Ministerialdirektor Helmfried Meinel und BUND-Landeschefin Dr. Brigitte Dahlbender würdigen die schönsten Naturbücher 2017 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Naturtagebuch-Wettbewerbs
Ministerialdirektor Helmfried Meinel: „Mit ihrer Teilnahme am Naturtagebuch-Wettbewerb erfahren Kinder auf spannende Art und Weise, wie jede und jeder Einzelne dazu beitragen kann, den Schatz unserer Natur zu bewahren. Seit 25 Jahren unterstützt die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg den Wettbewerb mit bisher insgesamt fast einer Million Euro.“
BUND-Vorsitzende Brigitte Dahlbender: „Der Wettbewerb hat sich seit seinem Start 1993 zu einem großen und qualitativ hochwertigen Wettbewerb entwickelt, aus dem Tausende Naturtagebücher entstanden sind.“
In ihren Naturtagebüchern nehmen Kinder zwischen 8 und 12 die Natur genau unter die Lupe. Die Naturforscher*innen beobachten jedes Jahr über mehrere Monate eine Pflanze, ein Tier oder einen Lebensraum. Sie haben 2017 u.a. Bäume, Biber, Spinnen oder sogar Storchenküken beim Großwerden beobachtet, Tomaten aufgezogen, Bienenvölker gehalten und Honig geimkert oder das Verstreichen der Jahreszeiten in Lebensräumen wie der Radolfzeller Aach beobachtet. Die Eindrücke und Erlebnisse haben sie für den Wettbewerb der BUNDjugend in ihren Naturtagebüchern dokumentiert, die sie mit selbst geschriebenen Geschichten, Zeichnungen und Fotos, selbst genähten Marionetten oder Rezepten ausgeschmückt haben.
„Mit ihrer Teilnahme am Wettbewerb beobachten die Kinder die vielfältigen Phänomene und die Dynamik der Natur intensiv und lernen sie so besser zu verstehen“, sagte der Amtschef des Umweltministeriums, Ministerialdirektor Helmfried Meinel. „Dabei erfahren sie ganz praktisch, wie jede und jeder Einzelne von uns dazu beitragen kann, den Schatz unserer Natur zu bewahren.“ Seit 25 Jahren unterstütze daher die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg den Wettbewerb finanziell. „Der diesjährige Zuschuss beträgt über 33.000 Euro, insgesamt hat die Stiftung den Wettbewerb seit seinem Bestehen mit fast einer Million Euro gefördert“, so der Ministerialdirektor des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg bei der Preisverleihung.
Bei der Jubiläums-Ausgabe des Naturtagebuch-Landeswettbewerb haben 2017 rund 800 Kinder aktiv teilgenommen. Am Samstag (10. März) hat die Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, Brigitte Dahlbender, die Preise und Urkunden verliehen. 81 Kinder haben in den Kategorien Einzel-, Gruppen- und Schulklassen-Wettbewerb einen ersten Preis erhalten. Die erstplatzierten Tagebücher waren bei der Preisverleihung in einer Ausstellung zu sehen. Die 83 zweitplatzierten Kinder hatten bereits im Vorfeld Preise und Urkunden erhalten.
Tausende Naturschützer*innen sind in 25 Jahren Naturtagebuch-Wettbewerb geboren worden
„Der BUNDjugend gilt mein größter und herzlicher Dank für 25 erfolgreiche Jahre Naturtagebuch-Wettbewerb. Seit seinem Start 1993 hat er sich zu einem großen und qualitativ hochwertigen Wettbewerb entwickelt, aus dem Tausende Naturtagebücher entstanden sind. Dadurch sind Tausende von Kindern früh und intensiv mit der Natur in Berührung gekommen. Das macht sie später als Erwachsene zu verantwortungsvollen Naturschützer*innen. Die BUNDjugend Baden-Württemberg leistet somit einen immens wichtigen Beitrag für die Umweltbildung und den Naturschutz in unserem Land“, sagt die promovierte Biologin Dahlbender bei der Preisverleihung.
