Vegane Bolognese 20 Prozent günstiger als Pendant mit tierischen Produkten – PETA räumt mit Vorurteilen auf und fordert höhere Steuer für tierische Produkte

„Vegane Ernährung ist teuer“: Mit diesem Vorurteil räumt PETA nun auf und vergleicht unter anderem die Kosten der Zutaten für zwei Varianten einer Portion Spaghetti Bolognese. Das Ergebnis: Die vegane Version ist 20 Prozent günstiger als die Option mit tierischen Produkten. Eine Infografik und ein heute veröffentlichtes Video stellen einige Ausgaben beider Ernährungsweisen anschaulich gegenüber. In dem Zusammenhang erinnert die Tierrechtsorganisation zudem daran, dass tierische Produkte bislang noch geringer besteuert werden als viele tierfreundliche Alternativen. Die Organisation fordert bereits seit Jahren einen reduzierten Steuersatz für pflanzliche Lebensmittel sowie eine höhere Besteuerung tierischer Produkte.

„Niemand muss tiefer in die Tasche greifen, um sich vegan ernähren zu können – neben günstigen Grundnahrungsmitteln wie Reis, Nudeln, Hülsenfrüchten und Gemüse sind auch viele beliebte Süßwaren ‚zufällig‘ vegan“, so Bettina Eick, PETAs Fachreferentin für Ernährung. „Fertigprodukte wie vegane Burgerpatties können teils stärker zubuche schlagen, aber sie werden auch höher besteuert als das tierische Pendant. Unterm Strich ist die vegane Ernährung dennoch oft günstiger – trotzdem müssen vegane Lebensmittel aus Klima- und Tierschutzgründen durch eine geringere Besteuerung noch günstiger werden.“

Video mit Influencer Fabian Grischkat veranschaulicht Einsparpotenzial bei veganer Ernährung
Für das Video hat Influencer Fabian Grischkat für beide Varianten der Spaghetti Bolognese möglichst günstige Zutaten ausgesucht. Eine Portion mit 125 Gramm Spaghetti, Hackfleisch und Hartkäse würde mit den Zutaten der Organisation 1,84 Euro kosten. Für die vegane Variation hingegen würden die Ausgaben lediglich 1,41 Euro betragen, obwohl sich nur wenige Zutaten unterscheiden: Anstelle des Fleischs setzte PETA bei dem Experiment auf Sojagranulat; stattdessen könnten jedoch auch schlicht rote Linsen verwendet werden. Auch der Parmesan muss nicht zwingend durch eine verarbeitete Käsealternative getauscht werden, da sich der beliebte würzige Geschmack mit einer Kombination aus Cashews und Hefeflocken kreieren lässt. PETA betont, dass die vegane Spaghetti Bolognese noch dazu weniger Kalorien, mehr Protein und fast doppelt so viel Eisen enthält.
Die Organisation weist zudem auf eine Oxford-Studie hin, die zu dem Ergebnis kam, dass eine rein pflanzliche Ernährung rund ein Drittel günstiger als eine Ernährung mit tierischen Produkten ist. [1]

PETA betrachtet erhöhten Steuersatz für tierische Produkte als notwendig

Die Tierrechtsorganisation erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass der Konsum von Fleisch, Milch, Eiern und Co. neben immensem Tierleid auch eine der Hauptursachen für die Klimakatastrophe ist. Pflanzliche Lebensmittel haben im Vergleich zu Produkten tierischen Ursprungs eine bessere Klimabilanz und können weitaus umweltschonender produziert werden. Ein erhöhter Steuersatz könnte die Nachfrage nach tierischen Produkten senken und somit erheblich zum Klimaschutz beitragen. Daher fordert PETA das Bundesfinanzministerium auf, den Mehrwertsteuersatz für tierische Produkte von 7 auf 19 Prozent zu erhöhen und tierleidfreie Alternativen mit 7 statt 19 Prozent zu besteuern. Dies würde Kaufanreize für tier- und umweltfreundliche Produkte, frisches Obst und Gemüse setzen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Mit dem kostenlosem Veganstart-Programm der Organisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.

PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Springmann, Clark, Rayner, Scarborough & Webb (2021): The global and regional costs of healthy and sustainable dietary patterns: a modelling study. The Lancet Planetary Health. Online unter: https://www.thelancet.com/journals/lanplh/article/PIIS2542-5196(21)00251-5/fulltext. (20.01.2022).

PM PETA Deutschland e.V.

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