Es war zu erwarten, und wer sich wundert, sollte nur an andere Großbauprojekte denken und nur hoffen, dass es nicht so kommt, wie beim Berliner Flughafen BER. Weiterhin bleiben uns also über Jahre noch Zugverspätungen uns Zugausfälle auf der Filstalstrecke erhalten. Auch versprochene Entlastungen für den Nahverkehr werden nicht kommen, solange S 21 nicht in Betrieb geht. Die Bahn hat immer wieder verdeutlicht, dass auch die Neubaustrecke erst in Betrieb geht, wenn S 21 fertig ist. Der Bürger leidet wieder einmal unter den Versprechnungen von Politikern und müssen notgedrungen deren falsche Entscheidungen ausbaden.
Zur heutigen Meldung, wonach Stuttgart 21 nunmehr 7,6 Mrd. Euro kostet und erst Ende 2024 fertiggestellt werden soll, erklärt Matthias Gastel (Grüne), Mitglied des Deutschen Bundestages und Verkehrspolitiker aus Baden-Württemberg:
„Jetzt müssen endlich alle Fakten und Risiken auf den Tisch! Offenbar hat die Deutsche Bahn den Bau nicht mehr im Griff. Erst kürzlich musste die Bahn zwei Jahre Verzögerung bei der Fertigstellung von Stuttgart 21 einräumen. Dass nun weitere 12 Monate Verzögerung im Raum stehen, erhöht das Misstrauen gegenüber der Bauherrin. Gerade, weil die Projektpartner keine Mehrkosten tragen werden, ist es umso dringender, dass der Bund sich endlich zu seiner Verantwortung für den bundeseigenen Bahnkonzern und seiner Mitverantwortung für das Milliardendebakel Stuttgart 21 bekennt. Der Selbstbetrug muss endlich ein Ende finden!
Ich erwarte, dass die Deutsche Bahn unverzüglich alle Projektpartner, aber auch die Bundesregierung als Eigentümer des DB-Konzerns und das gewählte Parlament umfassend über die neuen Zeit- und Kostenpläne informiert. Darauf erwarte ich eine klare und verantwortliche Reaktion der Bundesregierung mit Aussagen zur Finanzierung der Mehrkosten.“