Internet für Bildung – Fluch oder Segen? Ein Medizinstudium, oder eine medizinische Fachausbildung mit Staatsexamen, wird zur Bewertung von Krankheitsbildern und dem fachgerechten Umgang mit Patienten anscheinend nicht mehr benötigt – so jedenfalls mein subjektives Empfinden nach Gesprächen mit einem Bekannten, der keinem Berufsstand mit medizinischem Hintergrund angehört.
Von Alfred Brandner
Thema und Inhalt geführter Diskussionen war ein Patient, mit primär akuter und lebensbedrohlicher Erkrankung, nebst vielfältiger Begleiterscheinungen. In der Kritik des Beschwerdeführers, standen insbesondere ärztliche und pflegerische Maßnahmen. Wegen hieraus resultierender Meinungsverschiedenheiten, bzw. erheblicher Missverständnisse, kam von mir der Hinweis , dass sich medizinische Zusammenhänge, ohne fundierte Kenntnisse aus Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie oftmals nur sehr begrenzt nachvollziehen lassen. Von fehlender Praxe, in eigenverantwortlicher Aufgabenstellung, nach Studium oder Fachausbildung mal ganz abgesehen.
Zum besseren Verständnis – vergleichbare Voraussetzungen werden von mir nachweislich erfüllt. Als Fachkraft in der Notfallrettung, mit dreißigjähriger hauptberuflicher Erfahrung im Einsatzdienst, nebst 3000 Stunden Fortbildung in speziellen Bildungseinrichtungen, verfüge ich über grundlegende, aber auch erweiterte Qualifikationen und Erfahrungen im angemessenem Umgang, bzw. der notfallmedizinischen Versorgung von Patienten / Notfallpatienten jeglicher Couleur.
Trotz intensiver Bemühungen – zahlreiche Missverständnisse bleiben bestehen. Meine Feststellung, dass hochkomplexe Krankheiten, hochspezialisiertes Fachwissen erfordern, insbesondere auch von Ärzten und weiterem Fachpersonal, werden von meinem Gesprächspartner nicht wirklich wahr genommen. Den Mann kann man nicht aufhalten – er redet und redet, insbesondere aber von Fachthemen und Sachverhalten, denen zur Beurteilung grundlegende Qualifizierungsmaßnahmen vorausgehen müssten.
Dennoch, er ist von seinem Wissensstand absolut überzeugt, und trifft eine wahrlich überraschende Aussage:
„Ich habe im Internet gelesen – jetzt verstehe ich was von Medizin“.
Meine Reaktion folgt umgehend. Es wird keine fachbezogenen Diskussionen mit „Internet – Laien – Medizinern“ mehr geben!
Internet für Bildung – Fluch oder Segen ?