NABU Süßen und Umgebung: Erfolgreicher Baumschnittkurs an Obstbäumen auf der Streuobstwiese

Bei warmer und anfangs trockener Witterung waren über 45 Interessierte auf das Grundstück des Naturschutzbunds Süßen und Umgebung (NABU) in den Wiesgärten zwischen Süßen und Donzdorf gekommen, um Kenntnisse über den Baumschnitt an Streuobstbäumen zu erlernen oder zu erweitern.

Eberhard Herrmann vom NABU begrüßte die Teilnehmer zum Kurs „Schnittunterweisung an Hochstämmen im Streuobstbau“. „Durch Ihre Bereitschaft, die Bäume zu pflegen, tragen Sie elementar zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei“, lobte er. „Das sind ja fast mehr Leute als Bäume auf unserer Wiese“ freute sich Herrmann über das rege Interesse. Mit Hilfe von zwei Profis für den Obstbaumschnitt, Wolfgang Nägele und Markus Pressmar, konnte in drei Gruppen der Erziehungsschnitt an frisch gepflanzten Apfelbäumen kompetent erläutert werden. Dieser muss in den ersten Jahren konsequent erfolgen, damit der Baum eine schöne und lichte Krone aufbaut. Fachmännisch demonstrierten sie, wie man Leitäste mit Holunderstreben abspreizt und Fruchtäste herunterbindet. Danach wurden 10 und 20 jährige Bäume geschnitten, um den Kursteilnehmern den Schnitt zur weiteren Entwicklung des Baum zu demonstrieren.
Blühende Obstbäume, nicht nur eine wahre Pracht für unsere Augen im Frühjahr, nein, sie sind auch eine immens wichtige Weide für unsere Insekten, die es in unserer aufgeräumten Landschaft schwer haben. Unsere Dörfer und Städte hier in der Region waren meistens umgeben von Streuobstwiesenbeständen. Diese Streuobstbestände sind heute jedoch zum Teil lückenhaft, überaltert und in einem allgemein schlechten Zustand. Auch Baumaßnahmen haben diese wertvollen Lebensräume in den letzten Jahren erheblich reduziert. Deshalb müssen die Kommunen umdenken und sorgsamer und sensibel  mit dem Grund und Boden ihrer Gemarkung umgehen, so meinten die drei Dozenten.
Herrmann erklärte die Notwendigkeit der Pflege unserer Streuobstwiesen, die ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft im Albvorland sind. Ebenso ermutigte er die Kursteilnehmer, nicht nur ihren alten Baumbestand zu pflegen, sondern auch rechtzeitig mit Neupflanzungen zu verjüngen. Zudem ist ein immer stärkerer Mistelbefall der Apfelbäume zu beobachten. Der NABU und der Landkreis Göppingen haben Informationsbroschüren zu diesem Problem verfasst, in denen erklärt wird, wie wichtig es ist, bei der Baumpflege die Misteln zu entfernen.
Im Namen des NABU und der Teilnehmer bedankte sich Eberhard Herrmann bei Wolfgang
Nägele und Markus Pressmar
für ihre Hilfe und wies darauf hin, dass an gleicher Stelle im nächsten Jahr wieder ein Schnittkurs stattfinden wird.

Bildunterschrift: Markus Pressmar bringt mit seinem Vitalisierungsschnitt einen alten Bohnapfelbaum wieder auf Vordermann.
Bild von Walter Schmied

 

PM NABU SÜßen

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