Vom Märchenmusical bis zum Sternchenthema, von der szenischen Lesung bis zum Masken-Beatbox-Theater: Acht spannende Theatererlebnisse für junges Publikum stehen auf dem Spielplan 2021/21 des städtischen Kulturprogramms. Schulklassen sind herzlich eingeladen.
Lange, viel zu lange haben Kinder und Jugendliche darauf verzichten müssen, gemeinsam mit Gleichaltrigen Kultur zu erleben. Der Nachholbedarf ist riesig, und dem kommt das Kulturreferat in der kommenden Spielzeit mit acht Theateraufführungen für verschiedene Altersgruppen entgegen. Vier Stücke waren bereits für die vergangene Saison geplant, mussten coronabedingt ausfallen und können jetzt in dieser Spielzeit als Nachholtermine stattfinden. Die Themen der Reihe „Junges Theater“ sind ebenso interessant und vielfältig wie die szenischen Umsetzungen und bieten weit über die Live-Aufführung hinaus Anstöße zum Nachdenken und zum Gespräch.
Bereits am Mittwoch, 13. Oktober, bringen Lukas Ullrich und Till Florian Beyerbach alias Die Formation ab 19 Uhr ein musikalisches Theaterstück über den Theologen Dietrich Bonhoeffer und seinen Widerstand im Nationalsozialismus auf die Stadthallen-Bühne. Von seinem mutigen Leben und Werk haben sich die jungen Theatermacher zu einem fesselnden Dialog inspirieren lassen, der Sprachwitz hat und trotzdem das nötige Gewicht (ab 14 Jahre).
Thematisch schließt die zweite Produktion direkt an Bonhoeffer an, mit einer szenischen Lesung aus einem der bewegendsten Dokumente der Judenverfolgung im Nationalsozialismus, dem „Tagebuch der Anne Frank“, einem Gastspiel des Hessischen Landestheaters Marburg am Freitag, 22. Oktober, um 9 und 11 Uhr im Alten E-Werk (ab zwölf Jahre).
In der Stadthalle ist dann am Dienstag, 23. November, um 10 Uhr das Theater Strahl aus Berlin zu Gast, mit dem dritten Masken-Beatbox-Theater aus der Erfolgsserie „Klasse …“: „Klasse Glück“ heißt das aktuelle Stück, das (fast) ohne Worte auskommt und doch vielsagend und punktgenau die Themen auf die Bühne bringt, die junge Menschen beschäftigen: Freundschaft, Identität, Freiheit. Ein tolles Theatererlebnis für ein internationales Publikum – ohne jede Sprachbarriere (ab 13 Jahre).
Ein Märchen-Musical für Grundschulkinder passt wunderbar in die Vorweihnachtszeit. Und so steht am Dienstag, 14. Dezember, um 9 und 11 Uhr in der Stadthalle „Der gestiefelte Kater“ auf dem Spielplan. Die Musikbühne Mannheim hat aus Grimms Märchen ein flott erzähltes Kindermusical gemacht, mit Musik der Mannheimer Popakademie-Absolventin Marie-Christin Sommer (ab fünf Jahre).
Nicht nur für angehende Abiturientinnen und Abiturienten ist die Bühnenfassung von Hans-Ulrich Treichels Erfolgsroman „Der Verlorene“ interessant, die am Dienstag, 8. Februar, ab 19 Uhr in der Stadthalle zu sehen ist. Die Badische Landesbühne Bruchsal hat den Roman, der seit 2020 Sternchenthema im Leistungsfach Deutsch ist, als eindrucksvollen Monolog inszeniert, der eine komplizierte Familiengeschichte vor dem Hintergrund der jungen BRD erzählt (ab 15 Jhre).
In „Forever Yours“, einer weiteren Produktion aus dem Berliner Theater Strahl, wird Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ überzeugend mit einer Gegenwart des digitalen Dauerkontakts kombiniert. Diese verblüffend einfache moderne Lesart des Klassikers stellt die Frage: Was passiert, wenn verliebte Sehnsucht von sozialen Medien potenziert wird? Antworten gibt es am Montag, 21. Februar, um 10 Uhr in der Stadthalle (ab 14 Jahre).
Eine Geschichte vom Anderssein, von den Fallstricken der Kommunikation und vom Mut, sich für eine eigene Perspektive zu entscheiden, jenseits aller Normen, davon erzählt das Stück „Satelliten am Nachthimmel“ des norwegischen Autor Kristofer Grønskag, das 2018 mit dem Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde. Im Alten E-Werk gastiert die Württembergische Landesbühne Esslingen am Freitag, 25. März, um 10 Uhr mit dem preisgekrönten Stück (ab zehn Jahre).
Um eine Science-Fiction-Geschichte handelt es sich bei dem Ensembleprojekt „What on Earth“ der Badischen Landesbühne Bruchsal, das am Freitag, 1. April, um 10:30 Uhr im Alten E-Werk über die Bühne geht. Die Menschen haben die Erde längst verlassen und leben auf dem Mond. Die Vergangenheit auf dem blauen Planeten ist ein Tabu-Thema. Drei Jugendliche versuchen herauszufinden, was damals passiert ist. „What on Earth“ ist ein Stück, das sich mit dem Klimawandel beschäftigt und damit, was der menschliche Lebensstil damit zu tun hat (ab 13 Jahre).
Kartenbestellungen und Anmeldungen nimmt der ipunkt im Rathaus, Hauptstraße 1, Telefon 07161 650-4444, entgegen.
Foto: Romantische Liebe, potenziert durch Social Media: „Forever Yours“ nach Goethes „Werther“ mit dem Theater Strahl aus Berlin. Foto: Jörg Metzner
PM Stadtverwaltung Göppingen