40 Jahre alt wird der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) in diesem Jahr. Bei der Gründung verzichtete der Landkreis Göppingen darauf, Mitglied zu werden. Zu gering schien den damaligen Kreispolitikern die Vorteile, zu hoch die Kosten.
Von Joachim Abel
Was ist seit der Gründung passiert? Die VVS hat sich prächtig entwickelt, organisiert Bahn, S-Bahn und Busangebote im Verbandsgebiet und weitet das Angebot kontinuierlich aus. Hadert der Landkreis heute damit, keine S-Bahn-Verbindung nach Stuttgart zu haben, freuen sich andere Städte wie Kirchheim/Teck über die boomende Wirtschaft und den Bevölkerungsanstieg, der ihnen der S-Bahn-Anschluss gebracht hat. Zu Recht konnte der Verbandsvorsteher der Region Stuttgart, Thomas S. Bopp verkünden: „…die S-Bahn würde heute bis Geislingen fahren“.
Also hilft kein Klagen über Fehler der Vergangenheit. Die S-Bahn wird es im Landkreis nicht mehr geben. Und damit sind und bleiben wir der einzige Landkreis ohne S-Bahn-Verbindung nach Stuttgart. Als, zugegeben, guten Ersatz kann der Metropolexpress gelten, der ab 2010 bis Geislingen verkehren soll.
Genauso schwer wiegt der Umstand, dass man nicht mit einem Ticket von Gruibingen nach Stuttgart fahren kann. Erst das teure Filsland-Busticket lösen und dann noch das VVS-Ticket für die Bahnfahrt. Das ist nicht mehr zeitgemäß.
Die Stimmung im Saal der IHK war eindeutig. Die Bevölkerung will die Vollintegration in den VVS und damit endlich ein zukunftsgerichtetes Verkehrsangebot für unsere Kinder und Enkelkinder. Die Kreispolitiker sind aufgefordert, diese Stimmen nicht nur zu hören, sondern auch zu folgen. Das der Kreis kein Geld hat ist kein Argument Fehler zu wiederholen.