Eines der bedeutendsten Bauwerke Göppingens ist die im Stil der Renaissance erbaute Stadtkirche. Sie wurde 1618/19 nach Plänen des Baumeisters Heinrich Schickhardt (1558–1635) errichtet. Aus diesem Anlass haben sich die Evangelische Verbundkirchengemeinde Göppingen, die Stadtkirchenstiftung, der Geschichts- und Altertumsverein und das Kulturreferat sowie Archiv und Museen der Stadt Göppingen zusammengeschlossen, um mit einem ansprechenden Programm den runden Geburtstag zu feiern.
Den Auftakt hierzu bildet der Festvortrag am Montag, 21. Oktober, 19 Uhr, in der Stadtkirche. Nach den Grußworten wird Denise Rietsch, Präsidentin der „Europäischen Kulturstraße Heinrich Schickhardt“ zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe sprechen. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Bernd Roeck von der Universität Zürich. Prof. Roeck ist der beste Kenner der Renaissancezeit. Im Jahr 2017 erschien von ihm das Überblick gebende Werk „Der Morgen der Welt. Geschichte der Renaissance“. Seinen Vortrag in der Stadtkirche hat Prof. Roeck mit „1619. Der Abend der Renaissance“ betitelt, darin wird er die Zeitsituation um 1619 ausloten. Göppingens Stadtkirche, ein Bau zwischen Renaissance und Barock, erinnert zugleich an eine dramatische Epoche zwischen überspannten Hoffnungen und Furcht. Der Referent gibt ein Bild des „Westens“ nach dem Ende großer Utopien, von denen eine, Andreaes „Christianopolis“, im engeren Umfeld Heinrich Schickhardts entstand – kurz bevor mit dem Dreißigjährigen Krieg ein letzter Versuch unternommen wurde, im Heiligen Römischen Reich Einheit und konfessionelle Reinheit zu erzwingen.
Die Veranstaltung umrahmen musikalisch mit Liedern der Renaissance-Zeit Ute Bidlingmaier (Sopran), Pia Schäfer-Mayer (Sopran) und Andrea Wahl (Alt). Der Eintritt ist frei.
PM Atadtverwaltung Göppingen