Sonntagsgedanken: Ich bin Teil dieser Welt, die EINER geschaffen hat…

Endlich ist es soweit: Sommer, Sonne, Sonnenschein, … im Radio tauchen wieder die Sommerhits auf, die Temperaturen steigen, lange Grillabende draußen mit Freunden stehen an und für viele rückt der Urlaub auch in immer erreichbarere Nähe.

Ich bin – glaube ich – da nicht die einzige, die sich endlich nach den freien Tagen sehnt: nach Erholung, nach „nichts tun“ obwohl man ja doch immer etwas macht, nach Freizeit, nach dem „Raus aus dem Alltag“.

Für einige sind die Pfingstferien gerade vorbei, doch bis zu den Sommerferien sind es noch vier Wochen, die noch durchzustehen sind, bis die ersehnte lange ruhige Sommerphase kommt.

Was mir als leidenschaftliche Fotografin in solchen Phasen dann immer hilft, das sind Bilder aus meinem letzten Urlaub oder aus der letzten Auszeit, denn mit diesen Bildern kann ich wieder eintauchen in Momente, die damals etwas in mir ausgelöst haben. Solche Bilder habe ich dann als Bildschirmhintergrund auf dem Laptop oder auf meinem Smartphone oder gar entwickelt gegenüber vom Schreibtisch an der Wand im Büro hängen. Wenn es mich dann überkommt, dann gehe ich für zwei bis drei Minuten in meine Erinnerungswelt zurück. Dann vertiefe ich mich in die Situation auf dem Foto, erinnere mich an den Moment: wo war es? Mit wem war ich unterwegs? Wie heiß oder kalt war es? Sonnig oder schattig? Was habe ich in diesem Moment gedacht? Und noch intensiver wird es, wenn ich mich daran erinnern kann, was ich in diesem Moment gefühlt habe? Was ich in meinem Herzen bewegt habe?

Wenn ich es schaffe an diese Erfahrungen zu kommen, dann habe ich es geschafft für einen Moment aus meinem Alltag auszusteigen und wieder Kraft zu tanken, Stärkung und Erfüllung zu erfahren, die mir für die nächsten Stunden helfen.

Erst in den letzten Wochen ist wieder so ein solches Bild entstanden, das mich nun ein paar Wochen begleiten wird. Wir waren zu viert in den Alpen wandern und machten Mittagspause. Ich packte mein Fotoequipment aus und es entstand dieses Bild: in einer Glaskugel spiegelt sich die Landschaft, die hohen Berge mit Schnee, Sonne und Wolken spielen miteinander, werfen Schatten und verändern so jeden Moment das Bild. Ich selbst liege im Gras, um die Kamera einzustellen, spüre den Wind über mein Gesicht streifen und plötzlich… da entsteht in mir eine Leere, die nicht leer, sondern ganz erfüllt ist, weil ich berührt bin: in mir macht sich ein großes Gefühl der Dankbarkeit breit. Dankbar bin ich für das, dass ich in diesem Moment an diesem Platz sein darf, mit lieben Menschen um mich herum! Dankbar bin ich, weil ich plötzlich begreife, dass mit dem Blick von oben manches plötzlich relativ wird! Dankbar bin ich, weil ich diesen Moment erleben darf! Dankbar bin ich, weil es EINEN gibt, der dies alles erschaffen hat! Dankbar bin ich, weil ich plötzlich weiß, dass mich EINER gemacht und mich in diese wunderbare Welt hineingestellt hat! Dankbar bin ich und kann nur staunen!

Meist tauchen dann noch Liedsätze in mir auf, mit denen ich diese Erfahrungen verbinden kann. In diesem Fall war es: „Lobe den Herrn meine Seele und seinen heiligen Namen, was er dir Gutes getan hat, Seele vergiss es nicht. Amen.“

Ich hoffe und wünsche mir, dass ich diese „Berg-Erfüllung-Erfahrung“ immer wieder aus der Verschüttung der Seele hervorholen kann, wenn es notwendig wird und das wünsche ich auch uns allen: Kleine und tiefe Erholungsmomente im Alltag, die nicht erst kommen, wenn Urlaub ist, sondern die mitten im Alltag stattfinden, gut tun und für die nächsten Schritte die nötige Kraft schenken und stärken.

Katharina Pilz, Gemeindereferentin in Eislingen/Fils

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