing-Rouladen mit einer Sojahack-Tomatenfüllung, Wirsinglasagne, Wirsing-Quiche, vegane Kartoffel-Wirsing-Currys, Spaghetti mit Wirsing und gerösteten Walnüssen oder Käsespätzle, die in eine Auflaufform mit Wirsing geschichtet und im Ofen überbacken werden.

Weitere Ernten im Februar:
Lauch, Feldsalat, Grünkohl, Pastinake, Rucola

 

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/freizeit/131501/

Schreibe einen Kommentar