Auf die Vielfalt kommt es an! Das gilt besonders für die schwäbischen Streuobstwiesen. Im Gegensatz zu Erwerbs-Obstanlagen, auf denen nur wenige unterschiedliche Sorten vorkommen, ist die Vielfalt an Arten und Sorten in Streuobstwiesen fast unüberschaubar.
Die Kulturlandschaft Streuobstwiese hält ein großes Angebot an alten und regionalen Obstsorten, vor allem Apfelsorten, bereit. Unter dem Begriff alte Obstsorten versteht man heute alle Sorten, die vom Erwerbsobstbau nicht mehr angeboten werden. Hinzu kommen zahlreiche Neuzüchtungen, so dass die Anzahl der Apfelsorten in der Region auf über 2.000 verschieden Sorten angewachsen ist.
Die Sorten unterscheiden sich nicht nur in ihrem Erntezeitpunkt, sondern auch in ihrer Verwendungsweise. An einen Tafelapfel werden andere Anforderungen gestellt als ein an einen Most- oder Backapfel. Gleiches gilt auch für die Birnen im Streuobstparadies.
Der Erhalt einer möglichst großen Vielfalt – nicht nur beim Apfel, sondern bei allen Obstsorten – ist äußerst wichtig. Dabei sind ideelle Gründe nicht von der Hand zu weisen, aber auch praktische Gründe spielen eine Rolle: Regionale Sorten sind ein wichtiger Genpool und eine wertvolle genetische Ressource an denen man sich für die Züchtung zukünftiger Sorten orientieren kann unter anderem im Hinblick auf die Klimaveränderung.
Der Verein Schwäbisches Streuobstparadies bietet daher im Herbst diesen Jahres erneut ein interessantes und unterhaltsames Weiterbildungs-Angebot für pomologisch Interessierte an. In einem 2-tägigen Einsteiger-Seminar zur Bestimmung der gängigsten Obstsorten beschränkt sich der Referent zunächst auf die Kernobstarten Apfel und Birne. Da die Pomologie ein weites Feld ist und ihr Studium Jahre dauert, können in diesem Seminar natürlich nur erste Grundkenntnisse zur Bestimmung der gängigsten Obstsorten der Region vermittelt werden. Die Teilnehmer sollten bereits in der Lage sein 5 Sorten sicher zu erkennen.
Am 1. Seminartag werden zunächst Methoden zur Sortenbestimmung angewendet, wie äußere und innere Bestimmungsmerkmale und der Gebrauch der Bestimmungsliteratur. Im Anschluss werden regionale Sorten gemeinsam bestimmt und besprochen.
Am 2. Seminartag – zwei Monate später – werden die grundlegenden Inhalte des ersten Treffens wiederholt. Dann folgt ein Sortenspaziergang, auf dem Sorten gesichtet, gesammelt und bestimmt werden. Abschließend können die Seminarteilnehmer ihre mitgebrachten Sorten aus dem heimischen Garten und von der
Streuobstwiese von den Referenten und der Gruppe bestimmen lassen
Durch das 2-tägige Seminar führt Fachberater, Sortenkenner und Streuobst-Pädagoge Thilo Tschersich aus Beuren und gibt sein pomologischen Wissen an die Teilnehmer weiter.
Termine Einsteiger-Seminar „Obstsorten bestimmen“
- Teil Samstag, 11. September 2021 von 10-17 Uhr im Obstbaumuseum Glems (Metzingen)
- Teil Samstag, 06. November 2021 von 10-17 Ihr im Dorfgemeinschaftshaus Glems (Metzingen)
Die Teilnahmegebühr beträgt € 130 p.P. für Mitglieder des Vereins Schwäbisches Streuobstparadies, bzw. € 140 für Nicht-Mitglieder. Darin beinhaltet ist ein umfassendes Skript, eine Teilnahmeurkunde sowie Tagungsverpflegung. Die notwendige Bestimmungsliteratur („Farbatlas alte Obstsorten“, Ulmer Verlag) ist von der Teilnehmern unbedingt selber mitzubringen.
Das 1-tägige Aufbau-Seminar richtet sich an Teilnehmer der Einsteiger-Kurse der vergangenen Jahre bzw. an Teilnehmer mit guten Vorkenntnissen. Ziel des Aufbau-Seminares, das jährlich wechselnde Schwerpunktthemen haben wird, soll die Auffrischung des vorhandenen Wissens sein, sowie die Fokussierung auf interessante Aspekte der Pomologie. Auch hier werden die praktischen Übungen mit den Früchten nicht zu kurz kommen.
Termin Aufbau-Seminar „Sortenkunde“
Samstag, 18. September 2021 von 09-16 Uhr im Streuobst-Informationszentrum Mössingen
Die Teilnahmegebühr beträgt € 70 p.P. für Mitglieder des Vereins Schwäbisches Streuobstparadies, bzw. € 80 für Nicht-Mitglieder. Darin beinhaltet sind Seminarunterlagen, eine Seminarmappe, eine Teilnahmeurkunde sowie Tagungsverpflegung. Die notwendige Bestimmungsliteratur („Farbatlas alte Obstsorten“, Ulmer Verlag) ist von der Teilnehmern unbedingt selber mitzubringen.
Anmeldungen nimmt die Geschäftsstelle des Schwäbischen Streuobstparadieses bis zum 04. September 2021 entgegen, telefonisch unter 07125 – 309 3263 oder per Mail unter kontakt@streuobst-paradies.de
Die Ausschreibung zu den Seminaren sowie weitere Infos sind auch auf der Internetseite www.streuobstparadies.de zu finden.
Foto (Manfred Nuber): Über 2.000 verschiedene Obstsorten gibt es auf den schwäbischen Streuobstwiesen. Einen ersten Einstieg in das weite Feld der Pomologie liefern die Seminare des Vereins Schwäbisches Streuobstparadies.
PM Schwäbisches Streuobstparadies