Sebastian Sladek, Geschäftsführer der Elektrizitätswerke Schönau, betonte im Vorfeld der Preisverleihung die gesamtgesellschaftliche Bedeutung des Wettbewerbs: „Gerade angesichts der Herausforderungen, denen wir uns alle gegenüber sehen, ist es umso wichtiger, dass junge Menschen sich Zusammenhänge der Biosphäre in eigener Anschauung erschließen – das Projekt Naturtagebuch der BUNDjugend ist diesbezüglich vorbildlich!“
Flora Hege kam dem Biber auf die Schliche
Zu den Gewinner*innen gehört beispielsweise Flora Hege, 9 Jahre, aus Isny im Landkreis Ravensburg, die mit ihren Beobachtungen der Veränderungen am heimischen Weiher dem dortigen Biber immer weiter auf die Schliche gekommen ist und dazu ein kleines sehr feines Naturtagebuch über den Biber verfasst hat.
Konsumkritik mit einer Tomate
Loreen Bippus, 10 Jahre, aus Bösingen im Landkreis Rottweil hat sich in ihrem Naturtagebuch mit der Tomate beschäftigt. Und alles vom Säen der Samen, über Aufzucht und Ernte bis hin zur Verarbeitung der Tomaten erforscht und dokumentiert. Durch die intensive Beschäftigung mit der Tomate und ihrer Herkunft, deckt die junge Forscherin auch aktuelle Probleme und Widersprüche in unserem Konsumverhalten auf: „Nun musste ich doch tatsächlich feststellen, dass die Tomaten, die meine Mama gekauft hat, aus Marokko kommen. Marokko liegt in Afrika, also sehr weit weg. Dabei kann man Tomaten auch ganz einfach hier bei uns anbauen.“
Die Projektleiterin des Wettbewerbs Ladi Oblak sagt über den Wettbewerb: „Jedes Jahr erreichen uns außergewöhnliche und kreative Naturtagebücher. Die Tagebücher zeigen uns, mit wie viel Begeisterung sich die Kinder mit der Natur beschäftigen und wie intensiv sie die Natur erlebt haben. Ich bin überzeugt: Diejenigen, die als Kinder ein Naturtagebuch geführt haben, haben auch als Erwachsene einen ganz anderen Bezug zur Natur. Diese Menschen schauen einen Baum mit ganz anderen Augen an und werden sich als Erwachsene für Natur und Umwelt einsetzen.“
„Ich liebe es, nach den Hausaufgaben zu meinen Storchenküken zu fahren“
Die Begeisterung liest man auch aus den Tagebüchern von Ida und Maja Spanke (9 und 11 Jahre). Die zwei Schwestern aus Steinen (Landkreis Lörrach) haben bereits zum fünften Mal mitgemacht. In ihren drei Tagebüchern dokumentieren sie das Aufwachsen von Storchenküken. Zu Beginn ihres Naturtagebuches notieren sie: „Wir haben uns sofort in die Küken verliebt!!! Noch am gleichen Tag wussten wir: DAS WIRD UNSER NEUES NATURTAGEBUCH!“. Oder: „Ich liebe es, nach den Hausaufgaben zu meinen Küken zu fahren. Ich könnte jeden Tag von morgens bis abends in den Vogelpark gehen. Leider muss ich manchmal auch in die Schule.“
Die Preisträger*innen des 25. Naturtagebuch-Landeswettbewerb
Auszeichnungsliste der Einzelkinder
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Anna Viktoria Baur aus Singen im Landkreis Konstanz zum Thema „Die Aach“
Flora Hege aus Isny im Landkreis Ravensburg zum Thema „Biber“
Rebecca Huber aus Gottenheim im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zum Thema „Spinnen“
Marla Ratzesberger aus Esslingen im Landkreis Esslingen zum Thema „Nutzgarten in der Stadt“
Anika Pichler aus Bösingen im Landkreis Rottweil zum Thema „Bienen“
Lena Gentzcke aus Filderstadt im Landkreis Esslingen zum Thema „Der Trompetenbaum“
Saskia Lina Jolk aus Ringsheim im Ortenaukreis zum Thema „Jahreszeiten“
Loreen Bippus aus Bösingen im Landkreis Rottweil zum Thema „Tomate“
