Schaukelpferd, Eisenbahn, Brettspiel – Weihnachtsausstellung im Museum im Storchen

 Die Weihnachtsausstellung im Museum im Storchen widmet sich ab dem 1. Advent den Spielzeugerfindern und -herstellern im Filstal.

Im Schatten der weltbekannten Metallspielwarenfirma Märklin entstanden im Filstal seit dem 19. Jahrhundert weitere namhafte Spielwarenhersteller, deren Erfindungen und Produkte die diesjährige Weihnachtsausstellung im Storchen mit Unterstützung zahlreicher privater Leihgeber vorstellen wird. Die Ausstellung wird am ersten Adventssonntag, 1. Dezember, um 15 Uhr von Oberbürgermeister Guido Till eröffnet.

Die ersten Spielwarenhersteller waren in Göppingen Holzdrechsler, die sich dann auf die Produktion von Pferden in allerlei Größen und Wagen und Karren spezialisierten. Im Laufe der Zeit entstanden aus den Manufakturen Spielwarenfabriken, deren Sortiment sich im 20. Jahrhundert auf die jetzt motorisierten Fahrzeuge und auf Flugmodelle erweiterte. Zu diesen Unternehmen zählen Gebrüder Schmohl (gegründet 1841) und Konrad Keller (gegründet 1864) (Foto) sowie die seit 1967 in Zell u. A. ansässige Margarete Ostheimer GmbH, die heute noch das Kernsortiment von Konrad Keller herstellt. Ein renommierter Modelleisenbahnhersteller im Filstal ist BEMO in Uhingen, der faszinierende Schmalspurbahnen in allen Spurweiten entwickelt und herstellt. Nur für wenige Jahre produzierte die Firma Ortwein GmbH in Uhingen Eisenbahnmodelle. Von der Firma Jatt wurden von 1995 bis 2000 Triebfahrzeuge und Reisezugwagen in der Nenngröße TT hergestellt. In gleicher Nenngröße entwickelte und produzierte Jago Modellbau in Göppingen von 2006 bis 2012 Modelleisenbahnen. Keine Spielzeug-Eisenbahnen im klassischen Sinne, sondern Maschinenbau im Modell, entstehen derzeit im „Lokwerk Göppingen“. Die Firmenphilosophie ist, in aufwendiger Handarbeit feinmechanische Unikate herzustellen, welche die Herzen von Modellbau-Enthusiasten höher schlagen lassen. Einige Firmen verlegten sich auf die Herstellung von Zubehör für die Modelleisenbahn. Dazu gehören bis heute die Firmen Seuthe, Schneider und Sommerfeldt. Häuschen und Landschaftsdioramen produzierten Alfred Martin in Geislingen unter der Marke „Das Schwaben-Häusle“ und Ernst Giese in Göppingen unter der Marke EGI. Schließlich gab es neben Märklin noch zwei Hersteller von Kinderkochherden. In der Ausstellung zu sehen sind Herde der Göppinger Metallwarenfabrik F. & R. Fischer sowie der in Eislingen und später in Uhingen ansässigen Firma Heiliger. Die Ausstellung präsentiert auch den in Gosbach beheimateten Spieleerfinder Günther Burkhardt. Nach seinen Ideen entstanden bisher über 90 Brett- und Gesellschaftsspiele. Zuletzt wurde das von ihm und seiner Tochter Lena erdachte Spiel „Funkelschatz“ mit dem Preis „Kinderspiel des Jahres“ ausgezeichnet.

Die Ausstellung ist bis zum 22. März 2020 zu sehen.

 

Begleitprogramm zur Ausstellung

Murmel, Kreisel, Puppenstube. Wie spielten Kinder früher?

Mittwoch, 11. Dezember, 15 bis 16:30 Uhr, Kurs für acht- bis zwölfjährige, maximal zehn Kinder. Materialkosten drei Euro. Anmeldung erforderlich.

Spiele-Matinee mit dem Spieleerfinder Günter Burkhardt

Sonntag, 15. Dezember, 11 bis 14 Uhr. Keine Zusatzkosten zum Museumseintritt.

Weihnachtlicher Kindernachmittag: Ausstellungsführung und Basteltisch

Mittwoch, 18. Dezember, 15 bis 17 Uhr, Kurs für acht- bis zwölfjährige, maximal zehn Kinder. Materialkosten zwei Euro. Anmeldung erforderlich.

Spiele-Nachmittag mit dem Spieleerfinder Günter Burkhardt

Sonntag, 19. Januar, 14 bis 17 Uhr. Keine Zusatzkosten zum Museumseintritt.

Besuch bei der Holzspielwarenfabrik Margarete Ostheimer: Werksbesichtigung und Malen für Kinder

Mittwoch, 27. Februar, 14:30 bis 16 Uhr, maximal 15 Personen. Teilnahmegebühr fünf Euro. Treffpunkt direkt an der Firma, Boschstraße 17, Zell u. A. Anmeldung erforderlich.

Besuch bei BEMO Modelleisenbahnen: Werksbesichtigung

Mittwoch, 18. März, 14:30 bis 16 Uhr, maximal 15 Personen. Treffpunkt direkt an der Firma, Stuttgarter Straße 59, Uhingen. Anmeldung erforderlich.

Anmeldungen, auch für Führungen von Gruppen, unter Telefon 07161 650-9911 oder museen@goeppingen.de.

 

PM Stadtverwaltung Göppingen

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