Das Angebot im regionalen Schienenverkehr im Filstal soll auch für die Halte bis Geislingen an der Steige möglichst bald besser werden. Deshalb trafen sich auf Einladung von Ministerialdirektor Dr. Uwe Lahl im Landesverkehrsministerium Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, unter anderem der Göppinger Landrat Edgar Wolff und Geislingens Oberbürgermeister Frank Dehmer, mit dem Konzernbeauftragten der Deutschen Bahn, Herrn Sven Hantel, und Herrn Uwe-Marc Tengel von DB Netz. An dem Gespräch nahm auch ein Vertreter der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg teil. Das Treffen hatte der Landtagsabgeordnete Alexander Maier (GRÜNE) angestoßen, der neben seinen Kollegen Nicole Razavi (CDU) und Peter Hofelich (SPD) ebenfalls anwesend war.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die nächsten Schritte auf dem Weg zum Halbstundentakt des künftigen Metropolexpresses zwischen Stuttgart und Geislingen an der Steige schnell eingeleitet werden können. Anlass waren neue Entwicklungen, über die im Kreistag berichtet worden war. Für den Zeitraum nach Inbetriebnahme von Stuttgart 21 war bisher ein Fernverkehrskonzept vorgesehen, das nach neuen Erkenntnissen nun erst deutlich später umgesetzt werden kann. Die noch fehlende Neubaustrecke Rhein-Main – Rhein-Neckar verschiebt die aus dem Norden kommenden Fernverkehrszüge um einige Minuten gegenüber den bisherigen Planungen, wodurch auch im neuen Knoten Stuttgart Veränderungen unabdingbar werden. Für das Filstal hat dies zur Folge, dass sich die Abfahrts- und Ankunftsminuten ebenfalls verschieben dürften. Auf die Gesamtzahl der Züge und den Fahrplantakt hat dies keinerlei Auswirkungen.
Nach den bisherigen Konzepten müsste in Geislingen jedoch in jedem Fall ein Abstellgleis errichtet werden, wenn der Metropolexpress bis Geislingen verlängert werden soll, damit fünf Personenverkehrszüge stündlich in Geislingen verkehren können. Der Landkreis Göppingen hatte im Zuge der Einigung bei der Finanzierung des Halbstundentaktes zugesagt, die Planung dieses Abstellgleises mit der Deutschen Bahn voranzutreiben. Eine entsprechende Planungsvereinbarung wird derzeit verhandelt. Das Abstellgleis könnte jedoch durch die veränderten Abfahrts- und Ankunftszeiten in Stuttgart nun nach der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 hinfällig werden. Bis diese Frage sicher geklärt ist, sollten unnötige Verzögerungen beim Bau des Abstellgleises vermieden werden, damit dieses so schnell wie möglich zur Verfügung stehen kann. Daher sollten die Projektpartner trotzdem die Planungen weiter vorantreiben.
Damit dies geschieht, erklärte sich das Verkehrsministerium bei dem Gespräch dazu bereit, die entstandenen Planungskosten zu übernehmen für den Fall, dass sich in einigen Monaten herausstellen sollte, dass mit einer geänderten Angebotsstruktur das Abstellgleis in Geislingen tatsächlich nicht mehr benötigt wird. Spätestens vor Aufnahme der Baumaßnahmen sollte aber Klarheit über den Bedarf der Infrastruktur bestehen.
Bei dem Treffen wurde außerdem angeregt, noch einmal zu überprüfen, ob durch andere Konzepte beim Bahnbetrieb der Bau des Gleises vermieden werden kann. So werden nach dem derzeitigen Konzept die Züge, die aus Ulm kommen, in Geislingen mit zusätzlichen Kapazitäten versehen, um die höhere Fahrgastzahl auf dem Weg Richtung Stuttgart aufnehmen zu können. Hierfür sind Rangierfahrten notwendig. Könnte dies an anderer Stelle erfolgen, wäre in Geislingen genügend Platz vorhanden, um den Metropolexpress abzustellen und das zusätzliche Gleis könnte entfallen. Ministerialdirektor Dr. Lahl sagte für diese Frage eine Prüfung zu.
PM