Wie bereits gemeldet, ist die Grippesaison in Baden-Württemberg im vollen Gange. Seit Jahresbeginn wurden bei 3.363 Grippekranken in Baden-Württemberg Influenzaviren nachgewiesen, davon allein in der vergangenen Woche 1.075 und in der laufenden Kalenderwoche bereits 1.054 (Montag bis Freitag, Stand: 13.02.2015 11 Uhr). Das Landesgesundheitsamt im Regierungspräsidium Stuttgart geht davon aus, dass die Grippewelle noch mehrere Wochen anhält.
Zu Grippeviren und anderen Erregern von Atemwegsinfektionen haben sich nun Noroviren gesellt, die Brechdurchfall auslösen. Aktuell wurde im Landkreis Lörrach eine Schule geschlossen, nachdem über vier Wochen immer wieder Magen-Darm-Erkrankungen unter Schülern auftraten. Der Schulbetrieb konnte inzwischen nach gründlicher Desinfektion des Schulgebäudes wieder aufgenommen werden. Erkrankte Schüler wurden gebeten zu Hause zu bleiben.
Noroviren sind hoch ansteckend. Sie können auf Oberflächen überleben und über kleinste Tröpfchen durch die Luft übertragen werden. Deshalb können sie vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Pflegeheimen und Krankenhäusern, aber auch nach Festlichkeiten und Feiern große Ausbrüche hervorrufen. Erkrankte scheiden Noroviren in großer Menge mit dem Stuhl oder in Erbrochenem aus. Krankheitszeichen können bereits 6 Stunden nach der Ansteckung auftreten, es können aber auch bis zu 50 Stunden vergehen.
Seit Jahresbeginn wurden 160 Norovirus-Ausbrüche in Baden-Württemberg erfasst. Regierungspräsident Johannes Schmalzl kann beruhigen: „Die winterliche Häufung ist nicht ungewöhnlich. Auch in den Vorjahren wurden Ausbrüche in vergleichbarer Anzahl beobachtet. In der Regel kommt es zu keinen Komplikationen und die Brech-Durchfallerkrankung nach einem sehr unangenehmem Beginn innerhalb von wenigen Tagen ohne Folgen ausheilt.“
Für den Schutz gegen Noroviren ist das regelmäßige Händewaschen wichtig, wie auch zum Schutz vor Grippeviren, so Schmalzl. Kommt es zur Erkrankung, sollte man unbedingt daheim bleiben bis die Symptome verschwunden sind und zum Schutz weiterer Personen Toilette und Flächen mit einem gegen Viren wirksamen Desinfektionsmittel desinfizieren. Zuhause sollte, wenn zwei Toiletten vorhanden sind, ein Klo festgelegt werden, das nur erkrankte Familienmitglieder aufsuchen.
PM