Bei zahlreichen Weihnachtsgrüßen, den zusätzlichen Rechnungen zum Jahreswechsel und im Reigen weiterer Zeitschriften fiel mir die erste Ausgabe 2018 von „Lecker“ nicht besonders auf. Irgendwie wie immer: eine bunte Ideenpalette für kreatives Kochen – bis hin zu Schoko-Zimtbrezeln, gedacht als süße Beigabe für die Wunderkerzen der Silvesternacht.
Hängengeblieben bin ich dann aber doch beim Hinweis auf das Extra dieser Ausgabe: eine Spruchkarte. Eine Spruchkarte, die so gar nicht zu den sonstigen passen wollte, die traditionell den Monat Dezember prägen.
Also habe ich diesen eher pragmatisch anmutenden Spruch erstmal „abgelegt“, dann aber mit Jahresbeginn – quasi parallel zum abnehmenden weihnachtlichen Glanz – gedanklich wieder aktiviert.
Bei der „Feststellung“ dieser Karte gibt es keine Eindeutigkeit, ob das so auch stimmt oder nicht. Zustimmung wie Ablehnung erwachsen „nur“ aus dem eigenen lebensbiographischen Blickwinkel. Die eigentliche Aufgabe, die diese Spruchkarte somit in meiner Interpretation transportiert, lautet:
Nachdenken über die für mich lebensförderliche wie stimmige Balance im Spannungsfeld von Tatsachen zu Glitzer bis hin zum Glanz. Wie begegne und gestalte ich die Realitäten meines Lebensalltags? Was ist da für mich „lebenswirksamer Glitzer“ und wieviel brauche ich wann davon? Erlebe ich, auf dem Boden meines Lebens stehend, auch den Mehrwert von „göttlichem Glanz“?
Konkreter: Wieviel Glitzer oder sogar Glanz spendet mir – wieder auf dem Boden der Alltagsroutine wie liturgisch in der „Zeit im Jahreskreis“ angekommen – nun noch der „Stern über Betlehem“ an meinem Lebenshimmel?
Wie schon angedeutet, es gibt nicht DIE Antwort, aber als lebensförderlich erweist sich ein waches Bewusstsein für DIE Fragen wie DIE Impulse, die sich MIR – selbst aus einer derart „schlichten“ Aussage eines Kochmagazins – „auf dem Boden der Tatsachen“ des Jahresverlaufs immer wieder glitzernd auftun können.
Helmut G. Bertling
Kath. Schuldekan, Heidenheim
Grafik: © lecker.de