Jonas Kuge aus Westhausen im Ostalbkreis zum Thema „Apfelbaum“
Aline Flaig aus Herrenzimmern im Landkreis Rottweil zum Thema „Der Blutpflaumenbaum“
- Platz
Till Müller aus Bösingen im Landkreis Rottweil zum Thema „Der Apfelbaum“
Lisa Wagner aus Leinfelden-Echterdingen im Landkreis Esslingen zum Thema „Die Eiche“
Jonna Sellmann aus Aalen im Ostalbkreiszum Thema „Der Apfelbaum“
Aaron Kimmich aus Bösingen im Landkreis Rottweil zum Thema „Die Himbeere“
Levin Schäfer aus Bebenhausen im Landkreis Tübingen zum Thema „Teich“
Julia Schulz aus Haßmersheim im Neckar-Odenwald-Kreis zum Thema „Vögel“
Maike Ellsässer aus Rottenburg-Hemmendorf im Landkreis Tübingen zum Thema „Apfelbaum & Herbarium“
Marc Völker aus Eberbach im Rhein-Neckar-Kreis zum Thema „Entwicklung eines Apfels“
Lukas Groninger aus Crailsheim im Landkreis Schwäbisch-Hall zum Thema „Biber“
Liv Rohrmann aus Dossenheim im Rhein-Neckar-Kreis zum Thema „Der Bienenbaum“
Auszeichnungsliste der Gruppen
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Felix Huckle und Johann Blersch aus Möhringen im Landkreis Biberach zum Thema „Spinnen“
Die BUND Kindergruppe Maulbronn aus Maulbronn im Enzkreis zum Thema „Kreisläufe“
Maja und Ida Spanke aus Steinen im Landkreis Lörrach zum Thema „Störche“
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Die Gartenindianer aus Freiburg zum Thema „Naturaktivitäten der Gartenindianer“
Die BUND Naturerlebnisgruppe Vaihingen/Enz aus Vaihingen/Enz im Landkreis Ludwigsburg zum Thema „Jahreskreislauf der Bienen“
Auszeichnungsliste der Klassen
- Platz
Schüler*innen der 5. Klassenstufe des Hans-Multscher-Gymnasiums aus Leutkirch im Landkreis Ravensburg zu unterschiedlichen Themen, z.B. „Der Weiher“, „Der Obstgarten“ etc.
Die 2. Klasse der Grundschule Kollmarsreute aus Emmendingen im Landkreis Emmendingen zum Thema „Kartoffel“
- Platz
Schüler*innen der 6. Klassenstufe des Melanchthon-Gymnasiums Bretten aus Bretten im Landkreis Karlsruhe zu unterschiedlichen Themen, z.B. „Der Apfelbaum“, „Der Feuer-Ahorn“, „Die Eiche“ etc.
Schüler*innen der 2. Klassenstufe der Grundschule Weststadt aus Ravensburg im Landkreis Ravensburg zum Thema „Natur allgemein“, z.B. über die Themen „Amphibien“, „Ameisen“, „Kreisläufe“, „Der Schulteich“ etc.
Hintergrund: Der Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg begeistert seit 1993 Kinder von 8 bis 12 Jahren für Natur und Naturschutz. Kinder, Kindergruppen und Schulklassen aus Baden-Württemberg sind jedes Jahr aufgerufen sich ein Tier, eine Pflanze oder ein Biotop, ein Lebensraum von Tieren und Pflanzen, auszusuchen und zu beobachten. Ihre Beobachtungen dokumentieren sie in ihrem Naturtagebuch. Das vierteljährlich erscheinende Manfred Mistkäfer Mitmach-Magazin ruft zum Wettbewerb auf und bietet Anregungen und Informationen nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern, Lehrer*innen und Gruppenleiter*innen. Der Wettbewerb wird seit 1993 durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert; auch 2017 mit 33.200 Euro.
Foto: Ausgezeichnet! 81 Kinder bekommen beim 25. Naturtagebuch-Landeswettbewerb der BUNDjugend einen ersten Preis. Reiner Baur, Geschäftsführer der BUNDjugend Baden-Württemberg; Manfred Fehrenbach, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzfonds; Ladi Oblak, Projektleiterin Naturtagebuch; Helmfried Meinel, Ministerialdirektor des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg; Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg (Erwachsene von links nach rechts).
PM