Nach der langen pandemischen Durststrecke wird es höchste Zeit, Theater wieder live zu erleben! Die städtische Theatermiete bietet in der Spielzeit 2021/22 fünf wunderbare Gelegenheiten dazu – an fünf Abenden, die sich im Ernsten wie im Heiteren den menschlichen Abgründen widmen.
Die Stücke erzählen Geschichten von Liebe und Hass, von Leben und Tod, Willkommen und Abschied. Geschichten, die bewegen. Geschichten, die zum Nachdenken inspirieren, die zum Weinen oder zum Lachen verführen. Oder beides.
Den Anfang macht am Mittwoch, 10. November, die Komödie „Das perfekte Geheimnis“. Das Setting ist einfach, der Stoff explosiv: Bei einem gemeinsamen Abendessen legen drei befreundete Paare und ein Single ihre Handys offen auf den Tisch – und sämtliche Telefonate, Nachrichten oder Filmchen, die reinkommen, werden in der Runde geteilt. Man hat doch keine Geheimnisse voreinander, …oder etwa doch? „Das perfekte Geheimnis“ war zunächst als italienischer Kinofilm von Paolo Genovese („Perfetti Sconosciuti“) mit Remakes in 18 Ländern ein Welterfolg. Mittlerweile sorgt der Zünd-Stoff auch als Theaterstück für Furore. In der Göppinger Stadthalle ist es in einer Inszenierung des mehrfach für den Inthega-Preis nominierten a.gon Theaters München zu sehen.
Brandgefährlich bleibt es auch beim zweiten Theaterabo-Abend mit dem Theater Poetenpack aus Potsdam, das am Donnerstag, 9. Dezember, mit Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ in der Göppinger Stadthalle gastiert – einem Dauerbrenner auf den Theaterbühnen und im Deutschunterricht. Das Stück von 1958 wurde sowohl als Warnung vor dem Kommunismus wie auch vor dem Faschismus gelesen. Wie brandaktuell seine Botschaft immer noch und immer wieder ist, wird in der Aufführung des Theaters Poetenpack wirkungsvoll herausgearbeitet. Dazu bringen die Potsdamer neben ihren Profi-Schauspielern auch Jugendliche unterschiedlicher kultureller Herkunft auf die Bühne.
„Was man von hier aus sehen kann“ ist ein Roman der Kölner Autorin Mariana Leky, der sich nach seinem Erscheinen im Jahr 2017 rasch zum Bestseller entwickelte. Es geht darin um Selma, eine alte Westerwälderin, die den Tod voraussehen kann. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt kurz darauf jemand im Dorf. Wer das ist, bleibt allerdings unklar – und was das in den Menschen der Dorfgemeinschaft auslöst, davon erzählt der Roman tragische, aber auch herzzerreißend komische Geschichten. Die Württembergische Landesbühne Esslingen hat den Roman in Kooperation mit der Jungen WLB in Szene gesetzt. Die Uraufführung fand im Frühsommer 2021 statt, am Donnerstag, 17. Februar 2022, ist das Stück in der Stadthalle zu sehen.
Drei beliebte Fernsehstars stehen auf der Bühne der Theatergastspiele Fürth, die am Freitag, 18. März 2022, mit der Gaunerkomödie „Celine“ nach Göppingen kommt: Christine Neubauer („Die Landärztin“), ChrisTine Urspruch („Tatort“, „Dr. Klein“) und Moritz Bäckerling („Lindenstraße“) spielen die Hauptrollen in dieser spannend-vergnüglichen Gaunerkomödie von Maria Pacôme um einen Anfänger-Dieb, der aus Versehen in die falsche Villa einbricht – ein folgenschwerer Fehler, aus dem sich eine turbulente Geschichte entwickelt: bestes Boulevardtheater, spritzig und witzig!
Die Rock’n’Roll-Bühnenshow „Backbeat – Die Beatles in Hamburg“ hätte eigentlich schon im April 2020 in Göppingen über die Bühne gehen sollen. Zwei Jahre später kann das coronabedingt abgesagte Gastspiel der Württtembergischen Landesbühne Esslingen hoffentlich nachgeholt werden! Mit viel Live-Musik werden in „Backbeat“ die Anfänge der Beatles-Weltkarriere erzählt – und die wahre, tragische Geschichte des fünften Beatles Stuart Sutcliffe, der die Band früh verließ – aus Liebe zur Kunst und zur Fotografin Astrid Kirchherr.
Abonnements und Karten für die kommende Spielzeit sind ab dem 1. September erhältlich. Aufgrund der immer noch unsicheren Pandemie-Situation bietet das Kulturreferat auch den Abonnentinnen und Abonnenten ein flexibles Kaufsystem an. Nähere Informationen dazu sowie Tickets für alle Veranstaltungen gibt es im ipunkt im Rathaus Göppingen.
Foto (Patrick Pfeiffer für WLB): „Was man von hier aus sehen kann“ kommt am Donnerstag, 17. Februar 2022, in der Stadthalle auf die Bühne.