Die ersten Jungvögel sind bereits ausgeflogen und die Vogeleltern müssen mit Erstaunen feststellen, dass die Menschheit die Natur für sich offenbar neu entdeckt hat, je länger sich die Corona-Pandemie in die Länge zieht. Deshalb die eindringliche Bitte an alle Menschen, die auf den ersten Blick scheinbar verwaiste Jungvögel gefunden haben, diese nicht mitzunehmen.
Oft verlassen Jungvögel ihre Nester bevor sie richtig fliegen können und verteilen sich im Umfeld (oft bei Amsel und Hausrotschwanz der Fall). Die Eltern sind jedoch meist nicht allzu weit entfernt von ihrem Nachwuchs. Wenn solche scheinbar hilflosen Jungvögel in unsere Obhut genommen werden ist dies in vielen Fällen zwar gut gemeint, für den einzelnen Vogel bedeutet dies aber, dass lebensnotwenige Dinge, die sie von den Eltern lernen, wir ihnen nicht beibringen können. Oft wird dann auch noch nicht artgerechtes Futter gegeben, was wiederum Folgeschäden in der Gefiederentwicklung mit sich bringt. Auch die Unterbringung ist äußerst wichtig. Ein Eingreifen ist erst sinnvoll bei akuter Gefahr, wenn z.B. ein Jungvogel auf der Straße sitzt. Dieser sollte ins nächstgelegene Gebüsch getragen werden (Jungvögel können ohne Probleme angefasst werden, da der Geruch des Menschen die Eltern nicht stört). Die Vogeleltern werden ihren Schützling dort weiter füttern. Besteht die Annahme, dass Jungvögel verwaist sind muss man in entsprechendem Abstand mindestens 1 Stunde beobachten ob nicht doch noch die Eltern zum Füttern kommen. Wenn es sich bestätigen sollte, dass Jungvögel elternlos sind oder gar verletzt, sollte man sich an Fachleute wenden, die weiterhelfen können. Sehr hilfreich sind die Informationen vom NABU-Vogelschutzzentrum https://www.nabu-vogelschutzzentrum.de/ oder die Seite von der Wildvogelhilfe http://www.wildvogelhilfe.org/. Speziell für den Mauersegler: Siehe Informationen der Deutschen Mauersegler Gesellschaft e.V. unter https://www.mauersegler.com/. Grundsätzlich gilt jedoch, wenn ein verletzter Vogel oder von den Eltern verlassener Jungvogel gefunden wird, dieser auf jeden Fall professionelle Hilfe benötigt. Weitere Informationen finden sie auf unserer Homepage www.nabu-suessen.de <http://www.nabu-suessen.de> (Jungvögel – was tun? Was tun mit einem Mauersegler? Entenbruten auf Flachdächern und Balkonen; Quelle: www.vogelwarte.ch/de/home/ <http://www.vogelwarte.ch/de/home/> ).
PM NABU Süßen